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Für immer, Emily (German Edition)

Für immer, Emily (German Edition)

Titel: Für immer, Emily (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilka Hauck
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instinktiv, dass etwas mit ihm nicht stimmte. Emily konnte in ihm lesen wie in einem offenen Buch. Er starrte sie an und sah in ihrem Gesicht, in ihren Augen, was sie für ihn empfand. Sie liebte ihn. Sie vertraute ihm. Oh Gott, was tat er hier nur? Emily ...
    Emily sah Niclas fragend an, und ein merkwürdiges Gefühl breitete sich in ihrer Magengegend aus. Ja, er sah unglaublich gut aus heute Abend. Und wenn man ihn nicht gut kannte, bemerkte man vielleicht nicht die dunklen Schatten unter seinen Augen, man sah vielleicht auch nicht, wie blass er war und achtete nicht auf den zutiefst unglücklichen Ausdruck auf seinem hübschen Gesicht. Aber sie kannte ihn gut, und bei seinem Anblick schnürte sich ihr Herz zusammen. Was war los mit ihm? Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht, und sie fühlte, wie ihre Hände zu zittern begannen.
    Niclas spürte, wie Panik in ihm aufstieg. Er musste das hier beenden, sofort. Das ging so nicht. Was für ein Teufel hatte ihn nur geritten? Er tat einen Schritt nach vorne, und im nächsten Moment schlangen sich zwei Arme um ihn und eine helle Stimme raunte ihm zu: „Hi, mein Süßer. Da bin ich. Nun, kann der Spaß losgehen? Du siehst zum Anbeißen aus heute, wir werden uns ganz bestimmt wunderbar vergnügen, auf dem Ball und hinterher auch, da bin ich mir sicher.“ Laura drückte sich eng an ihn, doch er sah nur Emily. Er sah, wie das Lächeln auf ihrem Gesicht erlosch, in der Sekunde, als sie begriff, was hier los war. Dass er ein anderes Mädchen im Arm hielt. Dass er mit einer anderen auf den Ball gekommen war, während sie hier auf ihn gewartet hatte. In seinem ganzen Leben hatte er sich noch niemals so sehr geschämt, wie in diesem Moment, als Emily ihn anschaute und er sah, wie mühsam sie um Fassung rang und wie sehr er sie gerade verletzt hatte. Sie biss sich auf die Lippen und drehte sich ein wenig von ihm weg. Er sah, wie heftig ihr Atem ging, und machte einen Schritt nach vorne, um zu ihr zu eilen, doch genau in diesem Moment tauchten Mara und Kevin auf und der Blick, den Mara ihm zuwarf, ließ ihn mitten in der Bewegung verharren und stehen bleiben. Die beiden eilten zu Emily, Kevin wandte sich zu Niclas um und der zuckte unwillkürlich zusammen. Noch niemals hatte er einen solchen Zorn in den Augen seines Freundes gesehen.
    Emily starrte wie betäubt auf Niclas und das Mädchen, das an seinem Arm hing. Das war doch Laura Jennings, Niclas‘ Ex-Freundin. Was machte er hier mit ihr? Er hatte doch gesagt, sie würden sich hier treffen, es war seine Idee gewesen, zusammen auf den Ball zu gehen. Und während sie auf das Pärchen starrte, wurde ihr schmerzhaft klar, dass es hier überhaupt nicht um den Ball ging. Sie hatte Niclas verloren. Nicht nur für diesen einen Abend. Sie verstand sehr genau, was er ihr sagen wollte. Es war vorbei. Er wollte nicht mit ihr zusammen sein, nicht nur für den Ball, auch sonst nicht. Aber war er wirklich so feige, ihr das auf solch eine gemeine, demütigende Art mitzuteilen? Konnte er ihr nicht ins Gesicht sehen und ihr sagen, dass seine Gefühle für sie nicht stark genug waren? Sie versuchte verzweifelt, die aufsteigenden Tränen hinunterzuschlucken und ihren heftig rasselnden Atem unter Kontrolle zu bringen. Nicht jetzt. Nicht hier. Nicht vor ihm. Oh Gott, Niclas. Er liebte sie nicht, alles, was sie sich erträumt hatte, zerbrach in diesen Sekunden. All die Hoffnungen auf eine leichtere, glücklichere Zukunft stürzten ins Nichts, und sie fühlte, wie die schwarzen Schatten aus allen Winkeln krochen. Wie sollte sie ohne Niclas weitermachen können? Emily konnte die Tränen jetzt nicht mehr zurückhalten, Panik stieg in ihr auf. Sie hatte das Gefühl, alle würden sie anstarren, obwohl in Wahrheit überhaupt niemand auf sie achtete. Sie musste hier weg. Aber dafür musste sie an Niclas vorbei, der immer noch vor dem Eingang stand und zu ihr herüberschaute. Und das konnte sie nicht. Sie konnte nicht an ihm und seiner neuen Freundin vorbeigehen.
    „Emily!“ Mara, Gott sei Dank, da war Mara. Emily fühlte die Arme ihrer Cousine, die sie sanft umfingen und sie ein Stück zur Seite zogen. „Liebes, ich bin hier. Komm, sei ganz ruhig. Sieh nicht hin zu ihm. Du wirst jetzt ganz ruhig sein. Du bist stark und lässt dich davon nicht runterziehen, hörst du mich?“
    Emily sah in die dunklen Augen ihrer Cousine, in denen Sorge und Angst standen. „Warum tut er das?“
    Kevin tauchte neben ihnen auf und fasste nach ihrem Ellenbogen.

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