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Für immer, Deine Celia: Roman (German Edition)

Für immer, Deine Celia: Roman (German Edition)

Titel: Für immer, Deine Celia: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alicia Clifford
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unabhängig und emanzipiert? Hatte sie ihre Weiblichkeit vernachlässigt? Robert runzelte die Stirn, als er sich an einen Spruch seiner Mutter erinnerte. »Wir wissen nie, was im Innersten eines anderen Menschen vorgeht.« War es möglich, dass Miranda Romanzen gehabt hatte, von denen sie, die Eltern, keine Ahnung hatten? Einmal, sie war Anfang zwanzig gewesen, hatte er sie schluchzend auf dem Bett vorgefunden (und er hatte sich aus Rücksichtnahme auf Zehenspitzen wieder entfernt). Sie hatte einen guten Ehemann verdient. Warum war bis jetzt kein Kandidat aufgetaucht?
    »Albern«, sagte sie, als sie ihr Buch niederlegte und er sah, dass es sich um »Fünf Freunde im Zeltlager« von Enid Blyton handelte. Früher hatte sie die berühmten Fünf Freunde geliebt, wie er und seine Schwester zuvor. Auch ihre Sammlung Barbiepuppen hatte sie gehütet wie ihren Augapfel. Er fragte sich, wo sie abgeblieben waren, die Schar dünner, rosiger Plastikfrauen mit Spitzbusen wie Puddingformen, Wespentaillen und glänzendem Nylonhaar. Mindestens ein halbes Dutzend Geburtstage hatte sich Miranda nur geschmacklose Barbiekleidung und noch mehr kitschiges Mobiliar gewünscht. Seltsam, dass eine so kluge, erfolgreiche Frau einst Barbie für ein Vorbild gehalten hatte.
    »Wie geht es dir?«, fragte er und setzte das Tablett ab. Wein gab es nicht, denn Miranda trank seit der Bestätigung ihrer Schwangerschaft keinen Alkohol. Mel hatte allerdings eine Rose aus dem Garten neben den Teller gelegt, was ihr ein Lächeln entlockte.
    »Besser«, erwiderte sie und überkreuzte die Finger dabei. »Solange ich mich ruhig verhalte.«
    »Na, das kannst du hier tun. Ist sehr ruhig hier.« Er schwätzte. »Ruhe ohne Ende, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen. Wichtig ist nur, dass …« Er hielt inne, hatte plötzlich Angst, weil er nicht wusste, wohin das führen konnte.
    Miranda rettete die Situation. »Ihr verwöhnt mich schrecklich.«
    »So soll es auch sein.«
    Sie lächelte ihn offen an, und er erwiderte das Lächeln. Dabei wurde ihm klar, wie sehr er ihr liebevolles Miteinander vermisst hatte. Dann schlug sie plötzlich entsetzt die Hand vor den Mund. »Oh, Gott! Gerade fällt es mir ein. Du und Mum wolltet dieses Wochenende doch nach Paris!«
    »Mach dir deshalb keine Sorgen.«
    »Ihr reist?« Als er nicht antwortete, beharrte sie: »Ihr müsst! Hör mal, Dad! Ihr dürft das nicht absagen. Ich bestehe darauf. Ich komme prima zurecht. Wirklich!«
    »Jetzt hör mir mal zu«, entgegnete er energisch. »Paris läuft uns nicht weg. Da können wir auch noch nächsten Monat oder nächstes Jahr hin.«
    »Aber ihr habt die Tickets bereits! Und was ist mit dem Hotel? Geld zurück ist nicht mehr. Dazu ist es zu spät. Oh, Dad!«
    »Können wir uns leisten«, behauptete er, obwohl er sich seit Wochen auf dieses besondere Vergnügen gefreut hatte und Geldverschwendung hasste. In Wirklichkeit fühlte er sich tief in seinem Inneren schuldig, weil er reich war.
    Sie brachte kein Wort heraus. Dafür berührte sie seine Hand. Einen Moment später fragte sie: »Hast du eine Idee, was Mum mit meinen Barbies gemacht hat?«
    Als er die Tür hinter sich schloss, war er so glücklich wie seit Wochen nicht mehr. Obwohl das Baby mit keinem Wort erwähnt worden war, war es ihm nicht aus dem Kopf gegangen, und er ertappte sich jetzt dabei, wie er es sich vorzustellen versuchte. Winzig, natürlich, aber bereits erkennbar ein Mensch mit Kopf, Beinen und Armen, zusammengekauert in embryonaler Stellung. Die Augen waren geschlossen, als akzeptiere er Leben oder Tod gleichermaßen. Es berührt mich!, erkannte Robert überrascht. Das Baby musste leben, weil es Mirandas Kind war. Verdammte Natur, dachte er. Die Erziehung war wichtig. Denn wie sollte sie, die so von Grund auf gut war, nicht ihre guten Gene an das Kind weitergeben?
    »Kleiner Knirps«, murmelte er und zog eine Grimasse. Aber er wusste nicht einmal, ob sein erstes Enkelkind ein Junge oder ein Mädchen werden würde. Allerdings, so überlegte er, musste Miranda es wissen, denn im Alter von achtunddreißig Jahren hatte sie sicher eine Ultraschalluntersuchung vornehmen lassen. Vermutlich wusste es bereits die ganze Familie. Er beschloss, Mel beim Abendessen ganz nebenbei zu fragen. Dann grinste er unwillkürlich, und ihm wurde klar, dass das unnötig war, denn Miranda hatte ihm das Geschlecht des Babys so gut wie verraten.

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    Meiner begrenzten und kaum weltbewegenden
Erfahrung nach entsteht der Antrieb zu

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