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Für Emma & ewig

Für Emma & ewig

Titel: Für Emma & ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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und ließ sich Zeit damit. Emma versuchte, ruhig stehen zu bleiben.
    Das Schweigen wurde immer länger, schmerzhaft beinahe und gespannt, bis Emma es kaum mehr ertragen konnte.
    Schließlich kam er einen Schritt auf sie zu. “Emma?”
    Seine vertraute Stimme umhüllte sie wie ein warmer, schützender Film. Er sprach ihren Namen fragend aus, seine Stimme klang erstaunt, überrascht, vielleicht sogar erfreut. Mit achtzehn war er ihr so erwachsen vorgekommen, doch jetzt, wo er wirklich erwachsen war, fand sie ihn schlichtweg atemberaubend.
    Ihr Lächeln fühlte sich seltsam an, unsicher. Sie machte eine hilflose Geste und zuckte die Schultern. “Ja, ich bin es.”
    “Mein Gott. Ich hätte dich nicht erkannt.” Er kam auf sie zu, als wollte er sie umarmen, und Emma wich automatisch zurück – um sich im selben Augenblick für ihre feige Reaktion auf ihn zu schelten. Seine körperliche Anwesenheit, die sie einst als so beruhigend empfunden hatte, kam ihr nun so mächtig vor wie ein Wirbelsturm. Er hatte sich nur wenig verändert, aber da sie ihn so gut gekannt hatte, sprang ihr die kleinste Veränderung sofort ins Auge.
    Als sie zurückwich, blieb Casey stehen. Sein Lächeln wich einem zynischen Gesichtsausdruck. Er warf Damon einen Blick zu, und Emma wusste, welche Schlüsse er zog.
    Als er sie wieder anblickte, war sein Blick eisig. “Es überrascht mich, dich hier zu sehen, Em.”
    “Mein Vater … er ist im Krankenhaus.” Sie hasste sich dafür, dass sie nur stammeln konnte, doch als sie eben gedacht hatte, dass Casey sie berühren könnte, hatten ihr Herz, ihre Gedanken, ihr ganzer Körper angefangen zu zittern. Sie war plötzlich ganz durcheinander.
Nein, nein, nein,
schwor sie sich still und wollte die Wahrheit verleugnen. Acht Jahre waren lang genug.
Mussten
lang genug sein.
    Doch jetzt, als Casey so nah vor ihr stand und sie seine Energie spürte, kam es ihr vor, als wären gerade einmal acht Tage vergangen. Lange verschwunden geglaubte Gefühle kamen an die Oberfläche, und Emma hatte Schwierigkeiten, sie zu unterdrücken.
    Oh, es war durchaus nicht so, dass sie immer noch scharf auf Casey war oder sich irgendwelchen absurden Illusionen hingab. Sie war vor einer gefühlten Ewigkeit von hier fortgegangen. Aus dem unreifen, hilfsbedürftigen Mädchen von damals war eine erwachsene, unabhängige Frau geworden. Sie hatte viel gelernt, sich so vielen Tatsachen gestellt und fand inzwischen, dass sie durchaus stolz auf sich sein konnte.
    Aber ihn zu sehen, wieder hier in Buckhorn zu sein … nun, manche Erinnerungen starben nie, und ihre letzten an Casey suchten sie immer noch in ihren Träumen auf. Sie wurde immer noch rot, wenn sie an jene schreckliche Nacht zurückdachte und an das, was sie ihm und seiner Familie zugemutet hatte. Ihr Vater hatte sie wie Müll vor Caseys Haustür geworfen – und er hatte sie ohne Zögern aufgenommen.
    Doch das war nicht das Einzige, wofür sie sich schämte. Die Nächte, die ihrer ereignisreichen Flucht vorausgegangen waren, waren noch schlimmer gewesen. Sie hatte sich immer wieder an Casey herangeschmissen und jede weibliche List benutzt, um ihn zu verführen – und doch hatte er sie immer zurückgewiesen. Das stärkste Gefühl, das er je für sie empfunden hatte, war Mitleid gewesen.
    Und jetzt hatte er nicht einmal dazu Grund.
    “Ich habe gehört, dass dein Vater krank ist. Wird er wieder auf die Beine kommen?”
    Kein Wunder, dass er es schon wusste. In Buckhorn gab es so gut wie keine Geheimnisse.
    Wieder kroch die Sorge in ihr hoch, und diesmal war es ihr deutlich anzuhören. “Als ich ihn vorhin im Krankenhaus besucht habe, hat er geschlafen, und ich wollte ihn nicht wecken. Er braucht jetzt viel Ruhe. Aber die Krankenschwester hat mir versichert, dass es ihm schon besser geht. Er ist nicht mehr auf der Intensivstation, das ist wohl ein gutes Zeichen. Ich … ich wünschte nur, ich hätte mit ihm sprechen können.”
    “Was ist denn passiert?”
    Sie schluckte, denn sie konnte immer noch nicht fassen, wie schnell sich alles verändert hatte. Der Anruf ihrer Mutter hatte sie tief erschüttert, und sie hatte ihre Gefühle noch nicht wieder völlig im Griff. Auch wenn viel Zeit vergangen war, seitdem sie ihren Vater das letzte Mal gesehen hatte, wusste sie doch immer, dass es ihn noch gab – mürrisch und hart arbeitend wie immer. Aber jetzt … Emma starrte Casey an und spürte die Verbundenheit vergangener Zeiten. “Er hatte einen Schlaganfall.”
    “Wie

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