Für immer Dein
Vere, oder John, wie Edward ihn nannte, eben diesen hier. Ein Prachtexemplar. Die Haare und Augen ebenso identisch mit seinem Bruder, so wie auch die hochgewachsene Gestalt. Nur eines hatte Edward nicht und dies war die böse Furche, die ständig zwischen Johns Augen saß. Welche im Übrigen eines Tages eine hässliche Falte geben würde. Doch da er ein Mann war, war ihm das sicher herzlich egal.
„Ja ich hatte bereits etwas zu trinken. Doch wenn Ihr mir auch eine indiskrete Frage erlaubt – werde ich kein Pferd haben“, sie deute auf die drei Prachtstücke, die aus einer Tränke schlürften. „Ich kann doch nicht laufen.“
Edward lachte verlegen. „Mein Bruder hat nicht damit gerechnet noch eine Person mitnehmen zu müssen. Ich glaube Ihr dürft aber gerne auf seinem Pferd Platz nehmen.“
Joselyne knirschte die Zähne. Etwas, für dass sie immer eine strenge Rüge hat einstecken müssen, da ihre Mutter behauptete, dies würde ihre Zähne deformieren.
„Ihr scheint über die Gesellschaft meines Bruders nicht gerade erfreut zu sein. Wie kommt das, da er Euch doch das Leben gerettet hat.“
Ja, nur hatte er es vorher erst einmal richtig zerstört.
„Ich hatte keine andere Wahl, doch weiß ich nicht so recht auf was für ein Abenteuer ich mich hier genau eingelassen habe“, meinte sie reumütig und zog mit ihren Füßen Kreise in den Kies.
Edward setzte sich neben sie. „Ich denke, das weiß mein Bruder auch nicht so genau. Ihm plagte vielmehr das schlechte Gewissen.“
Als ob er so etwas haben würde – ein Gewissen.
„Vielleicht lehne ich mich zu weit aus dem Fenster raus, aber er hat sich scheinbar ebenso wenig Gedanken über die Folgen gemacht wie Ihr auch.“
„Wie meint Ihr dass?“
Er lächelte verlegen und zog an seinem Kragen als wäre er zu eng. Oder hätte etwas freigelassen, was er nicht beabsichtig hatte zu sagen.
„Auf Dover Castle erwartet Euch nichts Gutes, da…“
„Edward wie sieht die Kutsche aus. Ist sie fertig verzurrt?“ hörte sie John hinter sich böse brummen.
Während Joselyne fast von der Truhe gekippt wäre, war Edward aufgesprungen und zur Kutsche zurückgelaufen. Na prima, nun war seine ganze Wut einzig und alleine auf sie gerichtet.
De Vere kam um die Truhe herumgelaufen und erst jetzt sah sie die Frau an seiner Seite.
„Joselyne, dies ist Miss Alexia Peel. Sie wird Eure neue Zofe sein.“
„Eine Zofe?“ wiederholte sie seine Erklärung fassungslos. „Ich dachte viel mehr, Ihr würdet mir ein Pferd besorgen auf dem ich meinem ehrenwerten Retter folgen kann.“
Alle Männer hielten nun mit der Arbeit inne und starrten fassungslos zu ihr. Auch de Vere war stehengblieben, hatte ihr jedoch noch immer den Rücken zugedreht.
„Harry, du kannst die Pferde holen, wir reiten los“, befahl er dem Widerling und ignorierte sie damit.
So war das nun also. Sie würde wie Luft behandelt werden. Wenn sie etwas gelernt hatte, dann dass, das man einem Feind nie den Rücken zudrehen sollte. Sie hätte sich gedacht John de Vere, der ach so holde Retter, würde diese simple Regel kennen.
Eilig lief sie nun also auf ihn zu und stellte sich ihm in den Weg. Nicht vorbereite auf seine Augen, die Pfeile auf sie abfeuerten.
„Ich habe Euch eine Frage gestellt, mein Herr.“
Nun war er in der Zwickmühle, da seine Männer ihre volle Aufmerksamkeit ihm und seiner Mätresse widmeten, die gerade den ersten Aufstand erprobte.
„Eine verwöhnte Verbrecherin.“
„Ich habe Euch doch gesagt, Ihr sollt mich nicht ständig als Verbrecherin bezeichnen, denn wenn hier jemand ein Verbrecher ist, dann seit es Ihr.“
Er grinste. Ja wirklich, er lachte sie aus. „Nein, Liebste, Ihr sagtet ich solle Euch nicht länger als Hure bezeichnen. Dies war unsere Abmachung. Und wenn Ihr dann so freundlich wärt, Joselyne“, warum zog er ihren Namen nur immer so unnötig in die Länge. „werdet Ihr auf meinem Pferd Platz nehmen.“
„Viel lieber laufe ich, als dass ich meinen Körper abermals an den Euren presse.“
De Vere trat einen Schritt zurück und sah zu seinem Bruder. „Edward lass ein Seil übrig. Mylady wünscht zu Laufen und wir wollen sie doch nicht gleich wieder verlieren.“
Edward nickte und kam mit einem rauen Tau angelaufen, um es seinem Bruder unter die Nase zu halten. Und schon im nächsten Augenblick spürte sie erneut ein Seil auf ihren dünnen Handgelenken sitzen.
„Ihr bindet mich fest. Ich bin nicht Euer Hund“, stellte sie wütend fest.
„Wärt Ihr doch nur einer, so könnte ich
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