Für einen Kuss von Frisco
vertraut an.
Mia spürte seine Hände auf ihrem Rücken. Sie glitten unter ihr Sweatshirt und über ihre Hüften, ehe sie über ihre nackten Beine strichen. Dann hob er sie leicht an und zog sie auf sich.
Sie hatte ihre Finger in seinem Haar vergraben und hätte am liebsten den Rest ihres Lebens in Alan Franciscos Armen verbracht. Mehr wünschte sie sich gar nicht, mehr brauchte sie nicht, als ihn immer und immer wieder zu küssen und sein Haar zu streicheln.
Doch als er sich unter ihr bewegte und sie seine harte Erregung spürte, wurde ihr klar, dass sie falschlag. Sie brauchte mehr. Und sie wollte mehr.
Er zog ihr das Sweatshirt aus, zerrte ihr Nachthemd aus dem Bund ihrer Shorts, schob die Hände darunter. Mia stöhnte leise auf, als sie seine starken Hände auf ihrem Rücken spürte. Aber dann hielt er inne und wich zurück.
„Mia.“ Sein Gesicht war verzerrt vor Frust. „Ich möchte dich hochheben und zum Bett tragen.“ Doch er konnte nicht. Er konnte sie nicht tragen, nicht mit Krücken, ja nicht einmal, wenn er nur den Stock gebraucht hätte.
Er sollte jetzt aber nicht über Dinge nachdenken, die er nicht konnte. Mia glitt rasch von ihm herunter und sah auf ihre Armbanduhr. „Warum machen wir nicht einen Zeitvergleich und treffen uns dort in … sagen wir … null zwei Minuten?“
Er musste lachen, war aber immer noch angespannt. „Null zwei – so sagt man das nicht. Du kannst sagen null zweihundert, wenn du zwei Uhr meinst. Aber zwei Minuten sind zwei Minuten, auch bei den SEALs.“
„Ich weiß“, gab Mia zurück. „Ich wollte nur dein Lächeln sehen. Wenn das nicht funktioniert hätte, hätte ich es so versucht.“ Damit zog sie sich betont langsam ihr Nachthemd hoch und über den Kopf, ließ es dann auf seinen Schoß fallen.
Sein Lächeln erlosch. Er schaute zu ihr hoch und starrte voller Verlangen auf ihre nackten Brüste.
Mia war verblüfft. Da stand sie nun halbnackt vor diesem Mann, den sie gerade mal ein paar Tage kannte. Er war Soldat, ein Kämpfer, der dazu ausgebildet war zu töten. Er war der härteste und schwierigste Mann, der ihr je begegnet war, und doch war er zugleich auch der Verletzlichste. Er vertraute ihr so sehr, dass er ihr einige seiner größten Geheimnisse anvertraut und ihr tiefen Einblick in seine Seele gewährt hatte. Verglichen damit, war es eine Kleinigkeit, ihren Körper vor ihm zu entblößen.
Ohne zu erröten und völlig selbstbewusst, hielt Mia seinem Blick stand. Sie konnte das, weil sie felsenfest davon überzeugt war, das Richtige zu tun, wenn sie mit diesem Mann schlief. Bisher hatte sie bei jedem ihrer Liebhaber ein Gefühl der Unsicherheit, des Zweifels verspürt. Aber sie war noch nie jemandem wie Alan Francisco begegnet. Einem Mann, der so ganz und gar anders zu sein schien als sie selbst – und der ihr doch nur in die Augen zu blicken brauchte, sie mit nur einem Wort oder einer Berührung so elektrisierte, dass sie ihm sich augenblicklich mit jeder Faser verbunden fühlte.
Sie hielt sich eigentlich nicht für eine Exhibitionistin. Andererseits hatte sie aber auch noch nie ein Mann so angesehen wie Frisco. Sie spürte, wie ihr Körper sich unter seinem feurigen Blick erwartungsvoll anspannte. Sein Blick war erregend – und fast so schön, als würde er sie liebkosen.
Sie hob die Arme und löste ganz langsam und bedächtig ihren Pferdeschwanz, schüttelte sich die langen Haare über die Schultern, genoss es, wie er sie mit den Augen verschlang.
„Du lächelst gar nicht“, flüsterte sie.
„Oh doch. Ganz tief innen drin.“
Und dann verzog sich sein Mund zu einem schiefen, ein wenig traurigen Lächeln, in dem sich Zweifel und Ungläubigkeit, Staunen und Erwartung mischten. Mia sah den ersten Funken von Hoffnung in seinen Augen aufglimmen, und im selben Moment wusste sie, dass sie verloren war. Sie hatte sich hoffnungslos und unsterblich in diesen Mann verliebt.
Damit er nicht erkannte, was in ihr vorging, bückte sie sich rasch, hob ihre Sachen vom Fußboden auf und verschwand durch den Flur ins Schlafzimmer. In sein Bett.
Frisco war nur wenige Schritte hinter ihr, aber sie hörte, wie er vor Natashas Zimmer stehen blieb und kurz nach ihr schaute.
„Wie geht es ihr?“, fragte sie, als er wenig später zu ihr kam. Er schloss die Tür hinter sich. Und schloss ab. „Sie fühlt sich längst nicht mehr so heiß an.“
Mia ging zum Fenster und zog die Vorhänge bis auf einen Spalt zu, damit niemand vom Laubengang hereinschauen konnte,
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