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Für immer die Seele (Für-immer-Trilogie) (German Edition)

Für immer die Seele (Für-immer-Trilogie) (German Edition)

Titel: Für immer die Seele (Für-immer-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia J. Omololu
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du Hilfe brauchst, bin ich jederzeit für dich da.«
    Die Art, wie sie das sagt, erinnert mich an Alessandra, daran, wie freundlich sie immer zu mir war. Ich wünschte, dass es wieder so wäre, ich möchte diese Freundschaft zurückhaben. »Es gibt noch andere Dinge, die mir wieder eingefallen sind.« Ich wage nicht, sie anzuschauen, während ich spreche, denn ich bin unsicher, wie sie darauf reagieren wird. »Von uns beiden. In der Sutter-Villa.«
    Veronique sagt nichts, schweigt so lange, dass ich schließlich nicht anders kann und sie doch ansehe.
    »Woran genau erinnerst du dich?«, fragt sie. Vielleicht bilde ich mir das bloß ein, aber ihre Stimme kommt mir kühler und distanzierter vor als noch vor wenigen Minuten.
    »Bisher nur einzelne Szenen«, sage ich hastig. »Ich erinnere mich an das Fest. Daran, dass du immer so nett zu mir warst. Du hast mich dein Cello spielen lassen, als meins kaputtgegangen war.« Dann fällt mir das letzte Mal ein, als ich Alessandra sah. »Und ich erinnere mich an den Abend auf dem Dach.« Ihre Augen sind wieder freundlicher, und plötzlich möchte ich, dass sie mir verzeiht. »Ich weiß nicht genau, was geschehen ist, aber ich weiß, dass ich dir niemals etwas angetan hätte. Wir waren doch Freundinnen.«
    Veronique legt ihre Hand auf meinen Arm. Seltsamerweise spüre ich diesmal gar nichts, keine Schwingungen, keine plötzlichen Erinnerungen. »Natürlich«, sagt sie. »Du warst die kleine Schwester, die ich nie hatte. Es war einfach ein schlimmer Unfall.«
    »Es war kein Unfall! Ich kann es beweisen …« Ganz in der Nähe hupt ein Auto. Rayne lehnt sich aus dem Seitenfenster und winkt. »Ich werde abgeholt«, sage ich zu Veronique.
    Es gibt noch so viel, das ich ihr erzählen möchte. Über die Zeitungsartikel. Über Paolo. Aber Rayne drückt noch einmal auf die Hupe und mir bleibt keine Zeit mehr.
    Veronique scheint meine Gedanken zu lesen. »Ruf mich doch morgen an, okay? Dann können wir weiterreden.«
    »Ja, das mach ich gerne. Morgen also. Und danke.« Ich atme noch einmal tief durch, um die letzten Tränen hinunterzuschlucken.
    Veronique drückt meine rechte Hand. Jetzt kann ich die Akhet-Schwingungen wieder spüren. Aber ich fühle noch etwas anderes. Etwas Ungutes, Getriebenes, Verzweifeltes. »Bis morgen dann«, sagt sie beinahe fröhlich.
    Ich sehe sie noch einmal winken, als ich auf die Rückbank von Siennas Auto krabbele, und plötzlich frage ich mich, ob ich das Richtige getan habe. Kann ich ihr wirklich vertrauen? Kann ich überhaupt irgendjemandem trauen? Schnell verdränge ich diesen beunruhigenden Gedanken wieder. Ich möchte ihr glauben. Ich wünsche mir so sehr, dass es irgendwo jemanden gibt, der mich nicht anlügt.

22
    »Kann ich heute Nacht hierbleiben?«, frage ich Rayne, als sich die Eingangstür hinter uns geschlossen hat.
    »Na klar.« Eins der Dinge, die ich an Rayne so mag, ist, dass sie nicht zu viele Fragen stellt – zumindest nicht sofort. Vorhin im Auto zum Beispiel, als Sienna uns hierhergefahren hat, hat sie geschwiegen und sich nur immer wieder auf dem Beifahrersitz zu mir umgedreht, um zu sehen, ob alles in Ordnung ist.
    Ihre Bücher liegen wild verstreut auf dem Bett. Ich schiebe ein paar davon beiseite, lasse mich fallen und rolle mich so eng ich kann zusammen. Vielleicht wird der Schmerz ein wenig nachlassen, wenn ich mich ganz klein mache. Eine Weile sitzt Rayne nur still daneben und sieht zu, wie ich mir in Weltuntergangsstimmung das Hirn zermartere, warum alles so kommen musste.
    Aber schließlich hält sie es nicht länger aus. »Rede mit mir, Cole. Was zum Teufel ist denn passiert? Ich nehme mal an, Griffon hat irgendwas falsch gemacht?«
    Als sie seinen Namen sagt, habe ich sofort wieder Tränen in den Augen, darum zucke ich nur mit den Schultern.
    »Kann er nicht küssen?«
    Ich schüttele den Kopf. Doch, kann er.
    »Gibt es eine andere?«
    »Nein.« Wenn es nur das wäre.
    Rayne seufzt. »Also, ein bisschen musst du schon mitarbeiten. Ich kann dir nicht helfen, wenn ich keinen Schimmer hab, worum es eigentlich geht.«
    Ich setze mich ein bisschen auf und lehne mich mit dem Rücken an die Wand. Bei dem ganzen Wahnsinn der letzten Wochen weiß ich gar nicht mehr genau, wie viel ich ihr schon erzählt habe. »Ich habe mich an etwas erinnert. Es hat mit Griffon zu tun.«
    »Moment mal, ich dachte, in deinen Erinnerungen geht es um Veronique und darum, was damals in San Francisco passiert ist.«
    »Ein anderes Leben. In England.

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