Für immer, Emily (German Edition)
flüsterte ihm allerdings hartnäckig zu, dass seine Gedanken grad ziemlich unfair waren. Jeffrey tat nichts Verbotenes, und außerdem sah er gar nicht aus wie ein Thunfisch, sondern sogar recht gut. Und das wiederum gefiel ihm gar nicht. Außerdem, wenn er ehrlich war, fiel es schwer, Emily nicht wie ein liebeskranker Idiot anzustarren, denn sie sah hinreißend aus. Ihre Bewegungen waren anmutig und doch voller Scheu. Sie war eindeutig das zauberhafteste Mädchen, das er jemals gesehen hatte. Er runzelte die Stirn, denn er hatte es ja echt gerade nötig, sich über Jeffrey lustig zu machen. Vielleicht sollte er erst einmal damit anfangen, seine eigenen Gedanken und Gefühle zu sortieren. Denn ob er es nun zugeben wollte oder nicht, es war nicht zu ignorieren, dass es ihn mächtig störte, dass Jeffrey Emily so eindeutig anflirtete.
„So eine Scheiße.“
Jennifer, die gerade neben ihm auftauchte, blickte ihn verwundert an.
Er lächelte entschuldigend. „Hab mir grad das Hemd verdreckt.“ Oh Mann, er musste hier raus, bevor er noch mehr auffiel oder Jeffrey eine verpasste. Gerade wollte er sich durch die herumstehenden Grüppchen den Weg zum Ausgang bahnen, als ein neuer Song anlief. Und schon bei den ersten Takten war ihm klar, dass Emily jetzt in der Klemme steckte. Er wandte sich um und sah, wie sie Jeffrey verzweifelt ansah und einen Schritt zurückwich. Aber dieser schien seine Chance nutzen zu wollen und streckte seine Arme nach ihr aus. Niclas schloss kurz die Augen und schüttelte den Kopf. „Du kannst jetzt nicht einfach abhauen, du weißt, sie kann es nicht ertragen, angefasst zu werden. Also los, geh da hin.“ Und so stand er gleich darauf neben Emily und sah Jeffrey entschuldigend an. „Sorry, diesen Tanz hat das Geburtstagskind mir versprochen.“ Jeffrey starrte ihn wütend an, doch Niclas ignorierte ihn und fasste nach Emilys Hand. „Darf ich?“
Sie nickte und lächelte ihm erleichtert zu. „Ja.“ Dabei warf sie Jeff einen entschuldigenden Blick zu. Der nickte notgedrungen und lächelte etwas säuerlich, zog sich aber zurück.
„Oh, Nic, danke.“
„Kein Problem.“ Er umfasste leicht ihre Taille, sie legte ihre Arme sachte um ihn. Sie sahen sich an, dann zog er sie näher an sich und sie legte ihren Kopf an seine Schulter.
Sie schloss die Augen und es schien ihr, als würde es nur noch Niclas, sie und dieses wunderschöne Lied geben.
Endless Love ... die Welt reduzierte sich auf sie beide und diese Melodie, diese Worte, die von einer wunderbaren, einzigartigen Liebe sprachen. Sie liebte diesen Song, und es war wunderschön, in Niclas‘ Armen zu dieser Melodie zu tanzen. Die anderen Gäste, ihre Familie, ihre ganzen Probleme, all das schien plötzlich Lichtjahre weit entfernt zu sein – es gab nur Niclas.
Als die letzten Töne verklangen, blieben sie noch für Sekunden stehen, ganz versunken in die Nähe zueinander, dann flüsterte Emily: „Entschuldige mich bitte.“ Sie löste sich aus Niclas‘ Armen und eilte in den Flur. Dort zog sie ihre Jacke über und lief nach draußen in den Garten. Sie war durcheinander und verwirrt ... diese Gefühle für Niclas, sie wurden immer stärker und konnten doch nicht sein. Sie musste einen Moment Luft schnappen und Abstand gewinnen, dann würde es wieder gehen. Ganz sicher.
Es war kühl und windig, aber das machte ihr nichts aus, im Gegenteil, sie empfand es als angenehm. Sie ging um die Ecke herum, um sich in die Hollywoodschaukel zu setzen, als sie erschrocken zusammenzuckte, denn da saß bereits jemand.
„Connor. Hast du mich jetzt erschreckt. Was machst du denn hier draußen?“
Ihr Bruder zuckte mit den Schultern. „Das Gleiche könnte ich dich wohl fragen. Solltest du nicht drinnen bei deinen Gästen sein?“
Emily setzte sich neben ihn. „Ja, sollte ich wohl. Aber ich brauche etwas frische Luft.“
Er nickte. „Verstehe.“
„Ja, es ist ziemlich voll da drinnen.“ Ging das schon wieder los, dass sie miteinander redeten wie flüchtige Bekannte. Sie warf ihrem Bruder einen überraschten Blick zu, als er sich eine Zigarette anzündete. „Seit wann rauchst du denn?“
„Eine Weile schon. Nicht viel, nur ab und zu.“ Connor zuckte mit den Schultern und zog an seiner Zigarette.
Emily senkte den Kopf. „Früher konntest du Zigaretten nicht ausstehen“, sagte sie leise.
„Hast du was dagegen?“ Seine Stimme hatte schon wieder diesen feindseligen Unterton.
Sie zuckte zusammen. „Nein. Ich sag ja nur.“
„Na, jetzt
Weitere Kostenlose Bücher