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Fuer immer Ella und Micha

Fuer immer Ella und Micha

Titel: Fuer immer Ella und Micha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Sorensen
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Bett.
    Ich drehe mich wieder zu ihm. »Wieso? Was habe ich gesagt?«
    Ethan malt Anführungszeichen in die Luft und zitiert: »Ich habe deine Psychospielchen und deine Probleme satt.«
    Ich halte mir einen Arm übers Gesicht, während ich den Kopf schüttele. »Gottverdammte Scheiße!« Dabei boxe ich ins Kopfteil des Bettes, was nicht guttut.
    Ethan stellt den Wecker neben die Lampe. »Du warst besoffen, was ein Grund war, weshalb der Streit losging. Ella will nicht, dass du so viel trinkst, und ich habe ihr zugestimmt. Ja, wir saufen alle viel, aber es scheint, als würdest du es benutzen, um Sachen zu verarbeiten – mehr als wir anderen. Und tatsächlich machst du das in letzter Zeit echt oft.«
    Ich linse unter meinem Arm hervor zu ihm. »Alter, was zum Teufel hast du denn gelesen? Du klingst ja wie ein Psychiater.«
    Grinsend bewegt er sich zur Tür zurück. »Wie man den Mist, den der beste Freund im Suff angerichtet hat, wieder in Ordnung bringt. Ja, das wäre mein Buchtitel. Und jetzt beweg deinen Arsch aus dem Bett, damit du die Geschichte mit Ella geradebiegen kannst, bevor sie wieder wegläuft.«
    Ich trete die Bettdecke weg und kippe zur Seite, bis ich auf die Füße finde. »Ist sie weggelaufen? Ist sie weg?«
    »Krieg dich ein.« Ethan verdreht die Augen. »Nachdem du sie angebrüllt hast, ist sie die Straße runtergerannt und war eine Weile weg. Letzte Nacht hat sie bei Lila geschlafen. Ich schätze, sie hat keinen Hausschlüssel für nebenan, was ziemlich schräg ist.«
    »Ist es nicht.« Ich signalisiere ihm, dass er rausgehen soll, und hole eine frische Jeans aus meiner Kommode. »Ihr Dad und ihr Bruder sind Arschlöcher.«
    Ethan nickt, verlässt mein Zimmer und schließt die Tür hinter sich. Mein Magen tut weh, und mein Kopf fühlt sich an, als würde er jeden Moment explodieren, doch der größte Schmerz ist in meinem Herzen.
    Ich war der einzige Mensch in Ellas Leben, der sie nie absichtlich verletzt hat. Der bin ich nun nicht mehr.
    »Sie geht nicht ans Telefon«, murmele ich, während ich im Zimmer auf und ab laufe. Der Teppichboden ist braun, alt und löchrig, und die Wände sind in diesem fiesen Grünton, der wie Kotze aussieht. »Was, wenn sie wieder weggelaufen ist?«
    »Alter, jetzt komm mal runter.« Ethan zieht die Folie von einem Käsesnack ab und lehnt sich auf dem Sofa zurück, dem eine Armlehne fehlt. »Ich habe Lila geschrieben, und sie sagt, die beiden sind losgefahren, was zum Mittagessen holen.«
    Ich reibe mir die Stirn, lasse mich in den Fernsehsessel fallen und kicke eine leere Colaflasche beiseite, damit ich meine Füße auf den Couchtisch legen kann. »Gott, warum ist unsere Beziehung wie eine Achterbahnfahrt?«
    Ethan sieht genervt zur Zimmerdecke und bricht ein Stück von dem Käse ab. »Weil ihr beide Probleme habt, aber nicht miteinander darüber redet, um euch gegenseitig zu schonen.«
    Ich nehme mir eine Handvoll Süßigkeiten aus der Schale, die meine Mom auf den Couchtisch gestellt hat. »Ich sag’s ja, du hast irgendwelchen Quatsch gelesen, so wie du heute drauf bist.«
    Er knüllt die Folie zusammen und wirft sie auf den Tisch. »Nein, ich kenne euch bloß schon ewig und habe Augen im Kopf. Außerdem macht meine Mom diesen Mist dauernd mit meinem Dad. Sie lässt ihm alles durchgehen, nur um ja keinen Streit zu riskieren.«
    »Tun wir das?«, frage ich verwundert.
    Ethan reißt die Augen übertrieben weit auf. »Ähm, ja! Das macht ihr schon, seit wir Kinder sind.« Er steht auf und klopft sich einige Krümel von der Jeans. »Wärt ihr zwei ausnahmsweise mal wirklich ehrlich zueinander, kann es vielleicht noch was werden. Jetzt muss ich los. Ich soll meiner Mom noch einen blöden Schinken besorgen.« Er zieht seine Autoschlüssel aus der Tasche und geht zur Hintertür. »Es ist ein Tag vor Weihnachten, verdammt! Was glaubt die wohl, wo ich jetzt einen Schinken auftreibe?«
    »Du bist gar nicht mal so blöd, Ethan«, rufe ich ihm nach, was ihn natürlich nervt – und mich auch ein bisschen. Aber es muss gesagt werden. »Danke, dass du mir den Kopf gewaschen hast.«
    »Jetzt werde ja nicht komisch. Ich habe nur gesagt, was ich denke.« Er geht raus, die Tür knallt hinter ihm zu.
    Rastlos schalte ich durch die Fernsehkanäle, bis die Hintertür aufgeht. Meine Mom und Thomas kommen herein.
    »Hey, Mann, was geht ab?« Er nickt mir zu und setzt sich auf das Sofa. Thomas hat eine Cargohose, braune Arbeitsstiefel und ein weißes Hemd mit einem Fleck an. »Schaust du

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