Fuer immer 2 - die Liebe
fahren.«
»Da wäre ich mir nicht so sicher. So wie einige der Typen mich angeglotzt haben … da fühlt man sich seines Lebens wirklich nicht sicher.« Sie bleibt stehen, stützt sich an der nächsten Hauswand ab und wirft einen Blick auf ihre Sohle. »Außerdem bin ich in Kaugummi getreten.«
Owen schlingt die Arme um ihre Taille und wirbelt sie herum, bis sie vor Vergnügen quietscht. »Wenn’s nach mir ginge, meine Süße, dann hättest du eine eigene Limousine mit Fahrer.«
Kat küsst ihn so heftig auf den Mund, dass ich verlegen zur Seite schaue. In ihren Ohren klingt sein schottischer Akzent unglaublich sexy, darum braucht er nur den Mund aufzumachen und schon hängt sie im wahrsten Sinne des Wortes an seinen Lippen. Ich habe freiwillig nie viel mit meiner Schwester unternommen, und jetzt weiß ich auch wieder, warum: Ihr Getue macht mich krank.
Griffon nimmt meine Hand und grinst mich an. Ich frage mich, ob ihm das Ganze wohl auch peinlich ist. Na ja, hätte Owen Kat nicht angebaggert, dann wäre ich jetzt nicht mit Griffon zusammen, also muss ich sie wohl ertragen. Ich schaue mich um, weil ich gucken will, wo Rayne und Peter bleiben. Sie lehnen eng umschlungen an einer Hauswand. »Oh nein, nicht ihr auch noch!«, rufe ich ihnen zu.
»Eigentlich gar keine schlechte Idee«, sagt Griffon, beugt sich zu mir herunter und gibt mir einen Kuss. Ich versuche, nicht schwach zu werden, denn sonst werden wir niemals ankommen – was, wenn ich’s mir genau überlege, eigentlich auch nicht unbedingt das Schlimmste wäre.
»Weiter geht’s!«, befiehlt Kat. Sie streicht ihr Kleid glatt und nimmt Owens Hand. »Es ist gleich da vorne, auf der Beach Street.«
»Echt schick!«, staune ich, als ich neben Kat vor einem modernen Lofthaus stehe, das zwischen den alten, viktorianischen Häusern ringsumher ziemlich fehl am Platz wirkt. Im Fenster flackern Kerzen, hinter den hauchdünnen Vorhängen erkennt man die Bewegungen vieler Silhouetten, und durch die Wände dringt das dumpfe Dröhnen von Elektromusik. »Francesca gehört wirklich das ganze Haus?« Ich habe zwar schon mitbekommen, dass Kats Chefin nicht an Geldmangel leidet – welche Einundzwanzigjährige kann sich schon eine eigene Boutique leisten –, aber selbst ich weiß, dass die Häuser in dieser Gegend alles andere als preiswert sind.
»Ja, tut es. Versprich mir, dass du mich nicht blamierst. Francesca und Drew haben viele einflussreiche Freunde in der Stadt, wichtige Leute, und das hier ist nicht irgendeine Teenie-Party – also benimm dich.«
Als ich Drews Namen höre, bleibt mir meine sarkastische Antwort im Halse stecken. Ich bin nur unter der Bedingung mitgekommen, dass Drew nicht hier sein wird. »Du hast doch gesagt, Drew wäre nicht in der Stadt!«
»Ist er auch nicht. Er hat geschäftlich in L. A. zu tun. Wieso?«
»Ach, nur so.« Ich sehe hinüber zu Griffon, der sich ein paar Schritte entfernt mit Owen unterhält. Ich habe ihm nichts von Drew erzählt, weder, dass ich ihn in Francescas Laden getroffen habe, noch, dass er mein Ankh wiedererkannt hat. Wie sollte ich ihm auch die seltsamen Gefühle erklären, die der Gedanke an Drew in mir auslöst, wenn ich sie selbst nicht verstehe?
Er kommt zu mir herüber und gemeinsam gehen wir hinter Kat die Treppe hoch und ins Haus. Eine Mischung aus Kerzen und funkelnden kleinen Lichterketten erleuchtet das Innere, überall wabert und schimmert es, sodass mir fast ein wenig schwindlig wird, weil die Konturen verschwimmen und alles aussieht wie in einem Zerrspiegel.
Im vorderen Raum herrscht dichtes Gedränge. Die Gäste sehen aus, als kämen sie gerade von einer angesagten Vernissage – schicke Klamotten und alles einen Tick zu aufgesetzt. Zu extravaganter Schmuck, zu knallig gefärbte Haare. Ein Blick genügt, um zu sehen, dass alle hier älter sind als wir, und ich gehe jede Wette ein, dass wir die ersten Highschool-Schüler sind, die überhaupt bei einer dieser Partys auftauchen.
»Ich schau mal, ob ich Francesca finde.« Kat nimmt Owens Hand und zieht ihn mit ins nächste Zimmer – wahrscheinlich, damit auch wirklich jeder ihre neue Eroberung sieht – und wir bleiben allein zurück. Wenigstens hat sie anscheinend nicht vor, mich den ganzen Abend wie eine Glucke im Auge zu behalten.
Ich spüre Raynes Hand auf meiner Schulter. Sie flüstert mir ins Ohr: »Wie gut, dass wir unsere eigenen süßen Jungs mitgebracht haben. Sieht so aus, als gäb’s hier nur alte Männer.«
»Da könntest
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