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Für immer, Emily (German Edition)

Für immer, Emily (German Edition)

Titel: Für immer, Emily (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilka Hauck
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hast, um mit mir darüber zu reden. Das ist sicher sehr schwer für dich.“
    Emily nickte. „Ja, das ist es. Eigentlich habe ich nur mit Dr. Schuler wirklich darüber geredet. Das ist die Psychologin, bei der ich in Behandlung war – danach. Na ja, eigentlich bin ich es immer noch, ich rufe sie regelmäßig an. Aber mit meiner Familie ... ich konnte mit ihnen nicht darüber sprechen. Ich hab mich so geschämt. Und sie waren verzweifelt und wütend. Mein Vater hat nur mit Connor gestritten und meine Mutter weinte ständig. Sie waren völlig überfordert, ich wollte sie nicht noch mehr belasten. Es war alles so irrational bei uns zu Hause, verstehst du? Ich kann das kaum beschreiben, ich hab es irgendwann nicht mehr ausgehalten. Deshalb bin ich hierher gekommen. Alles was ich wollte, war ein klein wenig Normalität in meinem Leben. Und das ging zu Hause einfach nicht. Es war schrecklich – für uns alle.“
    Niclas nickte. „Das kann ich mir vorstellen. Es muss für deine Eltern schlimm gewesen sein.“
    „Ja, das war es. Und du? Wie geht es dir? Nic, ich kann mir denken, wie schrecklich es für dich ist, all das zu hören. Ich wollte dich auch nicht mit all dem belasten, es ist nur, ich habe manchmal das Gefühl, ich kann es nicht mehr alleine tragen, verstehst du? Ich brauche dringend jemanden, der es mit mir zusammen trägt.“ Tränen stiegen wieder in ihre Augen. Niclas drückte sie an sich. „Ach, Emily, das bist wieder typisch du. Mach dir doch keine Sorgen um mich, ich schaff das schon. Ich schaffe alles, wenn es um dich geht. Und du musst es nicht mehr alleine tragen, dafür hast du ja jetzt mich. Schau, ich hab sogar ein paar Muskeln, damit kann ich deine Sorgen locker schultern.“ Er zwinkerte Emily zu, faste nach ihrer Hand und legte sie auf seinen Oberarm, während er die Muskeln anspannte.
    Sie musste unter Tränen lachen. „Ja, tatsächlich. Ach, Nic, danke. Danke, dass du für mich da bist, und überhaupt für alles. Ich liebe dich, du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr.“ Sie strich ganz vorsichtig mit den Fingerspitzen über sein Gesicht, beugte sie sich vor und küsste ihn zärtlich. Niclas umfasste sie fester, und alles, was er fühlte, war Emily. Ihre zitternden, weichen Lippen auf seinen, ihren Körper in seinen Armen, ihre Haare, die an seinem Gesicht kitzelten. Und er wusste, wenn er sie jemals wieder verlieren sollte, würde er das nicht überstehen. Es klang verrückt, aber er wusste es einfach. Erst durch ihre Zuneigung und Liebe war ihm klar geworden, wie einsam er in den letzten Jahren gewesen war, und allein der Gedanke, wieder ohne sie sein zu müssen, tat so höllisch weh, dass er es kaum ertragen konnte.
    Irgendwann lösten sie sich ein wenig voneinander. „Ich liebe dich auch. Ich geb dich nie wieder her, nie wieder“, sagte er.
    Sie lächelte.
    „Ich glaube, du brauchst jetzt dringend ein bisschen Ruhe, du bist ja völlig erschöpft. Komm, ich bringe dich nach oben ins Bett, da kannst du versuchen, ein wenig zu schlafen. Was meinst du?“
    Sie nickte.
    „Gut, dann halt dich mal fest, ich trage dich nach oben.“
    Emily lächelte und strich ihm zärtlich über die Wange. Ihre Augen waren rot vom Weinen, sie sah wirklich todmüde und fix und fertig aus. „Das ist süß von dir, aber das musst du nicht, ich bin doch viel zu schwer für dich.“
    Niclas verzog leicht das Gesicht. „Das ist wohl ein Witz, du bist leicht wie eine Feder. Und, ja, ich weiß, dass ich das nicht muss, aber ich würde gerne. Ist das in Ordnung?“
    Emily schmiegte ihr Gesicht an seine Wange und nickte, während Niclas sie ohne Anstrengung hochhob. Sie atmete tief seinen Duft ein, und trotzdem dieses Gespräch so schmerzhaft gewesen war, fühlte sie sich glücklich. Glücklich, weil Niclas da war und sie bedingungslos liebte. Und sie liebte ihn auch. Dieses Gefühl für ihn war so stark, dass es schmerzte, doch gleichzeitig war es das Schönste, was sie jemals empfunden hatte. Sie schlang ihre Arme um seinen Nacken. „Geh nicht weg! Bitte, geh nicht weg!“
    Er schüttelte den Kopf und küsste sie sanft, während er mit der Schulter die Tür des Schlafzimmers aufstieß und sie vorsichtig auf das Bett sinken ließ. Dann legte er sich neben sie und sie schmiegte sich in seine Arme.
    „Ist das okay so?“ Er klang etwas unsicher.
    Emily nickte. „So lange du mich nicht loslässt, ist es okay. Nic, mach dir keine Gedanken, ich liebe es, wenn du mir nahe bist. Ich weiß nicht, warum, aber ich

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