Für immer, Emily (German Edition)
Emily gibt dir noch eine Chance. Dann ergreife sie und vermassele es nicht wieder, denn sie ist das Beste, was du je hattest.“ Kevin musterte Niclas noch einen Moment, dann drehte er sich um und ging zurück zu Susan.
Emily rannte, so schnell sie in dem Gedränge vorankam, nach draußen und blieb erst auf dem Parkplatz heftig atmend stehen. Tränen strömten über ihre Wangen und ein Schluchzen schüttelte ihren Körper. Sie fühlte sich so elend und einsam wie noch nie in ihrem ganzen Leben. Nicht mal der Vorfall hatte damals so geschmerzt, wie das Gefühl, Niclas verloren zu haben. Sie verbarg ihr Gesicht in den Händen und beugte sich zitternd nach vorne, als sich zwei Arme von hinten um sie schlangen.
„Emily, nicht doch.“ Mara drehte sie zu sich um und hielt ihre schluchzende Cousine fest in den Armen. Sie standen einen Moment still, und Mara fühlte, wie sehr Emily zitterte. Sie strich ihr beruhigend über die Haare. „Ach, meine Süße, ich weiß nicht, was ich sagen soll. Es tut mir schrecklich leid.“
Emily nickte und löste sich aus Maras Armen, die ihr ein Taschentuch hinhielt.
„Komm, setz dich.“ Mara deutete auf eine kleine Mauer. Die Mädchen setzten sich hin. Es war kalt, aber Emily zitterte so sehr, dass Mara fürchtete, sie könne stürzen.
„Warum hat er das getan, Mara? Ich verstehe das nicht. Warum nur? Ich dachte, ich bedeute ihm was, aber anscheinend war das ein Irrtum. Wieso nur ist er so gemein?“ Die Tränen strömten jetzt wieder über Emilys blasse Wangen.
Mara konnte ihre eigenen Tränen kaum noch zurückhalten. „Ich weiß es nicht, Emily. Ich weiß es nicht.“
Emily senkte den Kopf. „Wir haben uns geküsst gestern. Und ich dachte, Niclas empfindet ebenso wie ich“, flüsterte sie.
„Ihr habt euch geküsst? Und heute schleppt er eine andere hier an? Wer weiß, was er sonst noch mit dieser Tussi getrieben hat.“ Mara schnappte nach Luft und sprang empört auf.
Emily zuckte mit den Schultern. „Ich schaffe das nicht. Nicht noch einmal. Nicht das. Ich kann nicht noch mal mit etwas fertig werden, was so weh tut. Mara, ich liebe Niclas. Ich wollte es lange nicht wahrhaben und habe mir eingeredet, es wäre nur Freundschaft, aber das stimmt nicht. Er ist das Liebste, was ich jemals hatte. Wie soll ich nur ohne ihn gegen all das weiterhin ankämpfen? Er hat mir sehr geholfen in den letzten Wochen, und jetzt ist er weg. Und ich weiß nicht einmal, warum.“ Sie verbarg den Kopf in den Händen, während ihr Körper wie von Krämpfen geschüttelt wurde.
Mara stand hilflos daneben, während ihr selbst die Tränen über die Wangen liefen. Sie setzte sich wieder, schlang ihre Arme um Emily und drückte sie an sich. „Wir schaffen das, hörst du? Wir schaffen das, wir haben es damals doch auch geschafft. Ich bin da für dich.“
Emily hob den Kopf. Mara erschrak über den Ausdruck in ihren Augen. Müde und voller Schmerz. Sie legte Mara die Hand an die Wange. „Ich weiß, dass du für mich da bist. Und ich hab dich lieb. Aber ich kann nicht mehr weiter. Weißt du, ich dachte wirklich, Niclas empfindet das Gleiche für mich, wie ich für ihn. Wie konnte ich nur so dumm sein? Niemand wäre so verrückt, sich in jemanden wie mich zu verlieben. Ich bin so ... so …“ Sie brach ab und strich sich über beide Arme, als ob sie voller Ekel etwas wegwischen wollte. Dann senkte sie den Kopf und stieß heftig hervor: „Ich wünschte, sie hätten es damals zu Ende gebracht. Warum nur haben sie es nicht getan?“
Mara riss entsetzt die Augen auf, dann packte sie Emily an den Schultern und schüttelte sie. „Bist du verrückt geworden? Warum sagst du so was? Es gibt so viele Menschen, die dich lieben. Mich zum Beispiel. Hör auf, solche Sachen zu sagen. Nicht mal denken darfst du das, hast du mich verstanden?“ Mara zitterte, während Tränen über ihre Wangen liefen. Sie war entsetzt über diese namenlose Verzweiflung Emilys, und fühlte ihre eigene Hilflosigkeit, die sie unglaublich wütend machte. „Er ist es nicht wert, hörst du? Wenn er dir das antut, ist er es einfach nicht wert. Du darfst nicht aufgeben, Em, versprich mir das!“ Die Mädchen umarmten sich.
„Verzeih! Verzeih! Ich hab dich doch lieb. Es war nicht so gemeint.“ Emily wollte Mara nicht wehtun, aber ihre Kräfte waren aufgebraucht. Sie fühlte sich leer und müde, und in ihrem Herzen brannte ein Schmerz, der ihr den Atem nahm. Ihr Blick fiel auf den hell erleuchteten Eingang, wo gerade ein junger
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