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Für Emma & ewig

Für Emma & ewig

Titel: Für Emma & ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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nur unnötig hinauszögern. “Soll ich dich nach Hause bringen?”
    “Oh nein, mein Fräulein. Ich will verdammt noch mal nicht nach Hause.” Ihre Mutter machte einen unsicheren Schritt auf Emma zu. “Ich will, dass du mit mir einkaufen gehst, und dann fahren wir gemeinsam ins Krankenhaus zu Dell.”
    Emma blieb fast das Herz stehen. Mit ihrer Mutter ins Krankenhaus fahren? Ganz sicher nicht, solange sie betrunken war. “Ich kaufe dir keinen Alkohol.” Zu der anderen Sache sagte sie gar nichts.
    Ihre Mutter schien überrascht angesichts dieser Weigerung. Sie riss die Augen auf und bewegte stumm den Mund. Dann schrie sie: “Du fährst mich zum Laden, und ich kaufe ihn selbst! Ich mache mir Sorgen um deinen Vater, und mir geht es schlecht, und meiner Tochter ist das alles scheißegal!” Während sie sprach, torkelte sie um den Tisch herum auf Emma zu. Asche fiel von der Zigarette, von der nicht viel mehr als ein Stummel übrig war.
    Wie so oft in der Vergangenheit konnte sich Emma emotional und physisch von ihrer Mutter abschotten. Trotzdem war es nicht so leicht, einfach stehen zu bleiben, als ihre Mutter nun auf sie zustolperte und ihre Bluse packte. “Du fährst mich jetzt zum Laden”, zischte sie, und ihr alkohol- und zigarettengeschwängerter Atem wogte Emma entgegen. “Oder ich sage allen, was du getan hast.”
    Sofort legte sich ein Eispanzer um Emmas Herz. Jetzt oder nie – sie konnte es einfach nicht mehr ertragen. “Was
du
getan hast, meinst du.”
    Ihre Mutter war nur einen kurzen Augenblick schockiert. “Dir wird niemand glauben.” Ihre Mutter lachte und zog fester an Emmas Bluse. “Du mit deinem liederlichen Ruf. Du hast hier keine Freunde. Sogar dieser Wichtigtuer von Sheriff hatte dich immer im Visier. Er wird mir alles glauben, was ich ihm sage. Und dann wanderst du ins Kittchen …”
    “Ich lasse es darauf ankommen.”
    Außer sich vor Wut holte ihre Mutter aus, um sie zu schlagen, doch Casey riss Emma rasch nach hinten. Der Schlag, der mit Sicherheit einen blauen Fleck hinterlassen hätte, ging dadurch ins Nichts, und durch die Wucht verlor ihre Mutter das Gleichgewicht. Sie drehte sich einmal halb im Kreis und landete dann auf allen vieren auf dem Schotter. Die immer noch glimmende Zigarette fiel ihr aus der Hand.
    Emma hatte automatisch die Arme ausgestreckt, um ihren Fall zu bremsen, doch jetzt zog sie sie schnell wieder ein. Sie spürte, dass Casey neben ihr wütend keuchte. Er war angeekelt und schockiert – ganz klar, eine solche Szene hatte er vermutlich in seinem ganzen Leben noch nicht zu sehen bekommen. Emma dagegen kannte das alles nur zu gut.
    B. B. rastete aus, er bellte und fletschte die Zähne, sodass Emma ihn mit einem Ruck an der Leine zur Ruhe bringen musste. Sie flüsterte leise auf ihren Hund ein und tröstete ihn, während sie die jämmerliche Person anstarrte, die ihre Mutter war. Mal sehen, was sie als Nächstes tun würde. In diesem Zustand war sie unberechenbar.
    Doch ihre Mutter blieb einfach sitzen. Ihr Kopf fiel nach vorne, und sie versuchte, sich zu fassen. Die jahrelange Alkoholabhängigkeit hatte ihre Spuren hinterlassen. Jetzt erhob sie sich halb und sah Casey verwirrt und wütend an. “Und wer bist du?”
    Emma meinte, ihn beschützen zu müssen, und antwortete für ihn: “Er ist der Neffe des Sheriffs.”
    “Und”, fügte Casey hinzu und musste sich dabei schwer beherrschen, “ich habe alles gehört, was Sie gerade gesagt haben.”
    Ihre Mutter ließ sich wieder auf den Hosenboden fallen und starrte mit offenem Mund von Casey zu Emma und zurück. Langsam verzog sie die Lippen zu einem diabolischen Lächeln. Sie deutete auf Emma. “Hat sie dir gesagt, was sie getan hat? Weißt du es?” Sie grapschte nach ihrer Zigarette, hob sie auf und steckte sich mit dem Stummel die nächste an, die sie aus ihrer Tasche gefischt hatte. Sie nahm einen langen Zug und starrte Casey durch einen Rauchschleier an. “Sie hat versucht, das Diner abzufackeln.”
    Emma schloss die Augen. Es tat einfach zu sehr weh. Sie hatte immer noch gehofft, ihre Mutter würde nicht so weit gehen. Sie hatte gehofft, ihre Mutter würde nur bluffen, würde nicht versuchen, ihr einziges Kind in die Pfanne zu hauen.
    Emma nahm kaum wahr, dass Casey ihre Hand nahm, sondern versuchte, den Schmerz zu durchdringen, um angemessen auf die Situation reagieren zu können. Mrs. Reider hatte diese Szene nicht verdient – sie führte ein anständiges Motel. Für sie musste es schrecklich sein,

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