Für immer die Seele (Für-immer-Trilogie) (German Edition)
arbeiten.«
»Habe ich auch«, sage ich ein wenig kurz angebunden und schaue zu Veronique, die unangenehm berührt zur Seite blickt. »Danke, Dad«, ich drücke seinen Arm.
»Das war noch tausendmal besser, als ich es mir vorgestellt hatte«, sagt Veronique ganz aus dem Häuschen. »Überragend, brillant.« Sie zuckt mit den Schultern und grinst. »Bald werden mir keine Worte mehr einfallen, um dein unglaubliches Spiel noch zu beschreiben, aber ich denke, du weißt, was ich meine.«
»Danke«, sage ich, »und danke, dass du gekommen bist.«
»Würde ich mir niemals entgehen lassen.« Sie sieht hinunter ins Erdgeschoss und sagt: »Ich gehe im Café was zu trinken holen. Möchtest du auch irgendwas?«
»Nein danke.« Ich bin noch viel zu adrenalingeladen, um ans Essen oder Trinken zu denken.
»Bin gleich wieder da«, sagt sie und verschwindet in der Menge.
Noch bevor ich mich wieder jemand anderem zuwenden kann, höre ich einen Schrei und fühle ein Paar Arme, das sich von hinten um mich schlingt. »Fantastisch, Cole!«, quietscht Rayne in mein Ohr und holt mich fast von den Beinen. »Es war toll! Tausendmal besser als das langweilige Klassik-Zeugs, das hier sonst gespielt wird.«
»Freut mich, dass du nicht eingeschlafen bist«, sage ich und drücke sie.
Sie täuscht ein Gähnen vor und sagt: »Ich musste hart dagegen ankämpfen, aber dein Auftritt war es allemal wert.« Dann zieht sie mich ein Stück von den anderen weg und flüstert: »Ist Griffon da?«
»Ich hab ihn vorhin im Saal gesehen, aber wo er jetzt ist, weiß ich nicht.« Genau in diesem Augenblick spüre ich, dass mich jemand beobachtet. Ich drehe mich um und sehe Griffon, der ein paar Schritte entfernt steht, mit einem riesigen Strauß roter Tulpen in der Hand. Ich fand ihn ja schon in Jeans und Kapuzenshirt attraktiv, aber da steht er, mit schwarzer Hose und einem indigofarbenen Hemd und sieht einfach umwerfend aus.
»Oh Mann, ist der schick«, raunt Rayne mir zu, die ihn ebenfalls entdeckt hat. »Na los«, flüstert sie und gibt mir einen kleinen Stups. »Du kannst ihn doch da nicht so stehen lassen.«
»Es war toll«, sagt Griffon, als ich zu ihm gehe. Seine Augen leuchten. »Wirklich wunderschön.« Er blickt hinunter, so als würde er jetzt erst bemerken, dass er einen Strauß Blumen in der Hand hält. »Ähm, also … Die hier sind für dich.«
»Danke schön.« Ich nehme die Blumen entgegen und versuche, Raynes entzücktes Quieken im Hintergrund zu überhören. Noch nie habe ich von einem Jungen Blumen geschenkt bekommen. Ich fahre mit dem Finger über die leicht wächserne Oberfläche der perfekten Blütenblätter und frage mich, ob rote Tulpen wohl etwas zu bedeuten haben. Rote Rosen stehen für Liebe, das weiß ich. Rote Tulpen vielleicht für Ich-bin-zwar-nicht-verliebt-aber-lass-uns-gute-Freunde-sein?
Rayne kommt herüber und legt freundschaftlich ihren Arm um Griffon. Ich wünschte, ich könnte ihm gegenüber auch so ungezwungen sein. »Leider kann ich nicht bleiben«, sagt sie, »meine Mom kommt mich gleich abholen. War schön, dich wiederzusehen.« Sie grinst erst ihn und dann mich an.
»Gleichfalls«, sagt Griffon. Rayne drückt noch einmal meinen Arm und dann ist sie verschwunden.
Wir bleiben schweigend zurück, und ich suche verzweifelt nach etwas, das ich sagen könnte. »Freut mich, dass du hier bist«, stoße ich hastig hervor. Okay, das war nicht so toll. Aber auch nicht völlig peinlich.
»Mich auch.«
Ich drehe mich um und sehe Dad, Mom und Veronique, die neugierig zu uns herüberschauen. Also gut, wenn nicht jetzt, wann dann?
»Darf ich dir meine Eltern vorstellen?«
Er folgt meinem Blick. »Sieht nicht so aus, als hätte ich eine Wahl, oder?« Dann lächelt er. »Ja, klar. Würde mich freuen.«
Wir gehen zu ihnen. »Mom, Dad, das ist Griffon.«
»Nett, Sie kennenzulernen«, sagt er, schüttelt erst Dads Hand und dann Moms. Mom schenkt ihm ein Lächeln, sieht mich dann an und zieht eine Braue hoch. Dad wirft einen misstrauischen Blick auf die Blumen in meiner Hand.
»Schön, dich endlich kennenzulernen«, sagt er zu Griffon und wirft einen bedeutsamen Blick in meine Richtung. »Kennst du Nicole aus der Schule?«
Griffon steht sehr gerade und hat die Hände auf dem Rücken verschränkt. Offensichtlich weiß er, was man tun muss, um einen guten Eindruck auf Eltern zu machen. »Nein, Sir, ich wohne drüben in Berkeley. Ich gehe auf die Marina.«
»Soso, Berkeley«, sagt Dad. »Dann kennt ihr euch vom
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