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Für Emma & ewig

Für Emma & ewig

Titel: Für Emma & ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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verhinderte die geöffnete Motorhaube ihres Mustangs die Sicht auf die Fahrzeuginsassen. Bei einer kleinen Stadt wie Buckhorn standen die Chancen nicht schlecht, dass sie ihren Retter vielleicht sogar kannte. Obwohl sie nicht gerade mit vielen Leuten befreundet gewesen war, war sie doch hier aufgewachsen und kannte jeden zumindest vom Sehen.
    Neben ihr hob B. B. den Kopf und stieß ein leises, drohendes Knurren aus. Emma legte ihre Hand auf seinen Nacken und streichelte ihn beruhigend. Alles in Ordnung.
    Der schnurrende Motor wurde abgeschaltet. Jetzt waren nur noch die herumschwirrenden Insekten zu hören. “Hallo.”
    Charmant antwortete Damon: “Guten Abend.”
    Emma konnte nichts sehen, doch sie hatte die flirtende Frauenstimme, die Damon begrüßt hatte, gehört. Sie seufzte.
    Manchmal fand Emma, er sah viel zu gut aus, als gut für ihn war. Er war zwar nicht übermäßig groß, vielleicht etwas über eins achtzig, aber er hatte einen schlanken, athletischen Körper und strahlende blaue Augen. Nicht zu vergessen das gewinnendste Lächeln, das sie je an einem erwachsenen Mann gesehen hatte. Wo immer er auftauchte, sahen sich die Frauen nach ihm um.
    “Dürfen wir Sie mitnehmen?”
    “Eigentlich”, hörte sie Damons tiefe Stimme, “würde ich nur einfach gerne den Pannendienst anrufen. Haben Sie vielleicht ein Handy dabei, das Sie mir eben leihen könnten? Mein Akku hat nämlich vor einer Stunde den Geist aufgegeben.”
    Eine weitere Autotür wurde geöffnet, Schotter knirschte unter den Schritten einer zweiten Person. Als Emma diese Person sprechen hörte, blieb ihr fast das Herz stehen. “Es tut mir leid, ich habe mein Handy nie dabei, wenn ich nicht beruflich unterwegs bin. Aber wir nehmen Sie gerne mit in die Stadt, damit Sie von dort anrufen können.”
    Emma öffnete die Tür und stieg aus. Damon würde nicht ohne sie in die Stadt fahren, erst recht nicht, wenn er wüsste, dass sie gerade die einzige Person aus Buckhorn angehalten hatten, die Emma auf keinen Fall hatte treffen wollen.
    B. B. sprang nach vorne und kletterte hinter ihr aus dem Wagen. Lautlos lief der große deutsche Schäferhund neben ihr durchs Gras und über den Schotter, aufmerksam, witternd, in gespannter Haltung.
    Emma blieb einen Augenblick in der Dunkelheit stehen und sog die frische, taufeuchte Nachtluft ein. Sie musste sich daran erinnern, dass sie kein kleines liebeskrankes Schulmädchen mehr war, das lieber prahlte, als seinen Verstand zu benutzen. Es gab keinen Grund, sich dumm zu benehmen. Keinen Grund, sich zu schämen.
    Casey bedeutete ihr nichts mehr. Er war nie etwas anderes als ein Freund für sie gewesen – und vielleicht eine Teenagerfantasie. Aber nach dem, was sie ihm angetan hatte, und nach acht langen Jahren stand das Thema Freundschaft nicht mehr zur Debatte.
    Natürlich hatte sie vorgehabt, ihn zu sehen. Nur jetzt noch nicht. Nicht wenn sie aussah wie … Emma unterbrach ihren Gedankengang. Es spielte keine Rolle, dass sie bequeme Jeans trug und ein weites Sweatshirt und dunkle Ringe unter den Augen hatte, weil sie seit Tagen zu wenig geschlafen hatte.
    Sie strich sich das Haar nach hinten und richtete sich auf, dann ging sie um die Motorhaube des Mustangs herum und trat in das Licht der Autoscheinwerfer. B. B. stellte sich neben sie, ganz brav, aber jederzeit bereit, sie zu verteidigen.
    Emma sah Casey an, und eine Art seltsame Freude breitete sich in ihr aus. Er sah gut aus. Er sah aus wie immer, nur … noch besser. Sie hatte ihn jede Sekunde an jedem Tag vermisst, aber sie wusste nicht, ob er sich überhaupt an sie erinnern würde.
    “Habe ich also doch richtig gehört”, sagte Emma und war stolz, dass ihre Stimme nur ein kleines bisschen zitterte. “Hallo, Casey.”
    Damon drehte sich zu ihr um, und Casey starrte sie fassungslos an. Emma blieb stehen, während die Frau, die zu Casey gehörte, näher an ihn heranrückte und damit ihren Besitzanspruch zum Ausdruck brachte.
    Da standen sie nun, gefangen zwischen den Scheinwerfern von beiden Fahrzeugen. Die feuchte Augustnacht umfing sie, ließ die Blätter rascheln und ihre Anspannung ansteigen. Motten flatterten ins Licht, ein feiner Dunst stieg vom Boden auf und schlängelte sich um ihre Füße. Emma hörte das Zirpen jeder einzelnen Grille, das Rauschen der Äste im Wind, ihren eigenen Atem.
    Casey verharrte mit verschlossener Miene und sah sie an. In der Dunkelheit wirkten seine Augen ganz schwarz, sein Blick war intensiv. Er erkundete ihr Gesicht –

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