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Fuer immer du

Fuer immer du

Titel: Fuer immer du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Savannah Davis
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kennenlernen durfte. Er war seit mehr als zehn Jahren obdachlos. Früher war er Uhrmacher. Er erzählte wohl gerne davon, dass er Kunden unter den Reichen und Schönen gehabt hatte, denn in der kurzen Zeit, die er gestern bei uns Mittag gegessen hatte, hatte er jedem, der sich in seine Nähe gewagt hatte, seine Lebensgeschichte aufgedrängt. Seine Frau war an Krebs gestorben. Horst begann zu trinken, das Jugendamt nahm ihm die Kinder, er verlor die Arbeit, und so bohrte sich die Schicksalsschraube immer tiefer und tiefer nach unten.
    Horst begrüßte mich freundlich und klopfte neben sich auf die verschlissene Decke.
    »Heute nicht, Horst.«
    »Heute bist du in Begleitung«, murmelte Horst und nickte grinsend in Adrians Richtung.
    »Nein!«, stieß ich hervor. »Er nimmt mich nur mit nach Hause. Wir haben den gleichen Weg.« Irgendwie hatte ich das Gefühl, ich müsste die Situation klarstellen. Horst lächelte mir wissend zu.
    »Ich bin Adrian. Und ich bin wirklich nur das Taxi.« Adrian hielt Horst die Hand hin. Auch er hatte wohl das Bedürfnis, die Sache klarzustellen.
    »Sie ist ein Engel«, sagte Horst und ignorierte die Hand. Er hob einen Arm schützend über seine Augen und musterte Adrian. »Tu ihr nicht weh. Sie ist meine Freundin.«
    Mir wurde die Situatio n unangenehm. Ich kramte einen Fünf- Euroschein und ein paar Münzen aus meiner Handtasche und reichte sie Horst. »Du solltest dir eine neue Decke besorgen. Nicht mehr lange, dann wird es wieder kühler.«
    Horst verbeugte sich überschwänglich. »Danke, Danke«, murmelte er mit rauer Stimme. Aus der Tasche seines zerschlissenen Mantels zog er ein Blatt Papier. »Dieses Mal ist es ein Gedicht.«
    Es schien eine Art Übereinkunft zwischen uns zu werden. Ich gab Horst Geld und er gab mir dafür ein Gedicht, oder gestern war es eine Bleistiftskizze eines spielenden Kindes. So war es für ihn, als würde ich ihn für seine Arbeit bezahlen und Horst fühlte sich wahrscheinlich weniger schlecht, wenn er mein Geld nahm. Horst konnte wirklich gut zeichnen, also war es ein fairer Handel.
    Adrians BMW Cabrio stand glänzend schwarz in der Sonne auf einem Parkplatz und ich war froh, dass er das Verdeck die ganze Zeit über offen gelassen hatte. So musste ich mich jetzt nicht in einen Backofen setzen, nachdem ich gerade erst die Sauna hinter mich gelassen hatte.
    »Ein hübscher Wagen. Und sicher teuer«, sagte ich etwas schnippischer, als ich eigentlich vorhatte.
    »Er gehört Sam.«
    Wir stiegen ein. Die weißen Ledersitze waren warm und duft eten würzig. Ich zog die Stirn kraus, als ich die teure Musikanlage entdeckte.
    »Antiquitäten bringen viel Geld ein.« Adrian lächelte, aber es wirkte irgendwie bitter.
    Wir kamen zügig durch München hindurch. Heute, an einem Sonntag, hielt sich der Verkehr in der bayrischen Landeshauptstadt in Grenzen. Eine Weile schwiegen wir. Im Radio lief irgendein Lied von Roxette. Ich bekam es nur beiläufig mit, weil ich darüber nachgrübelte, was eigentlich einen jungen Mann wie Adrian dazu brachte, in einer Küche für Bedürftige auszuhelfen.
    Ich musste Adrian angestarrt haben, denn er sah fragend zu mir rüber. »Ich hoffe, du hast etwas entdeckt, was dir gefällt.«
    Ich schluckte heftig. »Tut mir leid. Ich war in Gedanken.«
    »Und? Waren deine Gedanken bei mir?«
    Was hatte denn das jetzt wieder zu bedeuten? Warum sagte er plötzlich so was zu mir? Hitze stieg so heftig in mein Gesicht, dass ich das Gefühl hatte, jemand hätte mir einen Feuerwerfer ins Gesicht gehalten. Mir fiel keine Antwort ein, die nicht noch peinlicher gewesen wäre, daher wandte ich mich ab und starrte angestrengt zum Seitenfenster hinaus. Grüne Felder zogen an uns vorbei. Ich seufzte erleichtert. Nur noch wenige Minuten bis nach Hause.
    »Du hilfst also in einer Armenküche aus? War das deine Idee?«, wollte Adrian wissen, wahrscheinlich nur, um irgendetwas zu sagen.
    »Nein, nicht wirklich. Ich muss Arbeitsstunden ableisten. Ich war ein böses Mädchen«, sagte ich und gab mir Mühe, es lustig klingen zu lassen.
    »Was hast du angestellt?«
    »Einiges«, sagte ich knapp.
    »Dann hast du also keine noble Ader in dir?«
    »Hmm, ich weiß nicht. Wenn du meinst, ob ich Mitleid mit diesen Mensch habe, dann wohl schon. Wenn du es genau wissen willst, es macht mir Spaß, hier zu arbeiten«, sagte ich trotzig. Hielt er mich für oberflächlich? »Du bist mir bisher auch nicht wie ein Menschenfreund vorgekommen.«
    »Vielleicht bin ich das auch

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