Fuer immer du
wohl derjenige, den Adrian besiegt hatte. Die Dietrich stand über mir und griff nach meiner Hand.
»Bleib ganz ruhig, ich versuche dich loszumachen. Aber ich weiß nicht, wie ich dieses Ritual aufhalten kann.«
»Nein, lassen Sie mich. Helfen Sie Adrian.« Dann stockte ich und sah die Dietrich mitleidig und erschrocken zugleich an. Wenn Saphira starb, dann starb auch sie.
»Ist schon okay«, sagte die Direktorin. »Ich habe lange genug gelebt.« Sie strich mir Strähnen meiner Haare aus dem Gesicht, rief ihr Schwert und lief mit der blau züngelnden Waffe auf die ausgebreiteten Flügel Saphiras zu.
Mittlerweile hatte auch Sam seinen Gegner besiegt und kämpfte mit Adrian gegen Saphira an. Immer wieder mussten sie den wild um sich schlagenden Flügeln ausweichen. Der Kampf sah trotz dreier Gegner aussichtslos aus. Saphira war durch ihre starken Flügel klar im Vorteil.
Ich kam mir so nutzlos vor. Lag auf dem Altar gefesselt und konnte nichts tun, außer den Schmerz zu ignorieren, der durch meinen Körper brandete.
»Du bist meine Dienerin«, kreischte Saphira, als sie gewahr wurde, dass auch die Direktorin gegen sie ankämpfte. Saphira fixierte sie mit ihren Augen, die Direktorin erstarrte, stemmte sich gegen eine unsichtbare Wand und ihr Flammenschwert verschwand. »Du kannst dich nicht gegen mich stellen.«
Plötzlich schrie Saphira auf, ihr Körper bäumte sich, ihre Schwingen sanken kraftlos zusammen und ihr Körper entflammte.
»Und du kannst nicht sie manipulieren und uns im Auge behalten.« Ich konnte Sam nicht sehen, er musste hinter Saphira stehen.
Frau Dietrich wandte sich zu mir um und sah mich lächelnd an. In ihren Augen standen Tränen. »Es ist okay«, sagte sie, dann ging auch sie in Flammen auf. Beide Frauen verschwanden und zurück blieben Adrian und Sam mit ihren Schwertern in den Händen. Die Schwerter lösten sich auf und sie kamen beide auf den Altar zu und beide strahlten überglücklich.
»Diesmal haben wir es geschafft«, sagte Adrian und schnitt mit einem Messer die Fesseln durch.
»Nein«, sagte ich angestrengt. »Meine Seele, sie schwebt da rum. Ich denke, das können wir nicht lassen.«
» Da muss ich dir zustimmen«, sagte Sam. »Gut, dass ich weiß, wie das geht.« Er tauchte einen Finger in den Kelch und griff blitzschnell nach Adrians Arm, zog ihn zu sich heran und machte ein Kreuz auf Adrians Stirn. »Diesmal machen wir es richtig«, sagte er, murmelte ein paar Worte. Das andere Ende meiner Seele umschlang Adrian, tauchte in ihn ein und mit einem leichten Ziehen schlüpfte das neblig weiße Gebilde zurück in meinen Körper.
»Was hast du getan?«, fauchte Adrian.
»Ich habe das einzig richtige getan. Ich habe euch aneinandergebunden. Oder willst du sie noch einmal verlieren? Du wirst immer wissen wo sie ist und wann sie in Gefahr ist. Und ich hatte schon beim letzten Mal keine Ahnung, wie ich das Ritual rückgängig machen sollte. Zumindest habe ich es nicht hinbekommen. Das war der einzige Weg. Diese Lilithkelche sind immer eine Einbahnstraße. Außerdem ist es an der Zeit, dass du endlich ehrlich zu dir selbst bist, oder muss ich dir erst Verstand einprügeln?«
Adrian grummelte etwas, das ich nicht verstand, das Sam aber ein Lächeln entlockte, dann schnitt er auch noch die Fesseln von meinen Füßen und zog mich in seine Arme.
»Ich bin schon weg«, murmelte Sam und rannte regelrecht aus der Kirche.
»Wo muss er hin?«, wollte ich wissen und sah Adrian fragend an. Ich fühlte mich etwas komisch, so als wäre ich nicht allein in meinem Körper, aber mein Gott, wann war ich das schon gewesen? Und ganz ehrlich, ich teilte meinen Körper lieber mit einem Stück von Adrian als mit einem Stück von Saphira. Die Erleichterung, überlebt zu haben, überwog ohnehin jegliche andere Sorgen.
»Er will wohl nur nicht hören, was ich dir zu sagen habe.«
»Wie habt ihr mich denn gefunden?«, wollte ich wissen und lehnte mich in Adrians Armen zurück.
»Du bist nach dem Unterricht nicht aus der Schule gekommen und hast auch auf meine SMS nicht reagiert. Ich habe dir doch gesagt, es ist gut, dich nicht aus den Augen zu lassen.« Adrian wich meinem Blick aus und musterte das große Jesuskreuz. »Das habe ich von Anfang an nicht. Ich habe immer versucht, in deiner Nähe zu sein. Von dem Augenblick an, als ich dich im Supermarkt gesehen habe.« Er ließ mich los und ich ging etwas auf Abstand. Deswegen war er immer da, wo auch ich war.
» Wir haben Romero tot auf der Weide
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