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Für immer die Seele (Für-immer-Trilogie) (German Edition)

Für immer die Seele (Für-immer-Trilogie) (German Edition)

Titel: Für immer die Seele (Für-immer-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia J. Omololu
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heftig aufgeschlagen.«
    »Ich besorge etwas Eis«, sagt Griffon. »Das Café ist noch geöffnet.«
    Zwischen den Umstehenden hindurch sehe ich, wie Griffon, immer zwei Stufen auf einmal nehmend, die Treppe hinuntersprintet. Auf dem Treppenabsatz weicht er meinem Cellokoffer aus, der in einem eigenartigen Winkel gegen das Geländer gedrückt liegt. »Mein Cello!« Ich versuche, aufzustehen, aber mein Kopf pocht und meine Beine zittern. »Es ist doch nicht kaputt, oder?«
    Dad sieht hinunter. »Ganz bestimmt nicht«, sagt er. »Aber das Wichtigste ist, dass mit dir alles in Ordnung ist.« Es ist lieb von ihm, das zu sagen, aber natürlich gilt die größte Sorge aller meinem unglaublich teuren Cello, das gerade die Treppe hinuntergepoltert ist.
    Mom öffnet den Koffer und hebt es vorsichtig heraus. »Sieht aus, als sei es nicht beschädigt«, ruft sie hinauf. »Der Koffer ist ein bisschen eingedrückt, aber sonst ist alles gut.«
    Mir fällt ein Stein vom Herzen, was allerdings dazu führt, dass ich das Pochen in meinem Schädel wieder umso stärker spüre.
    »Was ist passiert?«, fragt Veronique, noch ein wenig außer Atem, weil sie so schnell die Treppe hinaufgelaufen ist.
    »Ich weiß nicht genau«, sage ich und schaue Dad an. »Ist es Griffon runtergefallen?« Hätte ich ihm doch bloß nichts beweisen wollen.
    Dad streicht mir die Haare aus der Stirn. »Griffon hat es fallen lassen, um dich aufzufangen. Sonst wärst du über das Geländer gestürzt. Ich habe von unten alles gesehen. Das hätte schlimm ausgehen können, Cole, sehr schlimm.« Er gibt mir einen Kuss auf die Stirn.
    Mom kommt mit dem Cello und stellt es vorsichtig neben mich auf die Stufe. »Sieht aus, als sei der Schultergurt abgerissen«, sagt sie und hält mir das lose Ende unter die Nase, das eigentlich am Koffer befestigt sein sollte. »Wahrscheinlich hat sich ein Stift gelöst. Der Koffer war nicht gerade billig, und ich werde gleich morgen früh im Geschäft anrufen, da kannst du sicher sein.«
    Griffon kommt die Treppe wieder heraufgespurtet und drückt Dad einen Beutel mit Eis in die Hand. Als Dad ihn vorsichtig an meine Schläfe legt, zucke ich zusammen. Ich weiß ja, dass das Eis hilft, aber im ersten Augenblick verstärkt es den Schmerz nur.
    Mom beugt sich zu mir herunter. »Lass mich mal deine Pupillen sehen.«
    Ich reiße meine Augen übertrieben weit auf. »Komm schon, ich meine es ernst.«
    »Sie ist okay, Sofia«, sagt Dad, und ausnahmsweise gibt sie nach.
    Ich schaue hinunter, wo sich das Foyer langsam leert. Die Show ist vorbei und alle gehen nach Hause. Ich hoffe nur, dass dieser Teil meines Auftritts nicht auf irgendeinem Video auftaucht.
    »Ich mach mich dann mal auf den Weg«, sagt Veronique und legt eine Hand auf meine Schulter. »Geht es dir wirklich gut?«
    »Ja, wirklich. Danke.«
    Griffon hockt ein paar Stufen weiter unten und blickt nicht einmal auf, als Veronique mit mir redet. Ich kann gar nicht begreifen, warum niemand außer mir den Hass spürt, den er ausstrahlt.
    »Schön, dich kennengelernt zu haben, Griffon«, sagt Veronique, als sie an ihm vorübergeht. Er nickt nur. Auch sie scheint nichts zu bemerken, wahrscheinlich hält sie ihn einfach für einen Blödmann.
    Nach einer Weile wird einstimmig beschlossen, dass ich lange genug still gesessen habe und endlich aufstehen darf. Dad trägt mein Cello und die etwas zerdrückten Blumen und Griffon meine Tasche, damit ich den Eisbeutel auf meine gigantische Beule drücken kann. Ich kann gerade noch verhindern, dass die anderen einen Krankenwagen rufen, und Mom beobachtet mich die ganze Zeit mit Adleraugen, um sicherzugehen, dass ich nicht plötzlich in wilde Zuckungen ausbreche. Als wir das Gebäude verlassen, schlägt uns kalte Nachtluft entgegen. Während des Konzerts muss es geregnet haben, die Straßen sind nass und verströmen diesen besonderen, intensiven Geruch nach Asphalt.
    Dad zeigt auf eine Bank gleich neben dem Eingang und sagt: »Setz dich dorthin. Ich begleite deine Mom zu ihrem Auto, dann hole ich dich mit meinem ab. Du solltest nicht den ganzen Weg bis zum Parkhaus laufen.« Mom und Dad fahren immer mit getrennten Autos, auch wenn sie beide an den gleichen Ort wollen.
    »Aber, Sam …«, will Mom einwenden, doch Dad wirft ihr einen kurzen Blick zu, und sie spricht nicht weiter.
    »Es dauert ja nicht lange«, sagt er. »Griffon macht es bestimmt nichts aus, kurz mit Cole hier zu warten.«
    »Nein, überhaupt nicht«, sagt Griffon. »Und das mit dem Cello

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