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Für immer die Seele (Für-immer-Trilogie) (German Edition)

Für immer die Seele (Für-immer-Trilogie) (German Edition)

Titel: Für immer die Seele (Für-immer-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia J. Omololu
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meine Fragen beantworten kann, die mir zeigen kann, wie man als Akhet lebt. Während ich antworte, beobachte ich ganz genau ihr Gesicht. Ein kleines Zucken, ein unsicherer Blick zur Seite, und ich mache mich sofort aus dem Staub. »Griffon hat mich belogen. Die ganze Zeit hat er mir was vorgemacht.« Ich sehe hinüber zu Giacomo und seinen Freunden, die in eine lebhafte Unterhaltung vertieft sind und uns keinerlei Beachtung schenken.
    »So aufgewühlt, wie du bist, muss es eine schlimme Lüge sein.« Irgendetwas an ihrer Körperhaltung verändert sich. Sie hat eine Entscheidung getroffen. Sie kommt näher an mich heran und spricht leiser. »Gibt es noch etwas anderes, das dich beschäftigt?« Sie hält mich mit ihrem Blick gefangen. »Ich war vorhin sehr beeindruckt. Ich hatte ja keine Ahnung, dass du perfekt Italienisch sprichst. Als hättest du es von klein auf gelernt.«
    Veronique hat die Tür aufgestoßen, ich muss nur noch hindurchgehen. »Ich denke, ich habe es von klein auf gelernt …« Ich zögere, denn ich weiß, wenn ich es einmal ausgesprochen habe, gibt es kein Zurück mehr.
    »Aber das ist lange her?«, beendet sie fragend den Satz für mich und sieht mich erwartungsvoll an.
    Ich nicke vorsichtig. »Ja, sehr lange.«
    Erleichterung hellt Veroniques Gesicht auf, so als hätte sich durch meine Worte ein dunkler Schleier zwischen uns gelüftet. »Ich wusste es!«, flüstert sie. »Du beginnst, dich zu erinnern, stimmt’s?«
    »Ja, ein bisschen.« Ich schaue mich noch einmal um, um sicherzugehen, dass uns niemand zuhört. Alles, was ich in den letzten Wochen vor ihr zurückgehalten habe, will aus mir heraussprudeln. »Und ich weiß von den Akhet. Griffon hat mich eingeweiht. Er hat mir viele Dinge erzählt, aber ich bin mir nicht sicher, wie viel ich davon glauben kann.«
    Veronique schaut mich mit großen Augen an. »Wow, dann hast du im Moment echt einiges zu verarbeiten. Wie lange weißt du es schon?«
    »Noch nicht so lange, seit ein paar Wochen.« Plötzlich bin ich ganz beschwingt, habe das Gefühl, dass wir kurz davorstehen, wiedergutzumachen, was in der Vergangenheit zwischen uns vorgefallen ist.
    Der Ausdruck auf ihrem Gesicht verändert sich, und sie fragt: »Hat er je etwas über mich gesagt?«
    »Ja, als ihr euch beim Konzert begegnet seid.« Das alles kommt mir auf einmal so lächerlich vor, fast zu lächerlich, um es ihr zu sagen. »Er meinte, du wärst eine Rächerin und schuld an all den Dingen, die mir in letzter Zeit passiert sind. Daran, dass ich im Konservatorium die Treppe heruntergestürzt bin. An einem Unfall, dem wir heute Abend nur knapp entgangen sind.« Ich schaue auf meinen Arm. »Sogar daran, dass die Scheibe zerbrochen ist.«
    Veronique sieht gekränkt aus, und sofort bekomme ich Schuldgefühle wegen all der schlechten Sachen, die wir über sie gesagt haben. »Ich hoffe doch, du glaubst ihm nicht, oder?«, fragt sie.
    »Nein«, antworte ich und schüttele den Kopf. »Nicht mehr. Er hat mich von Anfang an belogen.« Mein Herz zieht sich zusammen. Ich schaue auf die Straße und denke plötzlich, dass er jeden Augenblick mit seinem Motorrad auftauchen könnte. Dann sehe ich Veronique direkt in die Augen, damit sie versteht, wie wichtig die nächsten Worte sind. »Er hat mich in einer Sache belogen, die er anscheinend seit Jahrhunderten weiß.«
    Sie sieht überrascht aus. »Dann ist er ein alter Akhet? Ein Iawi?«
    Es ist seltsam, diese Worte auch aus dem Mund von jemand anderem zu hören. Ich nicke. »Ein sehr alter. Wir sind uns irgendwann im sechzehnten Jahrhundert begegnet.« Ich halte inne und sehe wieder das Bild der herabsausenden Axt vor mir. »Er … hat mich getötet, damals.«
    Veronique sieht nachdenklich aus. »Iawi-Akhet besitzen die Fähigkeit, Dinge zu verbergen und zu manipulieren. Wenn er dich angelogen hat, steckt sicher eine Absicht dahinter.«
    »Ich kann mir gar nicht mehr vorstellen, warum ich ihm das alles geglaubt habe.«
    »Du musst vorsichtig sein«, sagt sie. Ich sehe, dass ihre Augen hektisch in beide Richtungen die Straße absuchen, und habe das Gefühl, dass sie auch nach ihm Ausschau hält. »Weil du seinen wahren Wesenskern gesehen hast, braucht er sich nicht mehr verstellen. Wenn er dich schon einmal getötet hat, könntest du auch jetzt in Gefahr sein.«
    »Daran habe ich auch schon gedacht.«
    »Gibt es einen Ort, an dem du sicher bist?«
    »Heute werde ich bei einer Freundin übernachten. Was ich danach mache, weiß ich noch nicht.«
    »Wenn

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