Für immer, Emily (German Edition)
herausgearbeitet hatte. Man hatte das Gefühl, Ben würde einen wirklich anlächeln, mit diesem typischen fröhlichen Ausdruck auf seinem pelzigen Hundegesicht. Und ihr eigenes Gesicht. Sie betrachtete es und fühlte einen dicken Kloß im Hals. Niclas hatte dieses Gesicht mit viel Liebe erschaffen, anders konnte sie sich das nicht erklären. Er hatte diesen verletzlichen Ausdruck in ihren Augen eingefangen, die Zartheit ihrer Züge. Dieses leicht unsichere Lächeln, das oft ihre Lippen umspielte.
„Alles okay? Sollen wir langsam reingehen? Sie werden dich vermissen.“
Niclas‘ Stimme drang an ihr Ohr.
Sie nickte. „Ja, gehen wir. Nic? Vielen Dank. Das Bild ist toll, und das hier war jetzt schon definitiv der schönste Teil der Party. Danke, dass du das für mich getan hast.“
Er lächelte etwas verlegen. „Das hab ich gerne gemacht. Ich wollte dir gerne alleine gratulieren, ohne die anderen um uns rum. Und nun komm, lass uns gehen.“
Sie nickte, und sie gingen langsam ums Haus herum, um sich zu den anderen zu gesellen. Emilys Arm lag noch immer um Niclas‘ Taille und seiner um ihre Schulter, und so sahen Mara und Kevin sie aus dem dunklen Garten auftauchen. Während Maras Augenbrauen skeptisch in die Höhe schossen, breitete sich dagegen auf Kevins Gesicht ein zufriedenes Lächeln aus. Allerdings bemerkte er Niclas‘ warnenden Blick und verkniff sich eine Bemerkung.
„Wo kommt ihr denn her?“ Maras Stimme klang etwas spitz.
„Nic hat mir zum Geburtstag gratuliert. Sieh mal, Mara, das hier hat er gemacht, ist das nicht schön?“ Sie hielt ihrer Cousine das Bild hin. Mara warf erst Niclas einen leicht angesäuerten Blick zu, dann jedoch besah sie sich das Bild und meinte anerkennend: „Wow, das ist ja wirklich schön. Ganz toll. Das hast du gemacht, Niclas?“
Er nickte. „Ja. Ich schnitze schon ziemlich lange. Ist halt ein Hobby.“
„Wirklich? Also, du bist ja immer wieder für eine Überraschung gut.“ Maras dunkle Augen hefteten sich forschend auf ihn. Sie wurde nicht schlau aus ihm. In der letzten Zeit schien er sich sehr verändert zu haben, er war meistens freundlich, und man sah ihn nie mehr mit anderen Mädchen, außer mit Emily. Und die Schnitzerei war sehr gelungen. Er hatte Emily so detailgetreu dargestellt, als ob er ihr Bild ganz genau im Kopf gehabt hätte.
„Zeig mal!“ Kevin beugte sich über Mara. „Hey, das ist ja toll geworden. Sag mal, wann hast du das gemacht? Und warum hast du mir nichts gesagt? Hast du vielleicht noch mehr Geheimnisse?“ Er grinste, denn diesen kleinen Seitenhieb konnte er sich nun doch nicht verkneifen. In dem Moment öffnete Dorothy von innen die Haustür. „Hier seid ihr alle. Emily, komm rein, du wirst schon vermisst. Oh, hallo Niclas. Wie schön, dich wiederzusehen.“ Sie lächelte ihm herzlich zu und schüttelte seine Hand. Alle betraten den Flur.
Emily zupfte Niclas am Ärmel. „Warte mal bitte kurz. Also, äh, was ich sagen will, mein Dad ist manchmal ein wenig komisch. Er denkt, er müsste mich vor allem Möglichen beschützen, verstehst du? Es könnte also sein, dass er dir ein paar merkwürdige Fragen stellt. Denk dir nichts dabei, okay? Er meint es nicht so.“
Niclas legte den Kopf schief und überlegte. „Dein Dad will dich also vor mir beschützen?“
„Na ja, nicht direkt vor dir, vor allem irgendwie.“ Sie zog etwas unsicher die Schultern hoch. Niclas lachte. „Ich mag deinen Vater. Glaub mir, wenn ich einmal eine Tochter haben sollte, ich werde auch Gewehr bei Fuß stehen und ihre Verehrer genauestens überprüfen.“
Emily sah ihn an und murmelte: „Du machst Witze.“
„Nein, ich mach keine Witze. Genau so wird es sein.“ Er lachte wieder und zog sie an der Hand hinter sich her ins Wohnzimmer. Bob stand mit Peter und Taylor zusammen und winkte Emily zu, als sie das Zimmer betrat. Sie begrüßte Niclas‘ Vater und Taylor. Die beiden gratulierten ihr herzlich zum Geburtstag.
„Emily, hat Peter dir erzählt, dass wir uns schon ewig kennen? Das war ja eine tolle Überraschung heute Abend.“ Bob strahlte.
Sie nickte lachend. „Ja, so war es gedacht. Deshalb hab ich dir auch nicht erzählt, dass ich ihn eingeladen habe. Aber entschuldigt mich bitte, ich würde Nic gerne meinen Eltern vorstellen. Mein Dad hat ihn schon im Visier.“ Sie verdrehte die Augen.
Bob grinste. „Oje, armer Niclas. Sag mir Bescheid, wenn es zu doll wird, dann schreite ich ein.“
„Okay, danke.“ Sie drückte ihrem Onkel ein Küsschen
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