Für immer, Emily (German Edition)
meinst du?“ Er klang etwas traurig.
Emily nickte. „Ja, natürlich. Es tut mir leid, Jeffrey. Ich wollte dir nicht wehtun. Ganz bestimmt nicht.“
„Das weiß ich. So was kann man eben nicht erzwingen.“
Sie blinzelte die Tränen weg. „Nein, das kann man wohl nicht.“ Wie dumm war sie gewesen, zu glauben, Niclas würde ihr seine Liebe freiwillig schenken. Hatte er überhaupt irgendetwas von dem ernst gemeint, was er ihr in den letzten Wochen erzählt hatte? Oder war es von Anfang an so gewesen, wie Mara gesagt hatte? War Niclas einfach so? Ein Mädchenschwarm, der von einer zur anderen flatterte und es mit keiner ernst meinte? Und sie war das dumme, naive Ding, das geglaubt hatte, bei ihr wäre es anders? Nein, das konnte sie nicht glauben, so war er nicht. Sie hob den Blick und sah in seine Richtung. Er stand stocksteif da, hatte die Hände in den Taschen vergraben und starrte zu ihr und Jeffrey herüber. Seine Augen waren ganz dunkel. Vor Kummer, Schmerz, Zorn? Warum? Er war doch hier mit einem anderen Mädchen aufgetaucht.
„Wow, er platzt gleich vor Eifersucht.“
„Was?“ Emily richtete ihren Blick wieder auf Jeffrey, der die Augen verdrehte.
„Na, Niclas. Sieh ihn dir doch an. Er hat keinen einzigen Blick für die arme Laura, er starrt uns die ganze Zeit an, und ich wette, er würde mir am liebsten eine reinhauen.“
Emily schüttelte den Kopf. „Warum sollte er das tun wollen?“ Sie klang unendlich verletzt. „Ich würde ihm auch am liebsten eine reinhauen. Er hat es überhaupt nicht verdient, dass du ihn gern hast. Was für ein Blödmann“, erwiderte Jeffrey.
Emily schaute wieder verstohlen in Niclas‘ Richtung und sah, wie Laura ihre Hand in seine schob. Sie schloss kurz die Augen. „Jeff, es tut mir leid, ich muss gehen. Ich halt das nicht mehr aus. Tut mir leid.“
„Dann begleite ich dich.“
„Nein. Nein, bitte nicht. Ich danke dir für dein Verständnis. Es tut mir leid.“
Jeffrey nickte und ließ sie widerstrebend los. Sie lächelte ihm unter Tränen zu, dann drehte sie sich um und lief davon.
Niclas sah ihr hinterher, und im gleichen Moment tauchte Kevin vor ihm auf, der ihn wütend anstarrte. „Kann ich dich mal sprechen? Unter vier Augen.“
„Nein, jetzt nicht. Ich muss nach Emily sehen.“
„Oh, das musst du ganz bestimmt nicht. Entschuldige uns bitte.“
Kevin nickte Laura kurz zu, dann packte er Niclas kurzerhand am Arm und schubste ihn in eine Ecke. „So, und jetzt hoffe ich für dich, dass du eine verdammt gute Erklärung hast, warum du dich heute Abend wie der letzte egoistische Arsch benimmst.“ Kevin funkelte seinen Freund wütend an.
Niclas senkte den Kopf. „Nein, hab ich nicht. Es ist nichts, was ich dir erklären könnte.“
„Aha. Du kannst mir also nicht erklären, warum du mit Emily hier verabredet warst, dann allerdings mit deiner Ex-Tussi hier aufläufst, die dir auch noch vor Emilys Augen die Zunge in den Hals stecken muss?“
Niclas hob den Kopf wieder. „Nein, kann ich nicht. Kevin, ich weiß, du verstehst es nicht. Ich verstehe es ja selbst nicht. Und jetzt muss ich mit ihr reden. Das wollte ich doch alles nicht.“
Kevin schüttelte den Kopf. „Was ist bloß mit dir los, verdammt? Du hast Emily gerade unglaublich wehgetan, und nun willst du mit ihr reden? Ja, was willst du ihr denn sagen, wenn du es selber nicht verstehst? Wie soll sie es dann verstehen? Denkst du wirklich, du könntest einfach so ankommen und sagen, hey, tut mir leid, lass uns alles vergessen, ich hatte gerade meine bekloppten fünf Minuten, war nicht so gemeint? Sie wird dir vermutlich nicht mal zuhören, und dann bist du echt im Arsch, mein Freund, denn ein Mädchen wie Emily findest du so schnell nicht wieder. Sie empfindet nämlich wirklich etwas für dich, nicht wie all die anderen Mäuschen hier, die dich nur als hübsche Trophäe haben wollen.“
Niclas lehnte sich gegen die Wand. „Das weiß ich doch.“
„Wie schön. Sag mal, ich hoffe, du warst nicht so blöd und hast mit Laura geschlafen? Wenn doch, lass Emily in Ruhe und bleib weg von ihr. Falls nicht, was ich wirklich hoffe, kannst du vielleicht noch mal was hinbiegen, wenn du Glück hast. Ich würde es dir wünschen.“
„Ich habe nicht mit Laura geschlafen, reg dich ab. Ich habe sie nur mit hierher genommen. Und das war ein Fehler. Ein riesengroßer, dummer Fehler.“
„Ja, das war es wohl. Hör zu, Nic, ich weiß nicht, was mit dir los ist, aber ich bin dein Freund, und ich hoffe echt,
Weitere Kostenlose Bücher