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Für immer, Emily (German Edition)

Für immer, Emily (German Edition)

Titel: Für immer, Emily (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilka Hauck
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jetzt bei ihm und unterhielten sich, aber Niclas schien kaum mitzubekommen, wovon sie redeten, jedenfalls wirkte er nicht so, als ob ihn das Gespräch besonders interessieren würde.
    Emily schaute ihn verwundert an, denn vorhin war er doch noch so gut gelaunt gewesen. Hoffentlich hatte ihr Vater ihm nicht allzu sehr zugesetzt. Sie folgte seinem Blick und runzelte die Stirn. Er starrte Jeffrey mit verdrossener Miene an, und plötzlich schoss ihr ein Gedanke durch den Kopf. War Niclas etwa eifersüchtig auf Jeffrey? Das konnte doch nicht sein, oder? Erstens wusste er doch, dass sie für Jeffrey nichts empfand, zweitens, selbst wenn es so wäre, warum würde es ihn stören? Stören sollte es ihn doch nur, wenn er selbst mehr für sie empfinden würde als Freundschaft. Und das tat er nicht. Oder doch? Sie schloss für einen Moment die Augen. Das war alles sehr verwirrend. Sie wünschte sich, in ihrem Inneren würde nicht das pure Chaos herrschen und sie könnte die Dinge klarer einschätzen. Sie drehte sich um und stieß fast mit Jeffrey zusammen.
    „Jeff, Gott, hast du mich jetzt erschreckt.“
    „Oh, entschuldige. Ich hab nicht bemerkt, dass du in Gedanken warst.“
    Emily strich sich die Haare hinters Ohr. „Schon gut, ist ja nichts passiert.“
    Er nickte. „Ich hätte dich schon aufgefangen.“
    Emily lächelte etwas gequält. „Da bin ich ja beruhigt.“ Sie warf einen Blick zu Niclas hinüber, dessen Miene sich noch mehr verdüstert hatte. Er hatte sich mit vor der Brust verschränkten Armen zurückgelehnt und tat so, als ob er Kevin zuhören würde, aber sie war sicher, er bekam kein Wort mit.
    „Tanzt du mit mir?“
    „Was?“ Sie sah Jeff erschrocken an. Hatte sie ihn grade richtig verstanden? Er wollte mit ihr tanzen? Oh nein, wie sollte sie das ablehnen, ohne ihn zu verletzen? Und das wollte sie wirklich nicht, aber sie konnte nicht mit ihm tanzen und sich von ihm anfassen lassen. Höchstens ... ja, das würde vielleicht gehen. „Warte kurz, ich bin gleich zurück.“
    Jeffrey sah ihr etwas verdutzt nach, als sie schnell zur Musikanlage lief und hastig die Hülle der CD, die gerade abspielte, durchlas. Der nächste Song musste eine Nummer sein, auf die man unmöglich zusammen tanzen konnte, nur jeder für sich. So, der hier, der passte. Sie drückte auf den Knopf und das nächste Lied erklang. Einige sahen überrascht zu ihr herüber, weil sie den Song, der gerade gespielt worden war, ziemlich abrupt unterbrochen hatte, aber egal. „So, wir können.“ Emily lächelte Jeff ziemlich verkrampft zu, was er zum Glück nicht zu bemerken schien. „Das ist mein Lieblingslied.“ Das stimmte zwar überhaupt nicht, aber das konnte Jeff ja nicht wissen.
    „Echt? Mag ich auch gerne.“
    Entweder hatte Jeffrey einen eigenartigen Musikgeschmack, oder er schwindelte gerade genauso wie sie. Die harten Beats des Songs durchdrangen den Raum, und Emily hoffte, das Lied würde schnell zu Ende gehen. Sie tanzte gut und hatte es immer gerne getan, aber irgendwie kam es ihr so vor, als ob sie an fast allen Dingen, die sie früher mochte, die Freude verloren hatte.
    Niclas starrte mürrisch in Richtung Emily und Jeffrey. Der Typ war wirklich hartnäckig. Den ganzen Abend hing er jetzt schon wie eine Klette an ihr. Und nun tanzten sie auch noch zusammen.
    „Nic? Sag mal, bist du noch anwesend oder wurdest du von Aliens gekidnappt und nur dein Körper sitzt noch da?“
    Kevins belustigte Stimme drang zu ihm durch und er wandte sich seinem Freund widerwillig zu. „Hm? Was hast du gesagt?“
    Kevin grinste. „Nichts. Wo bist du mit deinen Gedanken? Na, ist ja nicht schwer zu erraten. Sollen wir ihn kaltmachen?“
    „Kaltmachen? Wen?“
    „Na, Jeffrey natürlich.“
    „Ach so. Von mir aus.“ Niclas hörte eindeutig nur mit halbem Ohr zu.
    Kevin schüttelte den Kopf. „Also, du bist echt schwer zu ertragen, wenn du verliebt bist, weißt du das?“
    Nun drehte Niclas den Kopf zu ihm um. „Verliebt? Ich? Blödsinn.“ Damit stand er auf und verzog sich ans Buffet. Er betrachtete die Schüsseln und Platten mit dem leckeren Essen und wandte sich wieder ab. Irgendwie hatte er heute keinen Hunger. Sein Blick wanderte wie magisch angezogen wieder zu Emily und damit auch zu Jeffrey. Gott, wie der sie anglotzte. Wie ein hypnotisierter Thunfisch. Nun ja, nicht, dass er schon mal einen hypnotisierten Thunfisch gesehen hätte, aber so ähnlich konnte man ihn sich sicher vorstellen. Eine gemeine Stimme in seinem Innersten

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