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Für immer Dein

Für immer Dein

Titel: Für immer Dein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Chase
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sie und setze sich neben ihn.
„Und wäre das schlimm gewesen?“ bohrte er weiter nach.
Joselyne griff nach einem der Dinkelpfannkuchen und dazu gab es frisches Apfelmus. Wie sie es liebte nahm sie immer zuerst etwas Süßes, nur um dann etwas Herzhaftes folgen zu lassen. In dem Fall würde sie sich für die Eier und den Schinken entscheiden.
„Mmh, deine Köchin ist eine Meisterin ihres Fachs“, lobte sie die, ihr unbekannte Dame und genoss den ersten Bissen. „Natürlich wäre es für mich schlimm gewesen, wenn du vor mir weggerannt wärst. Als hättest du geahnt wie ich am, eben genannten, Tag danach aussehe.“
„Du siehst bezaubernd aus“, stellte er sicher fest und blinzelte nicht einmal. „Und hätte ich nicht etwas zu erledigen, hätte ich dich erst gar nicht aufstehen lassen.“
Sie räusperte sich verlegen und spürte wie ihr die Röte ins Gesicht stieg.
Ihn zu sehen, am bösen Tag danach, war die eine Sache. Die andere war, dann auch noch über das zu reden, was zwischen ihnen vorgefallen ist.
„Wie sehr dir diese Röte doch schmeichelt“, meinte er in seinen Stuhl zurückgelehnt, als wäre ihre Verlegenheit ein Theaterstück.
„Sehr witzig“, spielte sie die Bockige.
Er legte die Serviette zurück auf den Tisch und erhob sich. Hinter ihr stehend beugte er sich zu ihr hinab und küsste sie. Zuerst auf den Kopf, dann in ihrer Halsbeuge hinauf bis zu ihrem Mund.
„Halte den Nachmittag für mich frei“, flüsterte er ihr zu, um sofort aus der Tür zu eilen.
Als Joselyne das Frühstück dann beendet hatte, flogen nicht nur Schmetterlinge in ihrem Bauch. Es war viel mehr. Sie fühlte sich beseelt und frei. So sprang sie fast nach draußen, um auf den riesigen Gelände von Dover, nach Alexia zu suchen. Und sich so die Wartezeit bis zum Nachmittag zu vertreiben.
     
    Alexia ging mit Anne in dem kleinen Garten, im hinteren Teil der Burganlage spazieren. Man hatte sie dazu beauftragt sich um Anne zu kümmern und ihr Gesellschaft zu leisten, da sie die meisten bereits vergrault hatte und Alexia als robust galt. Völlig im Gegensatz zu ihrer dünnen Gestalt. Doch wenn es um Härtefälle ging und Anne war einer davon, dann war sie die richtige Frau dafür. Fürs Grobe, so zu sagen.
Und da Anne nicht der Typ war, der seine Gefühle offen zeigte und sich lieber hinter einer aufbrausenden und bissigen Fassade versteckte, musste sie Schwerstarbeit leisten, um irgendetwas freundliches aus ihr herauszubekommen. Für Alexia war es deshalb nicht verwunderlich, dass sie nicht allzu viele Freunde hatte, mit denen sie hätte reden können. Denen sie sich anvertrauen konnte. Und dies setzte einem Menschen, die bekanntermaßen Rudeltiere waren, sehr zu.
In vielen vorangegangenen Gesprächen hatte Alexia erfahren, dass Anne sehr viel Kraft aufwendete um es den Bürgern von Dover recht zu machen. Doch entweder wurde sie nicht ernst genommen, da sie eine Frau war, oder ihr fehlte es einfach an dem Talent dazu mit den Menschen zu reden.
Doch wenn Anne derzeit etwas sehr zu schaffen machte, dann war es Joselyne. Sie als Johns Mätresse zu akzeptieren, kostete ihr die letzte Kraft. Natürlich war es, wenn man Johns Rang beachtete nicht verwunderlich, dass er sich eine Mätresse hielt, doch sie wusste, dass er mit dem Feuer spielte.
Immerhin ist er einer der begehrtesten Junggesellen Englands und besitzt ein riesiges Anwesen mit dem dazugehörigen Vermögen. Jedoch kann er noch keinen Nachkommen vorweisen, der all das sicherte. Ein Sohn mit einer Mätresse würde ihn alles kosten, was seine Familie aufgebaut hatte.
„Wie geht es Eurem Herz, Mylady?“ erkundigte sich Alexia um Anne bei Laune zu halten. Und am liebsten war es ihr, über ihre Leiden zu sprechen.
„Es schlägt noch, wenn auch unregelmäßig, aber wie lange noch. Heute hat es mir nach diesem schrecklichen Traum wieder einen Stich gegeben, der mich zusammenfahren ließ.“
Mit gespieltem Interesse machte Alexia den nächsten Schritt. „Erzählt mir davon. Dies wird Euch helfen, es zu vergessen.“
Anne stöhnte hörbar auf. „Ach, ich wünschte ich könnte, aber der Traum wird wohl früher oder später wahr werden.“ Erneut stöhnte sie und fächelte sich etwas Luft zu. „Ich träumte wieder von John und seiner Hure“, fuhr sie fort. „Sie wird mich noch in den Tod treiben, diese Göre.“
Alexia schwebten nun viele Antworten im Kopf herum, doch die, die sie dann sagte, tat ihr auf der Zunge weh. „Es wird alles gut werden und vielleicht wird sich sein

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