Für immer Dein
Berührung geschafft hatte ihre Haut zum Brennen zu bringen. „In den Ihr mich erst geführt habt. Falls Ihr diese Kleinigkeit bereits vergessen habt, rufe ich sie Euch gerne noch einmal ins Gedächtnis.“
Er ballte die Hände zu Fäusten und riss diese in die Höhe. „Verdammt Joselyne, wir drehen uns im Kreis. Ihr habt Euch für mich entschieden und falls ich Euch eine Kleinigkeit ins Gedächtnis rufen sollte dann jene, dass ich Euch die Wahl gelassen habe.“
Sie wusste dass er Recht hatte und sie stur wie eine Zehnjährige war. Doch wie hätte er sich an ihrer Stelle verhalten? Wenn ihm alles genommen worden wäre. Sein Leben, seine Familie, sein Würde. Dieser Sturkopf von Mann vor ihr hätte sicher bereits die gesamte Gefolgschaft aus purem Trotz getötet.
„Ach zur Hölle, gebt mir das verdammte Kleid“, ergab sie sich und streckte die Hand nach ihm aus.
Er lächelte, was ihn einfach atemberaubend schön wirken ließ. Wäre er nicht so ein aufgeblasener und arroganter Mistkerl, sie hätte ihn wirklich reizend gefunden.
„Dies passt schon viel besser zu einer Verbrecherin. Doch flucht nicht zu viel, ansonsten glaubt mir niemand, wo ich Euch aufgegabelt habe.“
Noch immer streckte sie die Hand nach dem Kleid aus. „Nun gebt endlich her“, bockte sie.
„Na-na-na, wie sagt man?“ fragte er sie gespielt hochnäsig.
„Bitte Lord Maine, gebt mir das Kleid. Ich flehe Euch an. Oder soll ich mich vor Eure Füße werfen. Verlangt Ihr dass von einer Dame?“
Die Wut war, ob seines herzhaften Lachens, wie nie dagewesen. Sie rang sich sogar ebenfalls ein kleines Lächeln ab. Das erste seit Wochen. Seine Gesellschaft tat ihr einfach nicht gut. Dies war der eindeutige Beweis – sie verbündete sich mit dem Feind.
„Nur unter einer Bedingung“, verlangte er und streckte den Zeigefinger aus. „Ihr habt Eure Bedingung gestellt, nun stelle ich die meine.“ Er lehnte sich gedankenverloren an die Bande, auf die sie eben so unvorteilhaft draufgelaufen war und sie beschlich der Gedanke, dass er ihre Gegenwart genoss.
„Ihr hört nun auf mich und schindet Euch nicht aus purem Trotz zu Tode. Einverstanden?“
„Einverstanden.“
Nun endlich reichte er ihr das Kleid. „Wenn Ihr umgezogen seid und diesen Fetzen da entsorgt habt, steigt Ihr auf mein Pferd auf. Die erste Anweisung die Ihr von nun an befolgen werdet.“
Selbstsicher wie gewohnt wartete er ihre Antwort erst gar nicht ab und ging zurück zu seinem Pferd, dass er an der Kutsche vorbeiführte. Ganz Gentlemen, ließ er sie in Ruhe umziehen. Nun hatte sich das Blatt wirklich geändert – und zwar zu ihren Gunsten.
6
Wie ihr befohlen worden war, ritt Joselyne den gesamten restlichen Tag mit auf seinem Pferd. Sie wollte ihn nicht gleich wieder verärgern, deswegen hatte sie es ausgelassen sich über das Kleid zu beschweren, das er ausgesucht hatte. Offensichtlich schien er sie noch immer nicht völlig in Ruhe lassen zu wollen, da er ein Kleid ausgesucht hatte, welches nicht einmal einer billigen Straßenhure gerecht wurde. Der Ausschnitt war so tief, dass man nicht nur den ersten Ansatz ihrer Brüste sah, sondern bereits die erste schwungvolle Rundung erkennen konnte.
Als dann Harry auch noch eine Bemerkung über das eben genannte Kleid machte und de Vere wissend lachte, war der Frieden schon fast wieder verflogen. Deshalb hatte sie es auch nicht lassen können und war ihm beim Aufsteigen gegen sein Schienbein getreten. Ab diesem Zeitpunkt war dann wieder Stille zwischen ihnen eingekehrt. So viel wie er vorhin behauptet hatte, konnte ihm am Frieden nun auch wieder nicht liegen, da er keine Möglichkeit ausließ um sie zu reizen.
Es war schon schlimm genug sich mit einem solchen Kleid in der Öffentlichkeit zu zeigen, dann aber auch noch seiner ständigen Gegenwart standzuhalten, war eine Aufgabe, der sie nicht gewachsen war. Denn immer wieder spürte sie ihn hinter sich. Sein Körper dich an den ihren gepresst, die Hände neben ihren Hüften liegend, den Mund knapp oberhalb ihres Scheitels. Kaum zu glauben, dass ein einfacher Ritt so nervenaufreibend sein konnte.
Sie hatte verzweifelt versucht, sich auf die Umgebung und die Menschen die ihnen über den Weg liefen zu konzentrieren, doch es hatte nichts geholfen. Während er nur dasaß und ab und an ihre Blicke erwiderte, nur um mit einem Lächeln zu beobachten, wie sie errötete.
Was nun, seitdem er ihr das Kleid so fürsorglich gereicht hatte geschehen war,
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