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Für immer - Blue

Für immer - Blue

Titel: Für immer - Blue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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ausspuckte.
    Lucys Lächeln hatte sich Bahn gebrochen‚ als sie ihn dabei beobachtete. „Du warst abgelenkt.“
    Dem konnte er nicht widersprechen. Sie lenkte ihn immer noch stark ab‚ wie sie so entspannt auf dem Rasen saß und der Mond ihren nackten Körper in ein silbriges Licht tauchte. Doch die Wahrheit sah so aus: Er hatte völlig die Kontrolle verloren. Absolut. Ohne Frage. Zum ersten Mal überhaupt war Blue McCoy außer Kontrolle geraten.
    Das traf ihn wie ein Faustschlag in den Magen. Blue musste den Blick abwenden. Er war außer Kontrolle geraten‚ und er hatte sich immer noch nicht im Griff.
    Er hörte‚ wie sie aufstand‚ und wandte sich um. Lucy sammelte ihre Kleidungsstücke ein. „Gehen wir lieber rein“‚ sagte sie‚ „bevor ich von einem Monsterinsekt gebissen werde.“ Sie stieß sein Schulterholster mit dem Zeh an. „Komm schon‚ McCoy. Schnapp dir deine Sachen.“
    Komm schon‚ McCoy. Sie redete so zwanglos und unbeschwert mit ihm‚ wie sie sich mit einem Freund unterhalten würde‚ aber nicht mit ihrem Geliebten. Und sie wartete nicht‚ bis er wieder aus dem Wasser gekommen war. Sie ging ohne ihn zum Haus zurück. Zweifel befielen Blue. Er fragte sich‚ ob sie nicht dieselben unfassbar tiefen Empfindungen erlebt hatte – er wagte nicht‚ sie Gefühle zu nennen –‚ die ihn schier um den Verstand gebracht hatten. Doch er hätte schwören können‚ noch etwas anderes als Freundschaft und Verlangen in ihrem Blick gelesen zu haben.
    Vielleicht hatte er sich doch getäuscht.
    Natürlich‚ er hatte sie nach dem Sex nicht umarmt. Er hätte sie küssen und bei ihr bleiben sollen‚ bis sie das besänftigende Nachglühen gespürt hätten. Stattdessen hatte er versucht‚ Wasser einzuatmen‚ und ihre Nähe war viel zu abrupt beendet worden.
    Er zog sich aus dem Wasser‚ sammelte seine Sachen zusammen und lief hinter Lucy her.
    Nackt spazierte sie durch ihren Garten‚ und er musste angesichts ihrer Unbefangenheit lächeln. Es war klar‚ dass sie häufiger als ab und zu nackt in ihrem See gebadet hatte. Gemächlich spazierte sie zurück zum Haus‚ ohne sich wieder angezogen zu haben. Und sie konnte das ganz ungezwungen tun. Denn die Nachbarhäuser standen weit genug entfernt‚ außerdem war der Garten durch Bäume und Büsche sichtgeschützt.
    Aus einer Laune heraus ließ er seine Kleidungsstücke fallen‚ kaum dass er Lucy eingeholt hatte. Er zog sie in die Arme und drehte sich mit ihr im Kreis. Blue hatte nie mehr als einen langsamem Blues probiert‚ wenn er mal in einer Bar oder Kneipe mit einer Lady getanzt hatte. Trotz seiner Unbeholfenheit ließ Lucy jedoch ihre Wäsche auf den Rasen fallen und bewegte sich in fließender Anmut mit ihm.
    „Also tanzt du doch nackt im Garten“‚ sagte er. „Hab ich’s doch gewusst.“
    Sie lachte. Gott‚ wie er den Klang ihres Lachens liebte!
    „Nur in Gesellschaft von sehr guten Freunden.“
    Freunde. Da war es wieder‚ dieses Wort. Und wieder war es von den bohrenden Zweifeln begleitet. Er verspürte ein unbestimmbares‚ aber in jedem Fall unangenehmes Gefühl im Magen.
    Er wirbelte sie wieder herum und zog sie an sich‚ hielt sie eng an sich gedrückt‚ während sie zu der stillen Melodie der Nacht tanzten. Ohne die störende Kleidung schmiegte sich Lucys Körper an seinen‚ ihre weichen Brüste ruhten an seiner Brust‚ ihr Bauch streifte ihn. Und er war erregt. Wieder. Oder vielleicht nicht wieder‚ sondern immer noch. Vielleicht würde er für den Rest seines Lebens erregt sein‚ egal wie oft er mit dieser Frau schlief.
    Lucy sah ihn aus großen Augen an‚ ihr Lächeln verblasste angesichts der plötzlichen Intensität des Augenblicks. Sie fühlte es auch – sie musste es auch fühlen. Was immer es war‚ diese beinah greifbare Verbindung zwischen ihnen‚ diese abrupte Atemlosigkeit‚ dieses Wunder‚ das ihm die Zügel entgleiten ließ. Als er ihr in die Augen sah‚ nahm sie es ebenfalls wahr.
    Er senkte den Mund und küsste sie. Es war ein träger‚ sanfter und ergreifender Kuss. Als er sprach‚ klang seine Stimme rau. „Lädst du mich nach drinnen ein?“
    „Ich dachte‚ das hätte ich längst.“ Ihre Worte kamen leise über ihre zitternden Lippen.
    „Du hast mich nicht in dein Zimmer gebeten.“
    „Die Tür ist immer noch offen.“
    „Ich wollte mich nicht …“
    „… auf Vermutungen verlassen“‚ beendete sie einen Satz. „Ich weiß.“ Sie streichelte seinen Nacken mit den Fingerspitzen und

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