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Für immer, Dein Dad

Für immer, Dein Dad

Titel: Für immer, Dein Dad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lola Jaye
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Haus. Ich bat den Taxifahrer, noch zu warten. Im Wohnzimmer ging das Licht an, zwei Schatten wurden sichtbar. Markus schien sich aggressiv vorzubeugen. Ich wartete, bereit, sofort einzugreifen, wenn es nötig werden würde.
    Doch dann umarmten sich die beiden Schatten. Ich sagte dem Taxifahrer, er solle losfahren.
     
    Am Tag der Eröffnung meines Ladens wurde ich plötzlich unsicher. Würde überhaupt jemand meine Bilder mögen? Sämtliches Lob, das ich bisher geerntet hatte, war von einer stolzen Mutter gekommen, die entzückt die Bilder ihrer süßen Kleinen betrachtet hatte, von einer eitlen besten Freundin, einer Siebenjährigen und einem Mann, mit dem ich geschlafen hatte. Sonst hatte noch niemand meine Aufnahmen gesehen. Und jetzt würde ich Kunden überzeugen müssen, die mir keine Komplimente machen würden, weilsie mich mochten. Vor der Eröffnung hatte ich eine Anzeige im Lokalblatt geschaltet und Flyer verteilt. Ich hoffte, dass der Hinweis auf ein Glas Gratiswein zur Eröffnung die ersten Kunden anlocken würde.
    Doch in der ersten halben Stunde kamen nur zwei Leute in den Laden.
    «Oh, hier sieht es ja reizend aus!», sagte eine Frau mit Pferdegebiss. Sie hatte meine Werbung nicht gesehen, sondern war nur aus Neugierde in den Laden gekommen.
    «Danke», sagte ich, während sie sich umsah.
    «Was nehmen Sie für eine Porträtsitzung?»
    «Zwanzig Pfund pro Abzug», antwortete ich. Obwohl ich nach langen Berechnungen die Preise genau festgelegt hatte, wurde ich jetzt ein bisschen unsicher. Ich befürchtete, dass sie ablehnen würde. Ich hatte Angst, dass sie im nächsten Moment bemerken würde, was für eine Hochstaplerin ich war. Und dann würde sie aus dem Laden stapfen und sich einen «richtigen» Fotografen suchen.
    «Okay.»
    «Okay?»
    Sie setzte sich auf einen der Stühle. «Soll ich mein eigenes Make-up mitbringen?»
    Ich drehte mich kurz zur Seite. Abbi grinste mich von der Wand aus an.
    «Ja, das wäre am besten. Und auch ein paar Kleidungsstücke, damit die Bilder abwechslungsreicher werden und   …»
    Ich sprach weiter. Die Dame mit den vielen Zähnen ahnte nichts davon, dass sie meine erste zahlende Kundin war. Dass ich aus jedem Fehler, den ich bei diesem Auftrag machte, etwas lernen würde. Dass ich besonders sorgfältig arbeiten würde, um ihr das bestmögliche Ergebnis zu liefern.
    Zwei Tage später kam sie wieder, um sich fotografieren zu lassen. Die Testbilder fielen grässlich aus, genau wie die zehn nächsten Aufnahmen, doch dann entwickelte ich langsam meine Herangehensweise. Ich erkannte, welcher Aufnahmewinkel ihr besonders schmeichelte, und fand heraus, mit welchen Bemerkungen ich sie zum Lächeln bringen konnte. Nachdem ich genügend Aufnahmen gemacht hatte, setzten wir uns an den Laptop und suchten die besten Bilder heraus. Sie war eine ganz unkomplizierte Kundin und stellte nur eine Frage: «Können Sie etwas mit meinen Zähnen machen?»
    Als ich am Abend des dritten Tages meinen neuen Laden abschloss, warteten schon fünf Aufträge auf mich.
     
    Carla kam auf die Idee, am Eingang der nahe gelegenen Markthalle ein Plakat mit meinen Angeboten aufzuhängen. Und tatsächlich verdoppelten sich meine Aufträge innerhalb einer Woche. Meine drei Star-Modelle (Abbi, Carla und die Dame mit den überarbeiteten Zähnen) strahlten von den Wänden meines Fotostudios herunter. Von Abbi hatte ich außer dem Foto mit dem Fahrrad noch eines aufgehängt, auf dem sie mit süßem Unschuldsblick in einem rosafarbenen Tüllkleid ein Eis aß. Carla wirkte unfassbar sexy mit ihrem leicht geöffneten Mund in ihrem atemberaubend schönen Gesicht, das halb im Schatten lag. Es war eine absolut gelungene Aufnahme, die ich kaum bearbeitet hatte. Und dann war da noch die Dame mit den Zähnen. Sie hatte einen Fuß auf einen Stuhl gestellt und lächelte in die Kamera. Ich liebte mein kleines Fotostudio. Seit Ewigkeiten hatte ich mich nicht so gut, so lebendig und so voller Tatkraft gefühlt.
    Als weitere Werbemaßnahme richtete ich eine Websitemit einer Fotogalerie und meinen Angeboten ein. Obwohl die ersten Aufträge per E-Mail erst noch kommen mussten, schien es mir so, als würde durch meinen Auftritt im Internet mein kleines Unternehmen erst richtig gegründet. Trotz alldem konnte ich immer noch kaum glauben, dass ich jetzt wirklich einen EIGENEN LADEN hatte. Und natürlich plagten mich Zweifel daran, ob ich eine gute Fotografin war. Meine Fähigkeiten auf dem Computersektor hatte ich nie in Frage

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