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Für immer am Meer - Henry, V: Für immer am Meer

Für immer am Meer - Henry, V: Für immer am Meer

Titel: Für immer am Meer - Henry, V: Für immer am Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Henry
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Sie wollte, dass er sich so fühlte wie sie: gierig und völlig außer Kontrolle!
    Ein Drink. Das würde sie beruhigen.
    »Möchtest du vielleicht ein Glas Wein?«
    »Hört sich gut an.«
    Während sie sich mit dem Korken abmühte, trat er hinter sie. Ihre Hände zitterten, und ihr Mund war trocken, als sie sich streckte, um zwei Gläser aus dem Hängeschrank zu nehmen. Mit schief gelegtem Kopf füllte sie sie vorsichtig.
    Er küsste sie in den Nacken.
    Sie rang nach Luft. All ihre Poren öffneten sich. Sie schloss die Augen, schluckte, als er ihr die Hände um die Taille legte. Sie drehte sich um und umklammerte die Gläser, als wären sie Waffen.
    »Hier!« Sie hielt ihm eins hin.
    Er lachte in sich hinein. »Ich komme mir vor wie ein Fuchs«, sagte er, »mit einem kleinen, verängstigten Kaninchen.«
    »Ich bin auch verängstigt. Ich habe so was noch nie getan. Das hab ich dir doch gesagt. Ich kenne die Regeln nicht.«
    »Die Regeln lauten«, er nahm ihr das Glas aus der Hand und stellte es neben seins, »dass es keine Regeln gibt. Wir können tun, was wir wollen. Niemand weiß, dass wir hier sind.«
    Dann drückte er sie gegen die Wand und küsste sie.
    Am nächsten Morgen wachte Sarah um fünf Uhr auf. Sie hatte vielleicht zwei Stunden unruhig geschlafen. Am liebsten hätte sie sich die Decke über den Kopf gezogen, sich an Oliver gekuschelt und weitergedöst, aber ihre Gedanken rasten. Sie schlüpfte aus dem Bett und zog sich Jeans und Pullover an.
    In der Küche stapelte sich der Müll ihres mitternächtlichen Festmahls. Sie hatte Nudeln mit Muscheln gekocht, gewürzt mit Knoblauch, Chili und Petersilie. Nichts machte einem solchen Appetit wie animalischer Sex. Sarah ignorierte die Geschirrberge und stahl sich zur Tür hinaus.
    Draußen war die Welt blassgrau. Die Luft war kalt und feucht, aber sie atmete sie trotzdem tief ein. Ihr brannten die Augen, ihr Kopf war benebelt, jeder Muskel tat ihr weh. Sie schlang die Arme um sich, wie um sich zu trösten, und ging hinunter zum Wasser, das silbrig den Strand hochkroch.
    Die vergangene Nacht war unglaublich gewesen. Sie hatten heftigen, unersättlichen, gierigen Sex gehabt. Sie hatten einander geneckt und miteinander gelacht. Und sie hatten, was ihr am meisten unter die Haut gegangen war, zärtlichen Sex gehabt, der sie schließlich zum Weinen gebracht hatte.
    »Warum weinst du?«, hatte Oliver sie verwirrt gefragt.
    »Weil es so falsch ist«, hatte sie geschluchzt. »Weil es so richtig ist, weil es so falsch ist.«
    »Es ist nicht falsch«, hatte er sie zu beruhigen versucht, aber natürlich war es das.
    Und jetzt, als sie den Blick zum Horizont richtete, wo sich eine widerspenstige Sonne zögerlich ihren Weg in die nächste Hemisphäre bahnte, betete sie, dass sie die Kraft finden würde, diese Affäre sofort zu beenden. Sie würde in die Hütte zurückgehen, Oliver wecken, ihm sagen, dass er gehen solle und dass es vorbei war.
    Sie erschauerte, als die Morgenbrise um sie herumtanzte, und wünschte, sie könnte die Zeit einen Tag zurückdrehen, wünschte, sie hätte den Mut aufgebracht, diesen Wahnsinn aufzuhalten.
    Sie setzte sich neben ihn aufs Bett.
    »Morgen, Oliver.«
    Verschlafen öffnete er die Augen und lächelte sie an. Er nahm ihre Hand. »Gott, du bist ja ein richtiger Eisklotz.« Er hob die Decke an. »Komm rein, lass dich aufwärmen.«
    »Nein.«
    »Ach, nun komm schon.«
    Er setzte sich auf, schlang die Arme um sie, zog sie mit sich aufs Bett und wickelte sie in die Decke.
    Der frühmorgendliche Nebel hatte sie bis aufs Mark ausgekühlt, und sie sehnte sich inständig nach Wärme. Gut, noch fünf Minuten, aber dann würde er gehen müssen.
    Er musste dann tatsächlich gehen. Aber erst nachdem sie eine weitere verrückte Stunde lang jeden Zentimeter ihrer Körper erkundet hatten. Denn trotz Sarahs Widerstand, trotz ihrer erklärten Absicht, sich jedem weiteren Vorspiel eisern zu widersetzen, hatten sich ihre Kleider innerhalb weniger Sekunden wie von allein abgestreift. Und Sex am frühen Morgen, im kalten Licht des Tagesanbruchs, war sogar noch intimer als Sex im angetrunkenen Zustand mitten in der Nacht.
    Sie hatte angefangen, ihm zu erklären, dass es so nicht weitergehen könne, dass es bei diesem einen Mal würde bleiben müssen, aber er hatte ihr nur den Finger auf die Lippen gelegt. »Komm mir bloß nicht mit solchen Floskeln«, hatte er lachend gesagt, und sie hatte grimmig geschluckt.
    Nun lag Sarah immer noch im Bett und sah Oliver beim

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