Für immer Dein
Die es immer wieder tun könnten.
„Ich kann deine Freude leider nicht teilen, da ich noch nie in den Genuss kam, Mortalari, zu kosten.“
„Mortarioli“, korrigierte er sie sogleich und tat einen Schritt auf sie zu. „Eine typische Speise des Mittelmeerraums, von wo Übrigens meine Köchin abstammt. Ansonsten würde mir dieser Genuss auch nicht zu Teil werden.“
Bei ihr angekommen, hielt er ihr einen Löffel voll hin und wartet gar nicht erst bis sie ihm erlaubte ihn in ihren Mund zu schieben. Die Speise verbreitete sich explosionsartig im gesamten Mundraum. Da sie noch immer nicht wusste was es genau war, versuchte sie die Zutaten am Geschmack zu erkennen. Doch zuerst war es einfach nur süß. Unglaublich süß. Das süßeste, was sie je gegessen hatte. Dann nahm sie etwas Festes war. Das sie schnell als Nuss identifizierte.
„Was ist das?“ fragte sie, als sich ihr Mund wieder etwas beruhigt hatte.
„Nüsse, gerieben und eine oder mehrere Geheimzutaten, die ich nicht kenne. Selbst wenn ich sie kennen würde, würde ich sie nicht einmal unter Folter preisgeben.“
„Und dieser Name. Was bedeutet er?“ fragte sie, noch immer mit der Masse kämpfend.
„Man ist sich strittig. Mortarium heißt bekanntlich Mörser. Was auf die Zubereitung schließen würde. Doch es gibt, wie zu fast jeder Speise, eine Geschichte.“ Er stellte nun die Schüssel auf den Tisch hinter sich. „Die Geschichte besagt, dass der heilige Franz von Assisi, noch an seinem Totenbett nach eben dieser Speise verlangt hat. Wobei sich die zweite Bedeutung eher als sinnvoll erweist.“ Eine Strähne aus ihrem Gesicht streichend, war er plötzlich so nahe, dass sie die Süße aus seinem Mund wahrnahm. „Man würde dafür gerne sterben wollen.“
„Ich denke eher, dass die erste Bedeutung stimmt. Denn wer würde nur für eine Süßspeise sterben wollen?“ sagte sie und versuchte nicht aufzustöhnen, als er ihr sanft über den Hals, bis nach unten zu ihren Schlüsselbeinen strich.
„Ich glaube eher an die Zweite. Da ich fest überzeugt bin, dass man für das, was man am meisten liebt sterben würde. Sei es ein Mensch oder eben eine Süßspeise.“
Bilde dir nichts darauf ein, ermahnte sie sich. Wir reden noch immer über diese mortari-dings. Nicht über unsere Beziehung, oder eben darüber, dass es keine Beziehung gibt und niemals geben wird.
„Sagt der Mann, der nicht an Liebe glaubt“, stellte sie kichernd fest.
Auch er lachte, wenn auch heißer. Und nun wurde ihr klar, wie erregt er war. Aber auch sie ließ das Ganze nicht kalt. Im Gegenteil. Sie verzehrte sich förmlich danach, die Reste des Mortati-dings in seinem Mund zu schmecken.
Nun nahm er ihre Hand in die seine und strich mit seinen Fingerspitzen sanft über die Innenflächen. Sie zuckte zusammen und stöhnte sogleich verblüfft auf.
„Was eine Handinnenfläche nicht alles empfinden kann“, meinte er spitzbübisch.
Er wusste genau was er tat und vor allem, wo er das tat. Sie hingegen war eine blutige Anfängerin. Ihr Nachteil. Eindeutig.
Dies zeigte sich auch im nächsten Moment, in dem sie ihm die Hand aus reinem Scham entziehen wollte, er sie aber festhielt, als hinge sein Leben davon ab.
John, die Chance nutzend, beugte sich zu ihr und streifte ihre Lippen mit den seinen. Doch nur einen Moment später, löste er sich wieder und sah sie verwegen an.
„Du möchtest sicher wissen, warum ich hergekommen bin. Nicht wahr?“
Sie nickte nur und leckte sich über ihre Lippen. Was sie jedoch dort erwartete wusste sie selbst auch nicht. Denn auch wenn alles so anders war, fühlte sich ihr Körper wie immer an. Dieses Zittern und die Hitze einmal ignorierend.
„Du sagtest doch, du würdest mich nicht erregen. Ich bin hier, um dich davon zu überzeugen, wie sehr du mich erregst, Joselyne. Mehr als mir lieb ist. Mehr als ich aushalten kann.“
Diesmal zog er sie sicher in seine Arme und wartete keine Sekunde um sie zu küssen. Er küsste sie, wie es Liebende taten. Küsste sie, als wäre sie die seine. Küsste sie, als gäbe es keine schreckliche Zukunft, die außerhalb dieser Mauern auf sie wartete.
Sie legte die Arme um ihn. Hielt ihn an sich gedrückt. Um ihn zu hindern, sie ein weiteres Mal fallen zu lassen. Doch irgendetwas sagte ihr, dass dies nicht noch einmal geschehen würde.
War es seine Umarmung. Sein Kuss. Seine Nähe. Sie wusste es nicht. Sie wusste nur, dass dies der glücklichste Moment ihres Lebens war.
„Sag mir was du willst?“ fragte er sie atemlos, in dem
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