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Fuer Elise

Fuer Elise

Titel: Fuer Elise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Melchior
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uns so tun, als gäbe es die Bezeichnung 'Vampir' nicht. Wie würdest du beschreiben, was ich bin?" eröffnete er und Elise sank in die Knie. In seiner Stimme schwang eine Vibration mit, die ihren Gleichgewichtssinn außer Kraft setzte. 
    Schwerfällig hob sie den Kopf und sah ihn an. Alles an ihm war die Antwort auf seine Frage. Alabasterweiße Haut, greifbare Aura, hypnotischer Ausdruck in farblosen Augen.
    Der Drang zu Fliehen kämpfte mit ihrer Vernunft es nicht zu tun. Wie eine Katze würde er auf sie reagieren, sobald sie sich bewegte. Also hielt sie ganz still und lauschte den Erinnerungsströmen, die über sie hereinbrachen.
    Die einzigen Schwachpunkte des Vampirs sind seine Einsamkeit und Langeweile. Wenn du das nicht nutzt und der Angst verfällst, verfällst du ihm.
    Endlich erinnerte sie sich auch daran, dass er ihr eine Frage gestellt hatte. Es war lebensnotwendig, zu antworten. Doch wie beschrieb man, was nicht lebte?
    "Ein Dämon? Die Ausgeburt des Teufels?" schlug er vor, als ihm die Pause zu lange dauerte. Er dehnte die Worte, um sie lächerlich klingen zu lassen und selbst seine Stimme war die Gleiche wie in ihrem Traum. Im Stillen bat sie ihren Vater um Vergebung. Sie war auf den Lockruf eines Vampirs hereingefallen.
    Benommen stützte sie den Kopf in die Hand. Er war noch Meter von ihr entfernt und sie betete, es möge so bleiben. Ein Schrei saß ganz oben in ihrer Kehle und eine irrationale Angst ergriff sie, der Laut würde einfach herausschießen, wenn sie den Mund auch nur zu einer Antwort öffnete.
"Ich weiß nicht, wie ich dich nennen soll." brachte sie endlich hervor und holte heimlich Luft.
    Du musst ihn herausfordern, überraschen. Dein Leben hängt an den Worten, die du sagst. Heb' dich ab, von allem was er kennt.
    Es waren die Worte ihres Vaters in ihrem Kopf.
    "Vielleicht bist du einfach ein Mörder. Der Mörder meines Vaters?" schob sie nach und es hatte herausfordern klingen sollen. Aber es hörte sich an, wie ein Jammern. Sie fror erbärmlich und in einer Schrecksekunde wurde ihr bewusst, dass ihre Aufmachung einem Festmahl gleichen musste. Sie zog die Knie enger an den Körper.
    Die überlegene Miene des Va mpirs entglitt ihm für einen Moment.
    "Mein Name ist Magnus Ryan. Du bist Elise Brennan, die Tochter von David Brennan." stellte er fest, als wolle er sicher gehen, das richtige Opfer vor sich zu haben. Dann deutete er eine Verbeugung an.
    "Es war freundlich von dir, d ich leicht zu kleiden, bevor du meinem Ruf gefolgt bist. Wir schätzen anmutige Opfer."
    "Ein Punkt für meinen Dad." entfuhr es Elise.
    Sein Blick prüfte ihre Gestalt, dann streifte er sich mit Daumen und Zeigefinger übers Kinn und befeuchtete seine Lippen.
    Er zögerte!
    "Dein blutleerer Vater dachte zu gut von unsereins." sagte er und die Offenbarung der Worte, traf Elise wie ein Schwerthieb.
    "Also warst du es?"
    Magnus' Augen verengten sich und seine Iris schien aufzublitzen - vielleicht war es aber auch nur die optische Täuschung der unnatürlichen Farbe.
    "Wäre ich sonst hier?"
    "Ich kenne Deine Gründe nicht." stammelte sie.
    Magnus ging einige Schritte durch die Höhle.
    "Sie werden immer unergründlich bleiben für euch Menschen." erwiderte er.
    "Eingebildete Kreatur." zischte sie und die Worte entsprangen einem Hass, der unerwartet in ihr wuchs. Doch sie bereute die Worte sofort. Magnus stand mit einem Ruck eine Armeslänge vor ihr. Seine körperliche Nähe lähmte sie.
"Mein Vater meinte, eine Heilung sei für beide Seiten das Beste." brachte sie schnell hervor. Sie musste das Gespräch am Laufen halten. Aber sie kam sich vor, wie ein trotziges Kind, dem keine besseren Argumente einfielen, um einer Schelte zu entgehen.
    "… doch du weißt es besser." hauchte er.
    Mit einer kaum sichtbaren Bewegung verringerte sich der Abstand zwischen ihnen noch weiter und er streckte helfend seine Hand nach ihr aus. Elise konnte sich kein Zögern leisten. Sie griff zu und ließ sich von ihm hochziehen.
    Die Bezeichnung "Krankheit" kam ihr mit einem Mal absolut lächerlich vor. Seine Haut spiegelte sich im Schein der Kerze glatt und porenfrei wie Milchglas. Seine Iris besaß die Farbe von Neuschnee und nur eine schwarze Corona trennte sie vom Rest des Augapfels. Elise schaffte es nicht, sich vom Blick seiner Augen zu lösen. Es schwächte sie ihn anzusehen und gleichzeitig war es unglaublich angenehm, als falle ihr Geist in ein Netz aus Watte.
    Es erschien ihr wie ein Wunder, dass auf dem gleichen Planeten,

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