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Fuer immer 2 - die Liebe

Fuer immer 2 - die Liebe

Titel: Fuer immer 2 - die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia J. Omololu
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sein.«
    »Ist das dein Beruf?«, fragt ihn ein kleiner Junge.
    Griffon lacht. »Nein, das mache ich nur so, weil es mir Spaß macht.«
    »Aber ganz bestimmt könntest du damit
viel
Geld verdienen«, sagt der Junge beeindruckt.
    Gleich neben Griffon auf dem Sofa sitzt mein nächster Schüler, Zander, und starrt Löcher in die Luft. »Los geht’s, Zander.«
    »Komme.« Bevor er sich aufrafft, mir zu folgen, murmelt er noch ein »Echt cool, Mann« in Griffons Richtung. Das ist so ungefähr das Höchste an Begeisterung, was man Zander entlocken kann. Da seine Mom auch da ist, verkneife ich mir einen Kommentar. Zander trägt den Cellokoffer vor dem Bauch und befördert ihn mit kleinen Fußtritten vorwärts. Ich weiß, man sollte einen achtjährigen Jungen nicht hassen, aber die halbe Stunde in seiner Gesellschaft ist jedes Mal eine große Herausforderung an meine Geduld. Seine Mom hat mir ganz verzückt erzählt, was für ein ausgesprochen schlaues Kerlchen er ist, dass er sicher demnächst eine Klasse überspringen wird und dass ihm am Computer keiner was vormachen kann, doch das ändert nichts an der Tatsache, dass er bei mir im Unterricht eine absolute Nervensäge ist.
    »Hey, Nicole«, sagt er und lässt sich auf seinen Stuhl plumpsen.
    »
Miss
Nicole«, verbessere ich ihn zum hundertsten Mal. Herr Steinberg besteht darauf, dass alle Lehrer hier mit Respekt behandelt werden.
    »Okay,
Missy
«, sagt er und schaut sich gelangweilt im Probenraum um. Vielleicht ist es verrückt, schließlich ist er noch ein Kind, aber wenn er kommt, schließe ich immer meinen Rucksack und meine Wertsachen in einem Spind im Lehrerzimmer ein. Irgendwie traue ich ihm zu, dass er sich alles krallen würde, was nicht niet- und nagelfest ist.
    »Ist der Typ dein Lover?« Er versucht, es extra cool auszusprechen, so als wären wir auf dem Schulhof und er der größte Macker in der Clique.
    »Schon möglich«, antworte ich vage, aber gegen das glückliche Grinsen auf meinem Gesicht bin ich machtlos.
    »Habt ihr Sex?«
    »Zander!« Unwillkürlich sehe ich zur Tür hinüber, um sicherzugehen, dass sie nicht offen steht. »So etwas fragt man nicht.«
    Er starrt mich unbeeindruckt an. »Aha, das bedeutet wohl Nein.«
    »Schluss damit, das geht dich überhaupt nichts an.« Trotzdem bin ich so verlegen, dass ich ihm nicht in die Augen sehen kann. Ich greife nach meinem Cello, wechsle die Noten auf dem Ständer und frage: »Hast du geübt?«
    Er sieht mich an, als wäre ich nicht ganz richtig im Kopf. »Nee.«
    Na prima. Jetzt wird seine Mom wieder an meinen Unterrichtsmethoden herumnörgeln, weil sie lieber mir die Schuld dafür gibt, dass ihr kleiner Liebling nichts auf die Reihe kriegt, als sich einzugestehen, dass er es hasst und außer im Unterricht das Cello nie anrührt. »Ich verlange ja gar nicht, dass du nichts anderes mehr tust, aber ein paar Stunden pro Woche wären schon sinnvoll.« Ich weiß nicht, warum ich es überhaupt noch versuche.
    »In den paar Stunden kann ich tausendmal bessere Sachen machen.« Unwillig zerrt er das Cello aus dem Koffer. Jeder, der ein bisschen Herz hat, würde dem Instrument ein besseres Zuhause wünschen. Seine Eltern haben es ihm erst letztes Jahr gekauft, als er anfing, bei mir Unterricht zu nehmen, aber das arme Ding ist schon mit Beulen und Kratzern übersät.
    Ich lege meinen Bogen zurück auf den Notenständer und sehe ihn an. »Warum hörst du dann nicht auf? So ist das Ganze auf jeden Fall reine Zeitverschwendung. Am besten, du gehst gleich zu deiner Mom und sagst ihr, dass es dir einfach keinen Spaß macht.«
    Ich sehe seine Unentschlossenheit. Ich weiß, dass er trotz all seiner vorlauten Kommentare und seinem gelangweilten Getue seinen Eltern gegenüber nicht so eine große Klappe hat. Und keiner kann besser nachvollziehen als ich, wie es ist, wenn einem die Erwartungen der Eltern im Nacken sitzen.
    »Das geht nicht«, antwortet er schließlich und nimmt den Bogen in die Hand. »Bringen wir es einfach hinter uns.«
    Ich seufze, nehme meinen Bogen und lege die Finger auf die Saiten.

[zurück]
4
    »Ich fass es nicht. Warum habe ich mich bloß von dir überreden lassen, den Bus zu nehmen«, mault Kat und stapft die Fillmore Street voran Richtung Bucht. Ihre High Heels klappern in lautem Protest über den Gehweg.
    »Was hätten wir sonst tun sollen? Zu sechst passen wir nicht in ein Taxi und auf zwei zu warten, hätte viel zu lange gedauert. Es wird dich schon nicht umbringen, ab und zu Bus zu

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