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Für immer die Seele (Für-immer-Trilogie) (German Edition)

Für immer die Seele (Für-immer-Trilogie) (German Edition)

Titel: Für immer die Seele (Für-immer-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia J. Omololu
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Licht tauchen.
    Gleich wird es uns erwischen.
    Als ich schon glaube, die Stoßstange an unserem Hinterrad zu spüren, geht Griffon plötzlich leicht vom Gas und biegt dann so unvermittelt scharf links ab, dass der schwarze Asphalt nur noch Zentimeter von uns entfernt ist. Das Auto rast weiter geradeaus – wir haben sie abgehängt. Griffon gibt noch einmal Gas, bis wir das westliche Ende des Golden Gate Parks erreicht haben. Dann bremst er langsam ab und steuert die Maschine auf das Gras am Straßenrand.
    Er zieht den Zündschlüssel ab und klappt den Seitenständer aus. Ich bleibe wie erstarrt auf dem Sitz hocken. Die plötzliche Stille dröhnt in meinen Ohren, und ohne Scheinwerfer ist es mit einem Mal stockfinster, nur der Mond ist hinter den Ästen der Bäume zu sehen.
    Griffon legt seinen Arm um mich und hilft mir, abzusteigen. »Bist du okay?«, fragt er besorgt. Ich merke, wie der Boden unter mir schwankt. Vorsichtig löst er den Riemen und zieht mir den Helm vom Kopf. Ich nicke kurz, und dann fange ich an, am ganzen Körper zu zittern.
    »Du verfluchte Schlampe!«, schreit Griffon in die Dunkelheit hinaus, wirft wütend seinen Helm auf den Boden und stiefelt hektisch vor dem Motorrad auf und ab. Selbst in der Dunkelheit kann ich sehen, wie der Zorn in ihm kocht, und hoffe, dass er niemals derart wütend auf mich sein wird. »Verdammt noch mal! Ich glaube einfach nicht, dass sie so was abzieht. Sie muss völlig wahnsinnig sein!«
    Ich kann mich immer noch nicht rühren, versuche, tief durchzuatmen, damit mein Pulsschlag sich beruhigt, und wische die ein oder andere Träne von meiner Wange. Wir leben noch. Uns ist nichts passiert , sage ich mir immer wieder, um die Panik und den Schreck in den Griff zu bekommen. »Was war das?«, bringe ich schließlich raus.
    Griffons Atem geht schnell und stoßweise und immer wieder tritt er wütend nach irgendwelchen Grasbüscheln. »Auf jeden Fall kein Versehen. Es war ihr Auto. Und sie hat versucht, uns von der Straße zu drängen.«
    Ich schaue in sein Gesicht, das ich im Mondlicht nur unscharf erkennen kann. »Du denkst, es war Veronique?«
    »Ich bin mir sicher. Sie hat irgendwo in der Nähe vom Haus gewartet und dann ist sie uns gefolgt. Ein Kinderspiel, es wie einen Unfall aussehen zu lassen. Sie hätte uns nur einmal leicht rammen müssen, wenn wir bei der Geschwindigkeit gestürzt wären …« Er schüttelt heftig den Kopf. »Ich Vollidiot!«, schreit er in den Abendhimmel.
    Dann marschiert er schweigend weiter auf und ab, und nur die geballten Fäuste verraten noch, wie aufgewühlt er ist. Er bleibt vor mir stehen, nimmt meine Hand und führt sie an seine Lippen. »Es tut mir so leid«, sagt er, »ich war einfach nicht wachsam genug.«
    Ich schließe die Augen, lehne mich an ihn und spüre seine enorme Energie. »Es war nicht deine Schuld«, sage ich leise. »Schließlich hast du uns gerettet.«
    »Aber es hätte niemals so weit kommen dürfen. Ich habe die Scheinwerfer schon beim Losfahren bemerkt, aber dann fand ich es so unglaublich schön mit dir, dass ich einfach nicht genug aufgepasst habe.«
    »Mach dir keine Vorwürfe«, versuche ich, ihn zu beruhigen, und lasse meine Finger sanft durch seine Locken gleiten. »Wir haben’s überlebt.«
    »Ja, diesmal«, sagt er, und wieder funkeln seine Augen zornig. »Und ich schwöre dir, so etwas wird nie wieder passieren.«
    Auch wenn es tröstlich ist, zu wissen, dass er alles tun würde, um mich zu beschützen, macht er mir ein bisschen Angst. Ich ziehe ihn an mich und schlinge meine Arme ganz fest um ihn, damit er sich endlich beruhigt.
    Er hält es nur ein paar Sekunden lang aus. »Warte mal …«, sagt er dann und rückt ein Stück von mir ab. »Als du vorhin Italienisch geredet hast … Habt ihr euch da berührt?«
    »Ja, ich glaube schon. Sie hatte kurz den Arm um meine Schulter gelegt.« Ich denke zurück an Veroniques Gesichtsausdruck, als ich anfing, Italienisch zu sprechen. Giacomo ist fast die Kinnlade runtergefallen, aber sie schien kein bisschen überrascht.
    »Oh mein Gott«, sagt Griffon und blickt zurück in Richtung der Hauptstraße. »Als ihr euch berührt habt, muss sie es gespürt haben. Du kannst dich noch nicht dagegen verschließen, dass andere Akhet dich erkennen. Sie weiß jetzt, dass du beginnst, dich zu erinnern.«
    Ich versuche, in der Dunkelheit seine Augen zu sehen. »Aber was bedeutet das?«
    Seine Stirn wird finster und er schluckt. »Es bedeutet, dass es keinen Grund mehr für sie

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