Für Emma & ewig
stand auf und kratzte sich am Bauch. “Wie wär’s, wenn wir uns den See gemeinsam ansehen, wenn der Wagen repariert ist und du dich hier wieder ein bisschen eingewöhnt hast? In ein, zwei Tagen?”
“Sicher?”
“Sicher.” Damon ging hinüber zu seinem geöffneten Koffer, der auf der Kommode lag. Er nahm ein Paar Jeans heraus, ein schwarzes Polohemd und frische Unterwäsche. “Ich gehe jetzt unter die Dusche. In einer halben Stunde bin ich fertig.”
Kaum hatte sich die Badezimmertür geschlossen, ging Casey zu Emma hinüber und nahm ihren Arm. “Solltest du dich nicht auch fertig machen? Ich rufe in der Zeit Gabe an. Du darfst schließlich den Arzt nicht verpassen.”
Das kleine Buckhorn Memorial Hospital war gut ausgestattet und persönlich geführt. Es war ihr lieber, dass ihr Vater hier lag als in einem der größeren Krankenhäuser in der Umgebung. Die Pflege hier machte sie zuversichtlich, dass er wieder gesund würde.
Die Vorstellung, ihn gleich zu sehen und mit ihm zu sprechen, machte sie nervös, ängstlich und vorsichtig. Sie hatte zwar immer mal wieder mit ihm telefoniert in den letzten Jahren, doch nach ihrem Abgang – beziehungsweise nach ihrem Rausschmiss durch ihn – waren ihre Gespräche nur noch höchst oberflächlich und belanglos gewesen. Trotzdem wusste Emma, dass er sie liebte.
Nur eben nicht genug.
“Alles klar.” Ihren Besuch noch länger hinauszuschieben machte es auch nicht leichter. Sie hatte ihre Entscheidung getroffen und würde sie jetzt auch durchziehen. “Ich bin gleich wieder da.”
Casey sah zu, wie sie aus ihrem Koffer ein Sommerkleid, Unterwäsche und Sandalen fischte. Das Etuikleid mit verzierten Nähten war schick genug für das Krankenhaus, aber auch luftig und lässig genug für die Freizeit. Es war so gut wie nicht zerknittert – im Gegensatz zu der weißen Baumwollbluse, die sie als Jacke mitnehmen wollte. Vielleicht würde der Dampf aus der Dusche ja helfen. Als sie im Bad verschwand, legte sich Casey neben B. B. aufs Bett und griff nach dem Telefon, das auf dem Nachttisch stand.
Emmas Mund wurde trocken. Nicht nur, weil er in ihrem Bett lag, da, wo sie geschlafen hatte. Sondern auch, weil B. B. sich sofort auf den Rücken rollte und darauf wartete, dass Casey ihn kraulte – was Casey auch tat, als ob er und B. B. seit Jahren die besten Freunde wären. B. B. war ein sehr höflicher Hund, außer man provozierte ihn, aber Fremden gegenüber durchaus distanziert. Casey jedoch hatte er auf Anhieb ins Rudel aufgenommen.
Emma seufzte. Besser, sie ging schnell ins Bad, sonst endete sie noch bei Casey im Bett. Irgendwie war ihr melancholisch zumute, und sie wusste auch, warum. Wie sie selbst hatte auch ihr Hund einen Narren gefressen an dem schönen Mann aus Buckhorn. Nun, sie müssten beide darüber hinwegkommen, denn sobald sie hier alles erledigt hatte, wollte Emma in ihr normales Leben zurückkehren. Das Leben, das ihr Zufriedenheit schenkte.
Ein Leben ohne Casey Hudson.
Natürlich hatte Gabe nichts dagegen, zu helfen – wie Casey es schon vorausgesagt hatte. Allerdings hatte er seinem Onkel noch nicht erzählt, wer da seine Hilfe benötigte. Er hatte nur etwas von einer Freundin gesagt. Casey war sich nicht sicher, ob Gabe Emma erkennen würde. Die anderen hatten sie besser gekannt. Sein Vater, weil Emma bei ihnen zu Hause gelandet war. Sein Onkel Morgan, weil er der Sheriff war und Emma mehrfach wegen Schuleschwänzens und Herumtreiberei ermahnt hatte. Und sein Onkel Jordan würde sich vermutlich aus dem Krankenhaus an sie erinnern, denn in der Nacht, als Georgias Mutter krank geworden war, waren Casey und Emma zu ihnen gefahren, um zu helfen. Jordan war nämlich mächtig abgelenkt gewesen von Georgia und ihren zwei Kindern. Auch wenn Casey überzeugt davon war, dass Jordan sich an diesem Abend in Georgia verliebt hatte, erinnerte er sich sicher an Emma.
Sein jüngster Onkel Gabe hatte sie dagegen nur ein paarmal getroffen. Für ihn war sie nur eins von vielen Mädchen gewesen, die Casey gekannt hatte. Er wollte nicht, dass einer seiner Verwandten sich Gedanken darüber machte, wie es um seine Gefühle für Emma bestellt war. Darum wäre es das Beste, wenn vorerst nur Gabe von ihrer Anwesenheit erfuhr.
Casey streichelte immer noch den Hund, dessen Atmen allmählich in ein wohliges Schnarchen überging. Er grinste. B. B. war ein schöner Hund, gut gepflegt und gesund – es war offensichtlich, dass Emma sich gut um ihn kümmerte. Und offensichtlich
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