Für immer, Emily (German Edition)
merken.“
Emily nickte. „Ja, er tut mir trotzdem leid.“
„Ich hoffe nur, er kommt dir nicht mal zu nahe. Ich fürchte, Niclas würde es ihm nicht so schonend beibringen, dass er seine Finger von dir lassen soll.“ Mara verdrehte die Augen und grinste.
Emily sah sie etwas unsicher an. „Wie meinst du das?“
„Na ja, Nic hat eine sehr beschützende Art dir gegenüber, und wenn Jeffrey dir gegen deinen Willen zu nahe kommt, wird Niclas ihn sich schnappen, garantiert.“
Emily sah Mara erschrocken an. „Du denkst, Nic würde sich mit Jeffrey prügeln, meinetwegen?“
Mara lachte. „Na klar. Niclas ist nicht der Typ, der zuschauen würde, wie ein anderer sein Mädchen belästigt.“
Emily fühlte, wie sie rot wurde. „Ja, kann sein. Aber ich bin nicht seine Freundin.“
„Noch nicht. Ach, Em, mach dir keine Gedanken. Nic ist doch kein Schläger. Und Jeffrey kein Grabscher. Ich mein ja nur. Also mir würde es schmeicheln, wenn zwei Typen auf mich stehen und sich für mich duellieren würden.“
Dorothy warf einen Blick in den Rückspiegel und tippte sich an die Stirn.
Mara lachte. „Mom, hast du mir nicht mal erzählt, Dad hätte einem, der dich belästigt hat, die Nase gebrochen?“
„Richtig. Aber das war ein Versehen.“ Und für den Rest der Fahrt erzählte Dorothy den Mädchen die Geschichte, wie Bob vor über zwanzig Jahren ihre Ehre verteidigt hatte.
In den nächsten Tagen probierte Emily mit Mara zusammen Frisuren aus. Die Mädchen schminkten sich und übten Walzer zu tanzen. Mara war froh, Emily endlich wieder lachen zu sehen, und ihre Vorbehalte gegen die Freundschaft mit Niclas waren vergessen.
„Oh Gott, morgen ist der Ball, Thomas wird sicher wahnsinnig gut aussehen in seinem Anzug. Ich bin schon sehr gespannt.“ Mara lief neben Emily über den Parkplatz und fuchtelte aufgeregt mit dem Autoschlüssel in der Luft herum.
Emily lächelte. „Natürlich wird er gut aussehen und du wirst umwerfend hübsch sein. Dein Kleid passt wunderbar zu deinen dunklen Haaren.“
Mara hängte sich bei ihr ein. „Und Niclas holt dich ab? Du kannst auch mit Thomas und mir fahren, wenn Nic kein Auto hat.“
Emily schüttelte den Kopf. „Nein, er kann den Wagen nehmen, sein Vater fährt mit Taylor. Außerdem, wäre das nicht romantisch, eine Fahrt in dem Kleid auf dem Motorrad?“ Emily lachte.
Mara sah sie skeptisch an. „Im November? Und wenn es regnet? Nein, das lass mal schön bleiben, du warst erst krank.“
„Das war doch nur Spaß. Denkst du wirklich, Nic würde mich so mitnehmen? Im Leben nicht.“
Mara zog die Schultern hoch. „Was weiß denn ich? Bei euch ist offenbar alles möglich.“ Sie grinste etwas zweideutig.
Emily verdrehte die Augen.
Zuhause ging sie duschen, zog sich um und begab sich dann in die Küche, um einen Pizzateig vorzubereiten. Niclas und sie waren verabredet, um eine Runde mit Ben zu gehen, der zum Glück wieder gut laufen konnte. Danach wollten sie noch einen Film zusammen anschauen.
„Ben, morgen gehe ich auf einen Ball. Weißt du, ich hätte nie gedacht, mich mal wieder auf so etwas freuen zu können, aber ich tu‘s. Und das habe ich nur Nic zu verdanken. Er kommt übrigens gleich, dann gehen wir spazieren.“
Aber Niclas kam nicht. Emily sah immer wieder zur Uhr. Langsam wurde sie unruhig, denn er war nun schon fast eine Stunde überfällig. An sein Handy ging er auch nicht und bei ihm zuhause sprang nur der Anrufbeantworter an. Das war gar nicht seine Art, sonst meldete er sich immer, wenn er sich verspätete. Außerdem war er immer sehr pünktlich.
„Nic, wo steckst du?“ Emily stand nervös am Fenster und sah hinaus auf die Straße. Es war wieder stürmisch heute und nun begann es auch noch leicht zu regnen. Ben saß neben ihr und schob immer wieder seine Schnauze in ihre Hand. Der Hund spürte offenbar die Nervosität seines Frauchens und wollte sie beruhigen. „Ach, Ben, wo ist Niclas? Warum ruft er nicht an? Ihm wird doch nichts passiert sein?“
Sie schnappte sich ihre Jacke und ging nach draußen. Dort konnte sie Niclas zwar auch nicht schneller herbeizaubern, aber sie brauchte jetzt unbedingt ein wenig frische Luft. Sie stand schon eine Weile an der Gartenpforte, als ihre Nachbarin, die alte Mrs. Johnson, um die Ecke bog. Die alte Dame hatte mehrere Tüten in der Hand und atmete schwer. Emily lief ihr schnell entgegen. „Warten Sie, ich helfe Ihnen. Meine Güte, die sind aber schwer.“
Mrs. Johnson nickte. „Ja, mein Sohn kommt
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