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Fuer immer du

Fuer immer du

Titel: Fuer immer du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Savannah Davis
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erinnern konnte. Ich schüttelte den Kopf und sah weg.
    Er hatte Ähnlichkeit mit Dave. Schien ein paar Jahre jünger als dieser, vielleicht zwanzig, aber ansonsten, war er eine zweite Ausgabe meines Mentors. Sicher lag es an dieser Ähnlichkeit, dass er etwas in mir auslöste. Ich fragte mich, ob er auch in einem Haus wie dem wohnte, in dem ich in den letzten Jahren einen Großteil meiner Freizeit verbracht hatte?
    Dave hatte das Haus von seinem Vater geerbt, der sehr früh gestorben war. Es war eins der typischen Mehrfamilienhäuser, der vorletzten Jahrhundertwende. Hundert Jahre, die man dem guten Teil auch ansah. Es gab vier Etagen mit je zwei Wohnungen. In jeder Wohnung wohnten zwei bis vier Leute, die Dave von der Straße geholt hatte. Die meisten waren etwa siebzehn bis fünfundzwanzig Jahre alt. Einer dieser Bewohner war Jimmy Blue, eigentlich hieß er Sven, aber er fuhr total auf die Wilden Kerle ab. Jimmy ging mit Tom in eine Klasse. Ich kannte ihn schon viele Jahre. Seine Mutter trank und schlug ihn, also war Jimmy weggelaufen und bei Dave gelandet. Und da Tom versuchte ihm zu helfen wo es ging, lernte er bald das ganze Haus kennen und nahm mich mit und eins führte zum anderen und jetzt war ich hier in Linden.
    Meine Eltern waren anderer Meinung, aber für mich war Dave ein Held. Er hatte die Jugendlichen bei s ich aufgenommen und ihnen eine Perspektive geboten, indem er ihnen ein zu Hause und eine Arbeit gegeben hatte. Die meisten von ihnen arbeiteten in Daves Restaurant. Dort lernten sie kochen, servieren und alles, was man sonst noch so in der Gastronomie wissen musste.
    Dave erdrückte sie nicht mit Regeln. Er war einfach nur für sie da. Es gab nur vier Sachen, an die sich jeder im Haus halten musste;

    Du arbeitest.
    Du trinkst nicht.
    Du nimmst keine Drogen.
    Du provozierst keine Schlägereien.

    Die meisten hielten sich daran, denn sie waren froh, ein Dach über dem Kopf zu haben. Ich hatte nie rausgefunden, warum Dave sein Leben für die Straßenkids aufopferte, aber ich vermutete, dass er vielleicht mal in einer ähnlichen Situation wie diese Jungs gewesen war. Vielleicht hatte er dringend Hilfe benötigt und keine gefunden, und beschlossen, dass anderen so etwas nicht wiederfahren durfte. Freilich konnte er nicht allen Kids helfen, aber dass er half, war alles, was in meinen Augen zählte.
    Ich warf dem jungen Mann einen letzten Blick zu, bevor ich den Wagen zur Kasse schob. Ich fand ihn ganz süß. Das dunkle Haar, ein Piercing in der linken Augenbraue, eins in der Mitte seiner Unterlippe. Einen Moment kam in mir der Wunsch auf, seine Lippe zwischen meine Zähne zu saugen. Wie würde es sich anfühlen ihn mit diesem Piercing zu küssen? Ich schüttelte die Gedanken ab, als ich bemerkte, dass ich ihn anstarrte. Lag es an seinem Aussehen, oder war es das Gefühl, ihn irgendwoher zu kennen? Er hatte etwas an sich, das ein warmes Gefühl in mir auslöste. Zu schade, dass München so groß war und ich ihn nie wieder sehen würde.

    Mein neues Bücherregal war aufgebaut, die Bücher einsortiert und die Deko in der Wohnung verteilt. Zufrieden betrachtete ich mein kleines Reich. Langsam nahm es Gestalt an: afrikanische Elemente im Wohnzimmer, Muscheln, Sand und Steine im Badezimmer. Tine Wittler wäre stolz auf mich, wenn sie wüsste, dass sie in mir eine begierige Schülerin hatte. Ich war gerade dabei, das letzte Buch in mein Regal zu stellen, als es klingelte.
    Am Tag unseres Einzugs hatte ich Mel schon kurz gesehen, trotzdem ging ich dem heutigen Abend mit gemischten Gefühlen entgegen. Sich über das Internet zu unterhalten war etwas anderes, als sich von Angesicht zu Angesicht gegenüberzustehen. Was, wenn wir uns gar nicht mehr verstanden? Oder, wenn es nichts gab, worüber wir uns unterhalten könnten? Alle wichtigen Ereignisse meines Lebens hatte ich mit ihnen über Facebook geteilt. Um über die Dinge, die ich nicht mit ihnen geteilt hatte, zu sprechen, war ich noch nicht bereit.
    Mel stand breit grinsend und mit einer großen Schüssel in den Händen vor der Tür.
    »Hast du Essen mitgebracht?«, fragte ich erstaunt.
    »Mel und kochen? Die weiß doch nicht Mal, wo die Küche ist.« Jenny lugte um ihre Schwester herum. »Hi!«, kreischte sie und schob sich an Mel vorbei in den kleinen Flur. Sie zog mich in ihre Arme und drückte mich ganz fest. Ich stellte mich etwas steif an – ich war nicht der Mensch, der vier Jahre einfach so vergessen konnte. Ich brauchte etwas Vorlaufzeit, bevor ich

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