Fuer immer du
wechseln. Es wäre doch schade, wenn alle Seelen in den Himmel kommen würden. Wir brauchen auch ein paar Krieger für unsere Sache.«
»Und warum haben Sie mich erst heute hergebracht? Warum warten? Ihre zwei Hilfsbauarbeiter werden doch einen Grund gehabt haben, mich durch den Wald zu jagen. Sie mussten also schon vorher etwas geahnt haben.«
»Ich habe sie hinter dir hergeschickt, weil du das Wasserglas in ihrem Büro nur mit deinen Gedanken bewegt hast. Da wusste ich, dass auch du von deinen Fähigkeiten wusstest. Ich wollte sehen, ob du schon dein Schwert rufen würdest.«
Ich sah die Dietrich an. »Sie übernimmt manchmal die Kontrolle über meinen Körper.«
»Das geht?«
»Nur ich kann das. Keine Sorge. Das ist Teil meiner besonderen Gabe.« Und die waren hinter meiner Gabe her, dabei gab es viel Besseres als von Erinnerungen zu träumen.
»Wollen Sie mich zu Tode quatschen oder wollen wir es endlich hinter uns bringen?« Ich wand mich noch einmal und schluckte gegen das trockene, pelzige Gefühl in meinem Mund an. »Darf ich Ihnen sagen, dass ich Sie eigentlich ganz sympathisch fand, als ich in der Bibliothek war? Jetzt sind sie nur noch nervig.«
»Ich habe das zur Kenntnis genommen«, entgegnete sie lächelnd und funkelte mich aus wütenden blauen Augen an. »Das Blut«, befahl sie Ronan, der kurz aus meinem Blickfeld verschwand und dann mit einem Kelch wie dem aus meinem Traum wieder auftauchte. Saphira sah hinein und hielt ihn dann vor ihre Brust. Ich strampelte so wild wie ich konnte, bäumte meinen Oberkörper auf und zerrte mit aller Kraft an meinen Fesseln. Die Vorstellung, für alle Zeiten dieser Hexe zu helfen, Kinder an Dämonen zu verkaufen, verlieh mir nie geahnte Kräfte. Leider brachten meine Anstrengungen die Seile nur dazu, sich noch enger um meine Gelenke zusammenzuziehen.
Saphira begann Worte zu murmeln, die ich nicht verstand. Sie tauchte ihren Zeigefinger in den Kelch, zog ihn von Blut rotgefärbt wieder heraus, malte mir und dann sich selbst ein Kreuz auf die Stirn und begann wieder zu murmeln. Ein Feuer schien durch meinen Körper zu züngeln. Ich schrie auf, konnte die Tränen nicht zurückhalten und verlor alle Kräfte, die ich vorher mobilisiert hatte. Die Flammen erloschen, als mich das Gefühl heimsuchte, dass etwas durch meinen Körper schnitt. Für wenige Atemzüge wurde mir schwarz vor Augen und ich wünschte mir, ich würde ohnmächtig werden, so wie damals, als ich diesen Schmerz schon einmal hatte ertragen müssen. Plötzlich fühlte ich mich hin und hergezerrt. Ich war im Heute und Sekunden später in der Vergangenheit. Ich war Anna und dann wieder ich. Und ich war wir beide zur gleichen Zeit. Ich hörte einen lauten Knall, dann Adrian, der laut »Samuel, lass sie gehen«, rief. Aber Samuel war nicht da. Da waren nur die Bibliothekarin, die Direktorin und zwei Bauarbeiter, die keine waren. Dann sah ich weiße, weiche Flügel, hörte Schwerter gegeneinanderschlagen und im nächsten Moment wurde ich von meinem eigenen Schmerzensschrei wieder in das Heute zurückgerissen. Über mir schwebte weiß und durchsichtig meine Seele, nur noch durch einen dünnen Faden mit meiner Brust verbunden.
Nach der nächste n Reise in die Vergangenheit, konnte ich auch im Heute Schwerter klirren hören. Ich versuchte, durch meine tränennassen Augen hindurch etwas zu erkennen, musste aber mehrfach blinzeln, bis ich sehen konnte, dass jetzt sechs Personen in der Kirche waren. Zwei neben mir und vier kämpften miteinander.
Ein Schrei erklang, Feuer flammte auf, dann war eine Person verschwunden. Der Gegner rannt e auf den Altar zu, berührte meine Wange und Wärme durchströmte mich. Ein Gefühl, an das ich mich aus meinem letzten Traum erinnerte. »Du schaffst das«, sagte Adrian und ich konnte die Panik in seiner Stimme hören. Und ich wusste, was in ihm vorgehen musste, denn er hatte das hier schon einmal erlebt. Damals war ich Anna gewesen und ich war gestorben.
Ich presste meine Lider fest aufeinander, um die Tränen aus meinen Augen zu bekommen. Wenn ich hier sterben musste, dann wollte ich Adrians Gesicht noch einmal sehen. Doch als ich endlich wieder etwas erkennen konnte, war er schon wieder aus meinem Blickfeld verschwunden. Ich konnte große, mächtige, weiße Flügel über mir sehen. Es war Saphira, die sich auf Adrian herabstürzte. Ein heller Schrei entkam meiner Kehle, als Adrian unter den Flügeln begraben wurde.
Sam kämpfte mit Janus, Ronan war verschwunden. Er war
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