Für immer - Blue
Ermittlung abgezogen worden“‚ sagte Blue. „Du hast erzählt‚ du hättest gekündigt. Du bist kein Cop mehr.“
Lucy nickte. „Stimmt.“
„Du musst das nicht tun.“
Wieder nickte sie. „Ja‚ ich weiß. Aber ich will es tun. Wir sind die Einzigen‚ die wirklich herausfinden wollen‚ wer Gerry ermordet hat. Travis Southeby wird so lange herumpfuschen‚ bis er genug Indizien hat‚ um dich festzunehmen. Wenn wir nicht klären‚ wer einen Grund hatte‚ Gerry tot zu sehen‚ wird der wahre Mörder frei herumlaufen‚ während du im Gefängnis sitzt.“ Sie zuckte die Schultern. „Ich habe gerade ein bisschen freie Zeit‚ also …“
Blue schwieg. Er betrachtete gerade die alten Holzbohlen‚ aus denen der Küchenboden bestand.
„Du hast nicht vor‚ einfach umzukippen und zu sterben‚ oder doch?“‚ fragte Lucy.
Er blickte auf. „Nein‚ aber …“
„Ich auch nicht.“ Sie war sich bewusst‚ dass ihre Worte noch eine andere versteckte Bedeutung enthielten.
„Warum willst du mir helfen?“ Seine Frage war direkt und traf Lucy ohne Vorwarnung. Wieder sah er sie an‚ sein Blick war fast stechend intensiv.
Weil ich dich liebe. Aber das konnte sie ihm kaum sagen. Nicht‚ solange sie noch über einen letzten Funken Stolz verfügte. „Weil ich weiß‚ dass du Gerry nicht umgebracht hast“‚ antwortete Lucy stattdessen. „Weil du jetzt gerade niemand anderen hast. Und weil ich mit dir befreundet bin.“
Wieder schwieg er‚ sah sie an‚ und Lucy wusste genau‚ was in ihm vorging. Er dachte an die vergangene Nacht. Daran‚ wie sich ihre sogenannte Freundschaft verändert hatte. Sie waren jetzt nicht mehr nur Freunde. Allerdings wollte Blue offensichtlich nicht‚ dass sie als Liebespaar weitermachten. Wohin genau sollte sie das also führen?
Es lag so klar auf der Hand‚ dass er seine Sachen packen und von hier verschwinden wollte. Doch wohin sollte er gehen? Was würde er tun?
Blue brauchte sie jetzt‚ ob ihm das bewusst war oder nicht. Lucy glaubte fest daran; sie musste es glauben. Denn mehr war ihr nicht geblieben.
„Ich bin deine Freundin“‚ erklärte sie ihm leise. „Letzte Nacht waren wir ein Liebespaar‚ aber heute bin ich wieder deine Freundin‚ McCoy. Ich erwarte nichts von dir. Das habe ich heute Nacht nicht‚ und garantiert nicht heute Morgen –das heißt‚ nichts außer Freundschaft. Du kannst jetzt also mit diesem Eiertanz aufhören. Tu nicht so‚ als wäre ich verletzt oder wütend‚ weil die letzte Nacht nicht der Anfang von ‚bis an ihr Lebensende’ war. Mir ist klar‚ dass sich nichts geändert hat. Außer‚ dass ich jetzt weiß‚ wo ich dich berühren muss‚ um dich scharf zu machen.“
Er lachte‚ ungläubig und voller Respekt. „Du kommst wohl immer gleich zur Sache‚ was?“
Lucy zog eine Augenbraue hoch und verschränkte die Arme. „Hätte ich etwa so tun sollen‚ als würde ich deinen Anfall von Morgen-danach-Panik nicht bemerken?“
„Tja‚ ich weiß nicht. Ja. Die meisten Frauen würden …“
„Ich würde dich nur gehen lassen‚ wenn es dir plötzlich unangenehm wäre‚ dass wir letzte Nacht nackt waren und Sex hatten – großartigen Sex‚ übrigens.“ Lucy warf ihm einen Blick zu. „Hast du ernsthaft gedacht‚ dass ich unsere Freundschaft einfach so wegwerfe? Vergiss es‚ McCoy! Ich kann damit umgehen. Deine Annahme‚ ich würde überreagieren‚ rührt wahrscheinlich von deiner traurigen‚ mitleiderregenden Erfahrung mit den ‚meisten Frauen’. Doch anzunehmen‚ ich würde die Freundschaft mit dir wegwerfen – das tut weh.“
„Es tut mir leid“‚ erklärte er und sah tatsächlich auch so aus. „Es ist nur … Ich bin vorher nie mit … einer Freundin im Bett gewesen. Das ist neu für mich. Ich weiß nicht‚ was ich dir sagen … oder was ich tun soll.“
„Du könntest sagen: ‚Guten Morgen‚ Lucy. Hey‚ du hast mich total vom Hocker gehauen.’“ Sie nahm eine Scheibe Brot aus dem Brotkasten und warf sie ihm mit mehr Schwung zu als nötig. „Und dann könntest du dir deinen blöden Toast machen‚ damit wir uns daran machen können‚ Gerrys Mörder zu finden.“
Blue saß in Lucys Wagen und beobachtete sie beim Fahren. Jenny Lee zu besuchen‚ hatte sie kein Stück weitergebracht.
Nein‚ Gerry schien keine Feinde zu haben. Ja‚ während der letzten Tage hatte er sich merkwürdig verhalten. Aber Jenny Lee hatte geglaubt‚ es hinge mit Blues bevorstehender Ankunft zusammen. Im
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