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Fuer Elise

Fuer Elise

Titel: Fuer Elise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Melchior
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der dieses Wesen beherbergte, überhaupt noch Menschen existierten.
    Aber da war noch etwas, hinter ihrer Furcht und Faszination: ihre angeborene Brennan-Neugier. 
"Dann sag mir, was du bist, wenn ich nur ein dummer Mensch bin."
    "Welchen Spaß hätte ich daran?"
    Elise schluckte.
    Sein Haar war tiefschwarz, schimmerte aber an einigen Stellen fast bläulich. Es fiel ihm wirr ins Gesicht; jung und frech und irgendwie erinnerte Elise sein Gesicht in seiner Bewegungslosigkeit an eine Puppe.
    Magnus Körper erstarrte auf einmal - offensichtlich ohne Grund. Er lehnte sich starr nach vorne und witterte ihren Geruch. Sie war sich sicher, dass er jeden Moment seine Zähne in ihren Hals schlagen würde. Man konnte das Verlangen von seinem Gesicht ablesen. Es zerrte an ihm und für einen Moment schienen seine Wangen einen gesunden Schimmer zu bekommen, als walle ein Rest fremden Blutes in ihm auf.
    "Zum Zeitvertreib. " sagte Elise, "Danach kannst du mich noch immer töten." Magnus wich zurück. Sein Gesicht verwandelte sich in eine Maske. Elise drängte sich an die Wand. Adrenalin schoss in ihre Adern.
    "Vampire haben kein Bedürfnis nach Selbstdarstellung." spie er aus. Ohne zu wissen, aus welchem Teil ihrer Seele die Schlagfertigkeit kam, ergriff sie den nächsten Zweig, den er ihr hinhielt.
    "Es wundert mich, dass du Dich überhaupt beleidigt fühlen kannst."
    Der Vampir wirkte abgelenkt und irritiert, dann kam er näher. Seine Aura umspannte die Höhle und brachte jede Faser ihres Körpers zum Pulsieren. Es war in Ordnung, wenn er sie jetzt umbrachte.
    Seine kräftigen Arme stemmten sich an die Mauer. Mit den Füßen sprang er an die Wand, so dass er wie ein riesiger Käfer über ihr saß. Sein Atem streifte ihre Wange und sie unterdrückte den Drang zu schreien, als Magnus' Zentimeter vor ihr die Fangzähne fletschte. Sie waren länger, als die eines Menschen, spitz wie Dolche und die Kanten glänzten wie geschliffene Messer.
"Dann stimmt es also, das ihr die Schwerkraft überwinden könnt." presste sie hervor. Doch in einer instinktiven Geste, drehte sie ihren Kopf zur Seite, um seiner Nähe auszuweichen.
    "Sieh mich an! " forderte er.
    Gehorsam drehte sie den Kopf zurück. Ihre Sinne trieben seltsame Blüten. Sie wollte wenigstens einmal geküsst werden, bevor sie starb. Von ihm.
    npassend. Irrational! Aber die Empfindung ließ sich nicht abschütteln. Nichts stimmte mehr. Diese Schöpfung war zu gelungen. Ein Gefühl der Aufregung machte sie schwindelig und sie legte erschöpft den Kop f nach hinten.
    "Hör auf damit!" zischte Magnus und packte mit seinen eisigen Fingern in ihren Nacken. Sie atmeten jetzt beide schwer, im gleichen Takt.
    "Was tue ich?" fragte Elise etwas hilflos.
    "Bedecke deine Schlagader … damit ich deine Fragen beantworten kann." entgegnete er und sie senkte den Kopf, so dass ihr Hals hoffentlich etwas im Schatten lag. Es schien, als wäre er völlig ausgehungert. Aber warum hielt er sich dann noch zurück?
    "Du hast doch Fragen, Elise Brennan, nicht?" Er lächelte. Entweder war er zufrieden über ihren Gehorsam oder belustigt über seinen eigenen Trieb. Sie wusste es nicht.
    "Du regst mich auf." sagte er, "Entzückend."
    Elise fing sich endlich. Es gab eine Chance. Tatsächlich sprang er im gleichen Augenblick von der Wand und trat er ein paar Schritte zurück. Als sein Blick sie freigab, konnte Elise wieder denken. Sie warf einen Angelhaken aus und stellte die erste Frage, die ihr in den Sinn kam:
    "Wie oft brauchst du Blut?"
    "Jede Nacht?" sagte er, doch durch die Betonung war nicht klar, ob es eine Frage oder eine Aussage war.
    "Wie anstrengend." bemerkte sie.
    "Wie langweilig mit dir zu streiten." meinte er.
    "Wenn Du das so empfinden würdest, wäre ich längst tot."
    "Du bist bereits tot." Sein Blick verfing sich in ihrem.
    "Dann habe ich Deinen Biss wohl verpasst?"
    "Beim ersten Mal: ja."
    Etwas Triumphierendes lag in seinem Gesicht und sie ließ die Wahrheit einfach zu. Ihr behinderter Arm, der lebendig wurde, die dunkle Barriere hinter der Tür , der Geruch aus der Höhle…
    "Dann warst du das? Ich dachte Vampire sind zu Größerem fähig, als dem Biss einer Stechmücke." 
    "Wenn ich es nicht möchte, wirst du dein Sterben nicht mal bemerken!" fauchte er.
    "Gute Aussicht en." sagte sie, doch die Worte passten nicht zum Zittern ihrer Stimme. Magnus wirkte dennoch irritiert und ging in der Höhle auf- und ab.
    "Du frierst in diesem Kleid und ich habe noch nicht entschieden, wann ich

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