Für immer, Emily (German Edition)
auf die Wange. „Komm, bringen wir es hinter uns und wagen uns in die Höhle des Löwen“, sagte sie zu Niclas.
Er zuckte mit den Schultern. „Okay, dann los.“
Sie gingen zusammen hinüber zu Emilys Eltern, die neben Dorothy standen und noch einige Dinge auf dem Buffet richteten.
„Mom, Dad, das ist Niclas.“
Kate und Jack drehten sich zu ihnen um. Kate lächelte erfreut, während Jacks Miene verschlossen blieb. „Niclas, das freut mich, ich hab schon einiges von dir gehört. Ah, darf ich noch du sagen?“ Sie schüttelte ihm die Hand.
„Aber sicher, Mrs. Alexander. Ich freue mich auch, Sie kennen zu lernen. Mr. Alexander.“
Emily warf einen um Hilfe bittenden Blick zu ihrer Tante, die ihr aufmunternd zulächelte. „Niclas, Mara hat mir erzählt, dass du für Emily ein sehr hübsches Bild geschnitzt hast. Dürfen wir es auch sehen?“
„Natürlich. Obwohl, es gehört mir ja jetzt nicht mehr, es gehört ja jetzt Emily, also müssen Sie sie fragen.“ Er lächelte Emily zu.
„Ach du. Natürlich dürft ihr es sehen, ich habe es nur in den Schrank gelegt, damit nichts drankommt in dem Trubel hier. Es ist wunderschön geworden. Ich hätte nie mit einem so tollen Geschenk gerechnet.“
Jack musterte Niclas. „Schnitzen ist sicher ein schönes Hobby. Mein Vater hat gerne geschnitzt, ich habe noch einige seiner Arbeiten zuhause.“
Niclas nickte. „Ja, ich schnitze schon seit einigen Jahren. Eigentlich hätte ich auch nicht gedacht, dass es mir soviel Spaß machen würde, aber das tut es.“
„Mom, wo ist Connor?“ Emily sah ihre Mutter fragend an.
Sie zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht. Vorhin war er noch hier. Ach, schau mal, da kommt er.“
Emily wandte sich um und winkte ihrem Bruder, der nicht gerade ein glückliches Gesicht machte, sondern eher mies gelaunt wirkte. Er kam näher, und sie stellte ihm Niclas vor. Die beiden begrüßten sich, und Emily musterte Connor verwundert. Sein Blick war fast feindselig und er wandte sich ziemlich schnell wieder ab. Verärgert sah sie ihm nach, nahm sich jedoch vor, sich von ihm den Abend nicht verderben zu lassen. Kate tauchte neben ihr auf und legte ihr die Hand auf den Arm. „Ärgere dich nicht über ihn, er meint es nicht so.“
„Nein? Wie dann? Seit wann ist er eigentlich nicht mehr mit Kelly zusammen? Und weißt du, warum?“
Ihre Mutter schüttelte den Kopf. „Nein, weiß ich nicht. Er hat nur gesagt, es sei aus. Ansonsten schweigt er sich momentan ziemlich aus, das weißt du ja.“ Kates Blick schweifte besorgt zu ihrem Ältesten, der sich neben Jennifer auf die Couch gesetzt hatte und anscheinend mit ihr zu flirten begann. Emily beobachtete ihn noch einen Moment, dann wandte sie sich ab. „Ja, dann werde ich mich wohl mal ein wenig um meine Gäste kümmern müssen“, sagte sie zu Niclas. Das war etwas, was ihr nach wie vor Magendrücken bereitete, wenn sie sich unter vielen Menschen bewegen musste. Dann kam dieses unbehagliche Gefühl, das ihre Kehle eng werden ließ und ihren Puls in die Höhe trieb. Sie konnte es nicht abstellen, so sehr sie es auch versuchte. Niclas nickte und lächelte ihr aufmunternd zu, dann wandte er seine Aufmerksamkeit wieder auf Emilys Vater, der offenbar noch einige Fragen an ihn hatte.
Bald darauf war die Party in vollem Gange. Die Leute unterhielten sich, bedienten sich vom Buffet und einige tanzten. Jeffrey hielt sich ständig in Emilys Nähe auf. Sie hatte das unbestimmte Gefühl, er hatte sich etwas vorgenommen für den heutigen Abend. Sie hoffte inständig, er wollte ihr kein Liebesgeständnis machen oder so was. Sie mochte Jeffrey, mehr aber auch nicht. Allerdings wollte sie ihm auf keinen Fall wehtun, denn schließlich konnte niemand etwas für seine Gefühle. Deshalb hoffte sie, dass sie sich irrte und er nichts in dieser Art geplant hatte.
Sie unterhielt sich mit allen möglichen Leuten, beobachtete ihren Vater, der Niclas ausfragte, versuchte ein Gespräch mit Connor in Gang zu bringen, was allerdings kläglich scheiterte, und wich Jeffrey aus, der ihr beharrlich folgte. Zwischenzeitlich suchten ihre Augen immer wieder Niclas‘ Blick, und wenn er ihr aufmunternd zulächelte, ging es wieder besser. Mittlerweile allerdings schien er auch nicht mehr gerade blendender Laune zu sein, denn seine Miene hatte sich verdüstert und irgendetwas schien ihm nicht besonders zu passen. Ihr Vater hatte ihn inzwischen glücklicherweise aus seinen Klauen entlassen. Kevin, Susan und Thomas saßen
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