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Fuer Elise

Fuer Elise

Titel: Fuer Elise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Melchior
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einfach hineinhängen konnte in seinen Griff, ohne dass er auch nur den Anschein von Anstrengung machte. Es erleichterte die Situation auf eine gewisse Weise, weil sie wie Espenlaub zitterte. Sie sah, wie er mit seinen Fingern sanft über die Innenseite ihres gelähmten Arms strich und wider jede Erwartung spürte sie das Kitzeln.
    "Du trägst mich bereits in dir." erklärte er, "Doch als du das erste Mal die Tür geöffnet hast, war ich nicht geduldig genug. Ich dachte, ich könnte dich besitzen. Mein Drang zu töten bemächtigte sich meiner Vernunft und der Biss in deinen Finger zerriss das Band. Ein peinlicher Fehler für einen erfahrenen Vampir."
    In einer zu schnellen Bewegung, für Elise unsichtbar, zog er sie hoch, ließ sie los und hockte plötzlich Meter entfernt wie eine Kröte neben der Kerze.
    Elise wusste instinktiv, was es bedeutete: er wollte die Flamme löschen und sie im Dunkeln töten! Ihr Herz begann heftig zu schlagen.
    "Nicht doch…" Er schnalzte mit der Zunge. "Dein Gesicht ist so bezaubernd. Zerstör es nicht durch Panik. Du wirst es kaum spüren. Ich bin kein großer Sadist." 
    "Warum ich?"
    "Dich töten…?" überlegte er, als ob sie etwas anderes gemeint haben könnte. Elise stolperte rückwärts einen Schritt die Treppe hinauf. Er grinste nachsichtig, als er den Fluchtversuch bemerkte.
    "Ich hatte die Aufgabe deinen Vater, den Vampirjäger, zu beseitigen, nachdem er Vampire suchte, um sie angeblich zu 'heilen'."
    Er war noch nicht fertig mit seinem Spiel.
    "Ich war zu gelangweilt und gerade nicht im Land." Er machte eine Pause und schien ihren Gesichtsausdruck abzuschätzen, als er fortfuhr, "Ich habe deinen Vater nicht umgebracht. Aber dieser unterirdische Gang…" er deutete auf das Loch in der Wand hinter sich, "führt von meiner Burg nach Choisric Castle und daher oblag es mir ihn zu töten. Um mich zu rehabilitieren von der Schmach, benötige ich nun leider Deine Leiche."
    Elise atmete so heftig, dass sich ihr Brustkorb sichtbar hob und senkte.
    "Vielleicht gibt es einen anderen Weg dich zu befreien…"
    "Versuch bitte nicht mich umzustimmen, kleine Elise. Glaubst du, ich wüsste nicht, dass alles was du mir erzählst, nur dem Zweck dient, dein Leben zu verlängern?" In einer entschuldigenden Geste hob er beide Hände.
    "Mein Vater hat das Heilmittel gefunden. Du kannst wieder ein Mensch werden - durch mich." sagte sie.
    Magnus rührte sich nicht und Mitleid tauchte in seinem Blick auf. Aber da war noch etwas anderes.
    "Ich brauche zu lange." murmelte er und strich sich übers Kinn. "Du stehst vor mir, als hättest du mir etwas entgegenzusetzen und meine Lust dich zu töten schwindet." Er machte eine Pause, um dann in einem Fauchen weiterzusprechen "Das ärgert mich."
    "Weil du mir glaubst." sagte sie fest.
    Seine Gestalt entspannte sich und seine Schultern fielen nach vorn. 
    "Ich habe mich selbst betrogen. So ganz ohne Entstellung durch Todesangst, hat mich dein schönes Gesicht in eine Falle gelockt." 
    Er betrachtete sie einen Moment.
    "Wie schön du erst im Sonnenlicht aussehen musst. Ich versuche mich zu erinnern, wie ich dich als Mann gesehen hätte, aber ich sehe nur das Blut unter deiner Haut fließen."
    "Ich kann dich zurückbringen zu den Empfindungen, die du vermisst." warf sie ein, doch Magnus sinnierte weiter, als höre er sie überhaupt nicht.
    "Dich zu meiner Gefährtin zu machen, würde mich ebenso reinwaschen von der Schmach…"
    "Du willst mich nicht als Vampir!" rief Elise.
    "Es kann keine Heilung geben!" entfuhr es ihm.
    Dann glitt sein Blick ins Leere, als tauchten vor seinem inneren Auge Erinnerungen auf.
    Elise trat von der Treppe zurück in die Höhle. Die Geste wirkte. Sein Blick schnellte hoch, Ungläubigkeit stand darin.
    "Ich biete dir die Möglichkeit auf ein Leben in Helligkeit," sagte sie, "mit einem Ende, das jede Sekunde des Lebens wertvoll macht und jeden Augenblick einzigartig. Ein Dasein frei von Langmut und Getriebenheit."
    Er gab ein Zischen von sich und schloss die Augen, als genieße er die Vorstellung. Als Elise die weiße Iris unter seinen Lidern verschwinden sah, konnte sie wieder klar denken. Mehr als ein Versuch blieb ihr nicht, auch wenn sie sich damit der Jämmerlichkeit preisgab. Also schlug sie das Einzige vor, was sie anzubieten hatte:
    "Wenn d u mich gehen lässt, werde ich das Heilmittel fertigstellen und damit zurückkommen. Wenn nicht, gehört mein Blut dir."
    Sie hatte alle Inbrunst in ihre Stimme gelegt, die sie aufbringen

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