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Für immer, Dein Dad

Für immer, Dein Dad

Titel: Für immer, Dein Dad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lola Jaye
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überwiegen die guten Sachen wie Schmetterlinge im Bauch und tausend Mal auf die Uhr zu schauen, weil man es nicht erwarten kann, bis der andere wiederkommt. Glücklicherweise hält dieser Zustand nicht an. Er wird von etwas viel Besserem abgelöst. Glaub mir einfach, wenn ich Dir sage: In dem Augenblick, in dem Du es fühlst, weißt Du, dass es die Liebe ist. So habe ich es mit Deiner Mutter erlebt: Du wirst es ganz einfach wissen. Das kannst Du kindisch oder altmodisch finden. Ich bin der Liebe jedenfalls an dem Tag begegnet, an dem ich Deine Mutter kennengelernt habe.
    Und dann noch einmal.
     * Als du kamst.
     
    Um Mitternacht waren wir mit Anstreichen und Putzen fertig. Und obwohl sie über die Uhrzeit maulte, blieb Carla noch, um mir beim Einrichten zu helfen – es ging hauptsächlich darum, die großen Grünpflanzen strategisch vor den Rissen in der Wand aufzustellen und den richtigen Platz für das Stativ zu finden.
    «Warum hast du eigentlich nicht Biyi um Hilfe gebeten? Ich dachte, ihr wärt jetzt befreundet.»
     
    Verschiedenes: Männliche Freunde 2
    Können Männer und Frauen einfach nur befreundet sein?
    Ja.
    Aber mach Dir nichts vor – er träumt nur von dem Tag, an dem Du verzweifelt genug bist, um, na ja, Du weißt schon   … Sieh Dir doch nochmal den Abschnitt über die Luftballons an. Das ändert sich eigentlich nie. Auch wenn Ihr schon lange befreundet seid (und er Dich mit Triefnase oder mit einer grässlichen Lebensmittelvergiftung im Bett gesehen hat), würde er vermutlich nicht vor Entsetzen die Flucht ergreifen, wenn Du ihm vorschlagen würdest, die Grenzen Eurer Freundschaft zu überschreiten, und sei es auch nur für eine Nacht.
    Na gut, ich habe vielleicht ein bisschen übertrieben. Erwachsene Männer und Frauen KÖNNEN Freunde sein. Aber nur, wenn die Freundschaft nie, und damit meine ich NIE, etwas mit Lust und Begierde zu tun hatte. Ein Kuss, sogar der Gedanke daran ist sind schon zu viel. Denn dann wird eine Grenze überschritten, und es ist schwer, wieder zu der platonischen Freundschaft von früher zurückzukehren. Sehr, sehr schwer.
     
    Hatte Corey nicht den besten Beweis für diese Theorie geliefert?
    Probeweise hielt ich Bilder von Abbi an die Wand.
    «Ich habe keine Lust mehr, über Männer zu reden!», sagte ich und entschied, dass ich das Foto von Abbi auf dem Fahrrad als Blickfang im Laden aufhängen würde. Sie war einfach zu süß. «Carla, was meinst du? Welches Bild soll ich hier aufhängen, wenn die Farbe getrocknet ist? Das von dir in dem roten oder das im blauen Kleid?» Ich wusste, dass ihre Eitelkeit siegen würde. Sie vergaß Biyi augenblicklich, während sie überlegte, auf welchem der Fotos sie besonders sexy wirkte.
    Danach rief ich uns ein Taxi. Carla telefonierte zwischenzeitlich mit Markus.
    «Tut mir leid, Markus, es hat ein bisschen länger gedauert, aber Lois hat gerade ein Taxi gerufen. Ich bin gleich zu Hause.»
    Ich sah gerade in dem Moment zu ihr hinüber, in dem ihr Lächeln erlosch. Sie wandte sich ab. Sie senkte ihre Stimme, doch in dem leeren Raum hörte ich trotzdem, was sie sagte.
    «Es tut mir leid, Markus. Sie brauchte meine Hilfe. Du weißt doch, dass ich normalerweise nicht so spät nach Hause komme   … nein   … ich   … Tut mir leid.»
    Ich tat so, als hätte ich etwas aufzuräumen, und spitzte dabei die Ohren.
    «Ja, ab   … Nein, ich widerspreche dir ja gar nicht, Markus. Ich bin gleich zu Hause   … ja, ich   … Markus? Markus? Bist du noch dran?»
    Sie klappte ihr Handy zu und drehte sich zu mir um. «Er ist ein bisschen sauer auf mich.»
    Meine Freundin, die freche, schöne Carla, die sich in der Schule von niemandem etwas hatte gefallen lassen, wirkte mit einem Mal ganz verloren und womöglich sogar ein bisschen verängstigt.
    «Carla, ist alles in Ordnung?»
    «Er ist immer so wütend auf mich, Lois.» Sie setzte sich auf einen Stuhl, der noch in Plastikfolie verpackt war, und ließ den Kopf hängen.
    «Wird er   … wird er sich weiter mit dir rumstreiten, wenn du zu Hause bist?»
    «Vermutlich. Er liebt mich einfach so sehr. Er mag es nicht, wenn ich nicht bei ihm bin.»
    «Er ist ein Kontrollfreak, Carla.»
    Draußen hupte das Taxi.
    «Fang nicht wieder damit an. Ich muss los. Und zwar sofort», sagte sie. Plötzlich hatte sie es unheimlich eilig, und wir rannten fast aus der Tür.
    Als das Taxi vor ihrem Haus hielt, spürte ich, wie sich Carlas Körper anspannte. Wir verabschiedeten uns eilig, und sie rannte zum

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