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Für immer Dein

Für immer Dein

Titel: Für immer Dein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Chase
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Anne wurde immer schwerer.
Auf der zehnten, gefühlten hundertsten, Stufe angekommen, sacke Anne ganz in sich zusammen. Ein Keuchen war noch zu hören, dann nichts mehr.
Joselyne warf einen besorgten Blick in Annes Gesicht, welches blau-grau zu Boden hing.
Die letzte Kraft aufbringend, schleppten sie sie nach oben und zerrten sie in die Bibliothek, auf die Bank, welche Joselyne nur zu gut kannte. Erst als sie sich dann umblickte um nach einer Decke Ausschau zu halten, sah sie Edward und John an der Seite eines Mannes hinter sich stehen. Alle drei sahen sie fragend an und schon war auch John zu ihr geeilt.
„Was ist passiert?“ fragte er, während Edward nach einem Arzt rief.
„Sie brach auf der Stiege zusammen. Ich wollte gerade nach unten gehen, da traf ich sie an Alexias Seite. John, ihr Gesicht ist völlig blau unterlaufen und Alexia sagte, sie klagte über Herzschmerzen“, versuchte ihm Joselyne den Ernst der Lage so kurz und knapp wie nur möglich zu erklären.
„Edward hat bereits nach einem Arzt gerufen. Er wird bald kommen“, sagte er und schien mehr sich selbst, denn Joselyne beruhigen zu wollen.
Der Arzt kam dann auch und machte sich an sein Werk. Die verschiedensten Instrumente. Teils urig, teils äußerst respekteinflößend kamen zu Tage und wurden freudig eingesetzt. Der Arzt war ein alter Mann und auch von ebensolcher Schule. Wie sich schnell herausstellte, als er die übliche Methode bei Herzleiden vorschlug – einen Klimawechsel, da die Hitze jedem Herz zu schaffen machte und einen Aderlass. John lehnte den Aderlass, seine Mutter, die wieder etwas zu sich gekommen war, den Klimawechsel ab. Auch wenn ihre Schwester im Osten Europas lebte und es dort nun angenehmer war. Doch sie wollte ein Auge auf alles Weitere haben.
Deshalb verschrieb ihr der Arzt nun, zu seiner Missgunst, eine Handvoll Kräuter, die sie als Tee jeden Tag zu sich nehmen sollte.
Zufrieden und mit einer Tasche voll Münzen, die für eine Untersuchung mehr als gütig waren, verabschiedete der Arzt sich. Sobald er aus der Tür war, setzte Anne sich auf und warf ihr einen bösen Blick zu.
„Warum hast du den Rat des Arztes nicht befolgt? Deine Schwester würde sich über deinen Besuch freuen und dir würde es helfen wieder gesund zu werden“ ermahnte sie John und baute sich böse vor seiner Mutter auf.
Anne zog beide Augenbrauen hoch und atmete ein. Sehr mühsam. Doch immerhin hatte sie wieder etwas Farbe im Gesicht. „Mich würdest du wegschicken, aber sie, dir mich erst zu diesem lächerlichen Frack gemacht hat, behältst du, oder wie?“
Joselyne zuckte unwillkürlich zusammen und alle Haare sträubten sich.
„Anscheinend geht es dir wieder besser“, sagte John böse. „Oder hätte ich ihn den Aderlass lieber doch durchführen lassen sollen. Ein wenig Blut mehr oder weniger, würde deinem ungehobelten Verstand nicht schaden.“
Doch all das hatte Joselyne nicht mehr gehört, da sie bereits aus dem Zimmer gestürmt war.
Sie hatte sich wirklich Sorgen gemacht. Hatte Anne geholfen. Auch wenn sie bezweifelt, dass es umgekehrt ebenfalls so verlaufen wäre. Doch gleich nach diesem Anfall wieder Gift und Galle zu spucken, überstieg ihr Verständnis.
Johns Zweifel, ob er sie glücklich machen könnte. Annes erneute Kritik über ihren Aufenthalt. Vielleicht hatten sie doch alle Recht. Vielleicht sollte sie wirklich einfach verschwinden. Wenn Robert kam, würde sie mit ihm und Fiona fortgehen. Sie würden neu anfangen. Ihr würde es das Herz brechen John zu verlassen, doch besser ihr Herz gebrochen als ihr Verstand und ihre Seele von einer alten Frau zerstört.
„Hier bist du“, vernahm sie Johns Stimme, der zu ihr in den Garten kam, in den sie blindlinks gelaufen war.
Sie drehte den Kopf schnell wieder weg und versuchte ihre Tränen zu verbergen. Vergeblich, da er ihr bereits eins seiner Taschentücher reichte.
„Ich denke“, fuhr er fort. „Wir können unsere Verabredung von heute Nachmittag vorziehen.“
„Ich möchte aber wirklich lieber alleine sein“, sagte sie schniefend.
Er trat neben sie und legte seine Hand auf ihre Schulter. Diese eine Berührung, doch war so viel Wärme und Halt darin.
„Niemand ist gerne alleine. Vor allem nicht, wenn man eine Stütze braucht.“
Dann schob er sie einfach wie ein störrisches Kind in Richtung Haupttor. Er nickte jedem freundlich zu und tat im Ganzen so, als hätte es keinen dieser unzähligen Zwischenfälle gegeben. „Sie kann manchmal etwas grob und störrisch sein. Bitte

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