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Fuer immer du

Fuer immer du

Titel: Fuer immer du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Savannah Davis
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rot?« Erica stupste mir mit dem Ellenbogen in die Rippen und grinste wissend.
    »Das ist nicht wahr. Es ist warm hier drin«, keifte ich entrüstet.
    Erica kicherte und ging sic h schwer auf den Wagen stützend in den Speisesaal zurück. Sie litt an Rheuma und trotzdem kam sie jeden Tag. Dafür bewunderte ich sie.
    Ich klappte den Geschirrspüler auf, heißer Dampf stieg mir ins Gesicht, und zog den Korb aus dem Innern. Gerade hatte ich ein paar Teller übereinandergestapelt und wollte sie zum Schrank tragen, als Adrian sich mir in den Weg stellte. In den Händen hielt er einen riesigen Topf. Er zog die Stirn kraus, während ich verzweifelt versuchte, den Stapel Porzellan in meinen Händen, im Gleichgewicht zu halten. »Wohin damit?«
    »Ähhh, da. Einfach auf den Boden vor der Spüle, bitte«, stammelte ich.
    Er nickte.
    Den Turm Geschirr auf einer Hand jonglierend, mühte ich mich damit ab, den Griff der Schranktür zu erreichen. Irgendjemand hatte bei der Planung der Küche hier nicht daran gedacht, dass Frauen im Allgemeinen nicht so groß sind. Mit den Fingerspitzen erreichte ich den Griff und zog. Leider kam mein Stapel auf der anderen Hand dadurch ins Wanken und landete schlussendlich laut scheppernd auf dem Boden. Ich hätte es besser wissen müssen, schließlich war heute einer dieser Tage.
    »Verdammter Mist«, fluchte ich laut.
    »Junge Dame !«, kam es von Erica ermahnend.
    »Wer wird denn fluchen?«, wollte Adrian wissen.
    Ich zuckte schuldbewusst zusammen und konnte spüren, wie mir das Blut in mein Gesicht schoss. Ich hockte mich so vor den Scherbenhaufen, dass Adrian meine Gesichtsfärbung nicht sehen konnte. Vielleicht hätte ich ihm sagen sollen, dass ich gerade versuchte, meine Scham vor ihm zu verbergen, denn er hockte sich zu mir und begann, die Überreste der Teller aufzusammeln.
    »Etwas ungeschickt?«
    Ich wischte mir mit dem Unterarm über die Stirn. »Ziemlich heiß hier drin, findest du nicht auch?«
    »Ja, du glühst förmlich«, sagte Adrian und presste die Lippen fest aufeinander, wohl um nicht laut loslachen zu müssen. Wenigstens fand er mich lustig, wenn er mich schon nicht mochte. Vielleicht sollte ich noch mehr Unfälle provozieren, um ihn davon zu überzeugen, dass ich nicht der Teufel war.
    Ich zuckte zusammen, als ich mich an einer Scherbe in den Finger stach. Wie in Trance beobachtete ich, wie ein kleiner Tropfen Blut aus der Kuppe meines Zeigefingers quoll. Gerade noch rechtzeitig schloss ich die Augen, denn ich konnte kein Blut sehen. Vielmehr konnte ich mein eigenes Blut nicht sehen, das anderer schon. Jetzt auch noch meinen Mageninhalt, auf dem Küchenboden zu verteilen, daran wollte ich gar nicht denken. Als ich meine Augen wieder öffnete, war der Tropfen verschwunden. Verwirrt sah ich mich um. Adrian hielt ein Stofftaschentuch in der Hand, auf dem jetzt ein roter Fleck prangte. Er reichte mir das Taschentuch und sammelte weiter Scherben vom Boden auf. Ich kniete neben ihm und hielt meinen Finger unter meine Nase, auf dessen Kuppe sich gerade eine glänzend dunkelrote Perle bildete. Schnell verdeckte ich die Kuppe mit dem Tuch und drückte fest zu, um die Blutung zu stoppen.
    » Alles in Ordnung?«, wollte Adrian wissen und sah zu mir auf. Stand da ein Anflug von Besorgnis in seinem Gesicht? Ich erwiderte seinen Blick, versank fast in seinen dunklen Augen. Für einen Moment hatte ich das Gefühl, da war etwas. Dann wich Adrian meinem Blick aus und was auch immer da zwischen uns aufgeblitzt war, es war verschwunden.
    Zögernd schüttelte ich den Kopf, dann sammelte ich die restlichen Scherben zusammen, die rings um mich herum lagen.
    »Soll ich dich dann mitnehmen? Ich bin mit dem Auto da.« Überrascht hielt ich inne. Hatte er das wirklich gerade gefragt? Sollte ich darauf eingehen? Es wäre eine Chance, uns doch näher zu kommen. Herauszufinden, was mich an Adrian so wahnsinnig machte, warum mein Herz anfing zu rasen, sobald ich ihn sah, warum mir Schweiß auf die Stirn trat, wenn er in meiner Nähe war. Andererseits wollte ich keine Minute zu lang in seiner Nähe sein, nicht so wie er sich mir gegenüber verhielt. Das verletzte mich zu sehr.
    »Nein, schon gut. Ich nehme den Bus.«
    »Kommt nicht infrage«, sagte Adrian ruhig. »Wir haben den gleichen Weg.«
    Ich wollte protestieren, aber Adrians stechender Blick ließ mich schweigen.

    Wir verließen gemeinsam die Küche. Direkt neben dem Vordereingang saß Horst. Ein alter Herr, den ich gestern an genau diesem Platz

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