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Für eine Nacht

Für eine Nacht

Titel: Für eine Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Phillips
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dieser Wahlkampf begann, habe ich dich mit dem Senator im Fernsehen gesehen. Dein rotes Haar wehte im Wind. Ich ging in die Bücherei, um dort nachzuschlagen, wann du geboren wurdest, und zählte dann zwei und zwei zusammen.« Er lachte bellend auf. »Ich wette, du hättest nie gedacht, dass dein alter Herr schon einmal eine Bücherei von innen gesehen hat. Aber ich habe als junger Mann viel gelesen. Ich wollte hoch hinaus, aber dann kam alles ganz anders.«

    Sloane hob eine Hand und ließ sie dann hilflos wieder sinken. Sie wusste nicht, was sie darauf hätte erwidern können.
    »Sowie ich ganz sicher war, dass du meine Tochter bist, suchte ich den hochwohlgeborenen Senator auf. Er versprach, dir die Wahrheit zu sagen, und dann könnten wir uns alle drei zu einem klärenden Gespräch treffen. Eine Woche später kreuzte ein Mann bei mir auf und behauptete, der Senator hätte seine Meinung geändert, er wollte seine Karriere nicht wegen einem Typen wie mir aufs Spiel setzen. Ich würde den Wahlkampf gefährden.« Erbittert schlug er mit der flachen Hand ins Gras. »Aber ich wollte dich unbedingt einmal treffen. Dich sehen, mit dir reden, mich davon überzeugen, dass du wirklich mein Kind bist, und dann aus deinem Leben verschwinden.« Er erhob sich, als sei die Unterredung damit beendet.
    »Samson, warte!« Sloane sprang auf, um ihn zurückzuhalten, doch in diesem Moment rief Grace nach ihr.
    »Ich bin jetzt wirklich nicht in der Stimmung, das Geschwätz anderer Menschen über mich ergehen zu lassen.« Samson trat ein paar Schritte auf die Büsche zu.
    Sloanes Mund wurde trocken. Sie hatte noch so viele Fragen an ihn und wusste nicht, wie sie ihn erreichen konnte.
    »Sloane?«, rief Grace erneut.
    Sloane drehte sich zum Haus um. »Eine Minute noch, ja?« Als sie sich wieder zu Samson umwandte, war der alte Mann verschwunden.
    Sloane ließ die Hände sinken. Bittere Enttäuschung schnürte ihr die Kehle zu. Vielleicht hatte sie gerade eine nie wiederkehrende Gelegenheit versäumt.
    Tief in Gedanken über Samson versunken, kehrte sie zum Haus zurück. Sie hatte nicht damit gerechnet, ihren Vater so schnell und so unverhofft zu Gesicht zu bekommen. Während
sie über den Rasen schritt, auf dem ihre Mutter als Kind gespielt hatte, überkam sie wieder das merkwürdige Gefühl, in diese Stadt zu gehören – und zu diesem wunderlichen Mann, der beim Anblick eines anderen Menschen sofort die Flucht ergriffen hatte.
    »Ich wollte Ihnen nur sagen, dass wir jetzt fahren«, erklärte Grace, als Sloane in die Küche trat. »Die Mädchen sitzen schon im Auto. Wie konnte ich mich nur überreden lassen, Teenager zum Essen auszuführen?« Sie tat so, als liefe ihr bei der Vorstellung ein Schauer über den Rücken. »Aber bleiben Sie ruhig noch hier, so lange Sie möchten.«
    »Danke, Grace. Das ist sehr nett von Ihnen.«
    »Keine Ursache. Ich sah Sie eben mit jemandem reden. Haben Sie sich mit dem Nachbarn unterhalten?«
    »Sozusagen.« Sloane zuckte die Achseln. Sie wollte Grace nicht verraten, dass sich Samson manchmal auf dem Grundstück aufhielt. »Ich denke, ich werde mich jetzt auf den Rückweg machen.«
    »Aber Sie haben das Baumhaus noch gar nicht von innen gesehen.« Grace deutete in die Ferne. »Sie wären überrascht, wie geräumig die kleine Hütte ist.«
    Sloane lächelte. »Dann werde ich noch mal vorbeischauen, wenn ich darf.«
    Die andere Frau nickte. »Selbstverständlich, ich würde mich freuen. Kommen Sie, ich bringe Sie hinaus.«
    Auf dem Weg zur Auffahrt sprach Grace über belanglose Dinge, bis sie vor ihren Autos standen. Sloanes Mietwagen blockierte Graces Minivan. »Sehen Sie? Ich muss mein Auto sowieso wegsetzen, sonst kommen Sie nicht vorbei.«
    Grace streckte die Hand nach dem Türgriff aus, dann hielt sie inne. »Hannah sagt, sie glaubt, Sie wären Chase Chandlers neue Freundin.«

    Sloane lachte. »Ich weiß nicht, was schlimmer ist, die Gerüchteküche einer Kleinstadt oder die blühende Fantasie eines Teenagers.«
    »Hannah hat also übertrieben?« Grace legte eine Hand auf ihr Herz und schnalzte mit der Zunge. »Na los, klären Sie mich auf«, lachte sie dann.
    Sloane verdrehte die Augen. »Ich würde sagen, im Großen und Ganzen liegt Hannah richtig, sie hat nur die Zusammenhänge nicht ganz erfasst.«
    Graces Augen leuchteten neugierig auf. Sie rieb sich die Hände. »Klingt nach einer interessanten Geschichte ...«
    »Die es nicht wert ist, erzählt zu werden.« Sloane versuchte vergeblich, sich

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