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Für immer Dein

Für immer Dein

Titel: Für immer Dein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Chase
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verblassen. Doch so wird es bei John nicht sein. Denn du trägst sein Kind unter deinem Herzen. Darin wird er weiterleben. In seinem Sohn oder seiner Tochter, werde ich ihn immer sehen können. Dafür werde ich dir stets dankbar sein.“
Joselyne stand schlichtweg der Mund offen. Es war fast schon ein Dankeschön von Anne, auch wenn sie es anders formulierte.
„Ich werde noch heute mit Edward sprechen und er wird entscheiden, wie es weitergeht“, sagte sie dann schon wieder mehr in ihre alte Rolle zurückfallend.
Joselyne stand auf und ließ die Decke achtlos zu Boden fallen. „Ihr werdet mich doch nicht wegschicken?“ fragte sie um ihr Kind kämpfend.
„Das kann nur mein Sohn entscheiden“, versicherte ihr Anne in der Tür stehend, die Augen wieder kalt und undurchsichtig wie eh und jäh.
„Ihr wisst wie es ist ein Kind zu verlieren. Bitte lasst nicht zu, dass ich meines auch verlieren muss. Ich liebe Euren Sohn und ebenso liebe ich sein und mein Kind. Tut mir das nicht an!“ rief Joselyne an Annes gerade noch da gewesenes Herz appellierend.
 Doch Anne war gnadenlos. Schloss die Tür und ließ die weinende Joselyne alleine zurück.
     
    „Sie also wirklich schwanger“, stellte Edward als nächster fest, als Anne nur wenige Minuten später in die Bibliothek kam und ihn über die Geschehnisse in Johns Schlafzimmer unterrichtete.
Auch er sah fürchterlich aus und hatte, als Anne den Raum betreten hatte, wie gebannt auf Johns Schwert gestarrt. Auch sie war mitten in der Nacht aus ihrem dunklen einsamen Schlafgemach geflohen und hatte den einzigen Ort aufgesucht, an dem sie ihrem Sohn etwas näher sein konnte.
Als sie dann Johns Schlafzimmer betreten hatte, fiel ihr gleich auf, dass sie nicht alleine war. Ein Meer aus schwarzen Locken war auf Johns Kissen ausgebreitet. In Mitten dessen ein trauriges Gesicht ruhte. Die Augen geschwollen von den Tränen, die Lippen geschlossen, doch meinte man sie würde selbst im Schlaf noch nach ihm rufen.
Natürlich wäre es das Vernünftigste gewesen einfach zu gehen. Doch Anne war seit dem Tod ihres Mannes, immer alleine gewesen. Niemand gab sich freiwillig mit ihr ab. Sie war einsam. Auf einer riesigen Burg mit hunderten von Bewohnern, war sie trotzdem völlig alleine. Gerade jetzt, da sie eine Schulter brauchte. Jemanden, der bei ihr war, da kam ihr Joselyne gelegen. Darum war sie auch geblieben und hatte es fast schon genossen.
„Was willst du nun mit ihr machen?“ fragte sie ihren Sohn, der noch immer in dem zartgrünen Ohrensessel seines Vaters saß. Sein Stammplatz, an dem er abends immer gesessen hatte, um mit ihr zu diskutieren. Wie sehr sie diesen alten Mann doch vermisste.
„Was wird denn von mir nun verlangt? Ich weiß auch nicht, wie ich mich verhalten soll“, gestand Edward offen und zog Annes Zorn auf sich.
Doch Anne versuchte sich zu beruhigen. Sie durfte nicht zu viel erwarten. Es durfte auf keinen Fall so werden wie bei John, den sie ins kalte Wasser geschmissen hatte und von Anfang an zu viel verlangt hatte. Weder John, noch Edward waren auf die Rolle des Familienoberhaupts vorbereitet worden und verdienten mehr Sanftmut. Für John war es zu spät, doch vielleicht hatte es drei Tote gebraucht, um auf die Idee sanftmütiger zu werden, überhaupt zu kommen.
Anne nahm neben ihrem Sohn Platz. In ihrem Sessel. In dem sie seit Jahren nicht mehr gesessen hatte. „Da sie nur seine Mätresse ist, kannst du entschieden, ob sie bleiben darf, oder ob sie gehen soll. Sie ist nicht Johns Frau und hat somit kein Bleiberecht.“
Fragend blickte Edward zu seiner Mutter und sie wusste was er sich erhoffte. Mitgefühl, einen Rat von Herzen. Doch dies war Edwards erste Prüfung und er sollte sie alleine meistern.
„Was wird aus dem Kind wenn sie gehen muss?“
Anne schnaubte. „Natürlich wird das Kind hier bleiben. Es ist Johns Erbe und wird eines Tages seinen Platz einnehmen.“
„Du würdest ihr also tatsächlich das Kind wegnehmen“, stellte Edward schockiert fest und versuchte sein zerzaustes Haar glatt zu streichen.
„Es ist Johns Kind, sie trägt es nur aus. Vergiss bitte nicht Edward, sie ist nur seine Mätresse.“
Edward stand ob der harten Worte auf und ging auf das Schwert zu, nahm es in seine Hände und fuhr damit ruckartig durch die Luft. Ein zerschneidendes Geräusch war zu vernehmen und Anne zog sich tiefer in ihren Stuhl zurück.
„John und ich waren doch nie wichtig, nicht wahr?“ fragte er seine Mutter, die einen Laut der Entrüstung von sich

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