Für immer, Dein Dad
fest. Zum Glück waren die beiden schon zu high, um das zu bemerken. Dann schloss ich meine vor Aufregung trockenen Lippen um den Filter, nahm einen tiefen Zug und spürte, wie der Rauch in meinen Nasenlöchern kitzelte.
«Tief einatmen!», meinte Erin, und ich tat, was sie mir sagte.
«Aber das Ausatmen nicht vergessen!», rief Greg, unddann bogen sich die beiden vor Lachen. So lustig war das doch nun auch wieder nicht! Ebenso wenig übrigens wie das brennende Gefühl in meiner Kehle. Ich musste husten und erinnerte mich an meine erste Zigarette. Trotzdem nahm ich noch einen Zug, damit die beiden anderen zufrieden waren, legte mich auf den Rücken und überließ Erin und Greg ihrem nächsten hysterischen Lachanfall.
Verschiedenes: Sex, Drugs and Rock ’n’ Roll
Ich bin nicht so naiv zu glauben, dass Du nie mit den Schattenseiten des Lebens in Berührung kommen wirst. Das Leben ist eben nicht nur eitel Freude und Sonnenschein.
Auch wenn sie nur etwas Neues und Aufregendes sind, das Du unbedingt ausprobieren möchtest: Denk daran, dass Deine Entscheidungen, wenn sie Sex und Drogen betreffen, innerhalb von ein paar Sekunden Dein Leben für immer verändern können. Also nimm Dir Zeit für Deine Entscheidungen. Denn ganz gleich, welche Entscheidung Du triffst, Du musst mit den Konsequenzen zurechtkommen. Ich hoffe, dass Deine eigenen Maßstäbe zusammen mit dem, was Du in diesem Leitfaden gelesen hast, Dir beim Umgang mit Sex und Drogen helfen. Also:
Verlier nicht aus den Augen, was Du aus Deinem Leben machen willst.
Drogen sind ein gefährliches Spiel.
Vielleicht solltest Du Dir die Pille besorgen.
Blues, Motown und Rock ’n’ Roll waren übrigens alle schon lange vor diesem Lärm da, der sich Pop nennt. Das sage ich nicht, um hier den Besserwisser zu spielen, sondern um Deinen Horizont zu erweitern.
In dieser Nacht, als alle anderen schliefen, schlich ich mich in die Küche und verschlang einen halben Heidelbeerkuchen, der übrig geblieben war.
Eigentlich hasste ich Heidelbeerkuchen.
Eine Woche vor meinem Rückflug erfuhr ich vom Tod Prinzessin Dianas.
Nach meinen fast drei Monaten in Amerika überkam mich in dem Moment, als Erin mit der Nachricht in mein Zimmer platzte, zum ersten Mal der Wunsch, nach Hause zurückzukehren.
«Ich kann es immer noch nicht glauben!», sagte Erin, als wir uns zu unserer üblichen Mitternachtsparty zusammensetzten.
«Ich auch nicht», sagte ich wie betäubt. Ich wusste, dass meine Mutter traurig sein würde, auch wenn sie kein Riesenfan der Royals war. Carla würde es noch schwerer treffen; sie hatte sich sogar einmal ihre Haare nach dem Vorbild von Diana schneiden lassen. Am gleichen Abend rief ich Carla an, und sie erzählte mir, dass im Radio und im Fernsehen über nichts anderes mehr berichtet wurde, sämtliche anderen Sendungen waren gestrichen. Viele Leute weinten auf der Straße, ganz London stand unter Schock. Ich konnte mir das alles kaum vorstellen, aber eines war mir nur allzu klar: Da waren zwei Kinder, die um ihre Mutter trauerten, und in dieser Hinsicht kannte ich mich schließlich aus.
Dann rief ich Mum an. «Ich kann es kaum glauben!», sagte ich zu ihr.
«Das kann niemand. Wann kommst du heim?»
«Ich dachte, ich hätte dir das Datum schon gesagt.»
«Das hast du. Aber ich will dich einfach lieber bei mir haben. Diese ganze Sache … da denke ich …»
«Ich weiß.»
Und ich wusste es wirklich. Aber ich hatte nur noch ein paar Tage vor mir und wollte meinen Vertrag erfüllen. Als Mum mich endlich vom Hörer ließ (sie war inzwischen überzeugt, dass mich die «Wilden» in Amerika nie mehr gehen lassen würden), suchte ich nach Greg. Er rechte draußen Laub zusammen, der Herbst kündigte sich langsam an.
«Hey, Greg!», sagte ich, und mir fiel auf, wie amerikanisch ich mich inzwischen anhörte.
Er ließ den Rechen fallen. «Lois.»
Ich kuschelte mich in seine Arme und roch sein Aftershave. Mir war klar, dass ich mich in ein paar Tagen für immer von diesem Mann verabschieden würde. Von dem ersten Mann, mit dem ich geschlafen hatte. Ein Mann, den ich vielleicht hätte lieben können.
«Alles in Ordnung?», fragte er, als ich wieder aus seiner Umarmung auftauchte.
«Ja, Greg.» Und das stimmte. Denn in diesem Moment hatte ich unser Schicksal akzeptiert. Am Ende geht immer einer weg. Wie Corey von mir. Mein Abschied von Greg und der Farm hatte vielleicht schon in dem Augenblick begonnen, in dem ich angekommen
Weitere Kostenlose Bücher