Für immer, Emily (German Edition)
Verstehst du? Ich liebe dich total. So wie du bist, und gerade weil du so bist wie du bist.“ Er lächelte verlegen. „Na ja, das klingt jetzt ein bisschen verquer, aber du weißt hoffentlich, wie ich es meine. Ich ... also, ich will einfach nur, dass du weißt, dass ich nichts von dir erwarte. Ich hab das Gefühl, du denkst, du bist nicht gut genug für mich, weil wir vielleicht nicht sofort, na ja, miteinander schlafen können. Aber das will ich gar nicht. Also, ich meine, natürlich will ich das, aber nicht jetzt. Es ist mir nicht wichtig, weißt du. Das heißt jetzt aber natürlich nicht, dass ich dich nicht hübsch oder anziehend finden würde, ganz bestimmt nicht. Was ich damit sagen will, du bist mir wichtig, du als Mensch.“ Er brach ab und verzog das Gesicht. „Gott, ich wusste gar nicht, dass man sich so blöd anstellen kann.“
Emily lag still da und betrachtete Niclas‘ Gesicht, die Augen, die sie nun ziemlich unsicher ansahen, seinen Mund, der so zärtlich küssen konnte und der ihr wunderbare Dinge sagte. Dinge, wie eben dieses. Und sie verspürte schon wieder einen dicken Kloß im Hals, dieses Mal allerdings vor Rührung und Glück. Sie legte beide Handflächen an seine Wangen. „Ich weiß, was du meinst, und, glaub mir, du kannst dir nicht vorstellen, was es mir bedeutet, dass du so empfindest. Ich muss zugeben, ich hatte wirklich Angst deswegen. Ich möchte dich doch gerne glücklich machen und ich weiß eben nicht, na ja, wann ...“ Sie brach ab.
Niclas küsste zärtlich ihre Wange. „Das musst du nicht, hab keine Angst, bitte. Vertrau mir, okay? Ich werde dich niemals zu etwas drängen, und was am Wichtigsten ist, ich werde nie etwas vermissen, solange du da bist und mich liebst.“ Er strich durch ihre Locken. „Sollen wir so verbleiben, dass wir glücklich sind mit dem, was wir haben? Nimm dir alle Zeit, die du brauchst. Ich werde warten und dabei der glücklichste Mensch auf der Welt sein, solange du meine Emily bist.“
Emily biss sich auf die Lippen, dann schniefte sie leise und drückte ihr Gesicht an Niclas‘ Schulter. „Okay, so können wir verbleiben. Danke. Ach, Nic, weißt du, dass du der tollste Mensch auf der ganzen Welt bist? Ich kann grad nicht mehr sagen, sonst heule ich wieder los.“
Er lächelte leicht und schmiegte seine Wange in ihre Locken. „Nein, ich wusste bis jetzt nicht, dass ich der tollste Mensch auf der Welt bin, aber du kannst es mir gerne ab und an sagen.“
Sie lachte leise. „Das tu ich gerne. Aber am Ende wirst du noch eingebildet. Obwohl“, sie hob den Kopf und sah ihn mit einem zärtlich-amüsierten Lächeln an, „so ein klein wenig bist du das ja sowieso schon, oder? Sag mir nur nicht, du genießt es nicht, wie dich die Mädchen ständig anhimmeln?“
Niclas schnappte gespielt empört nach Luft und begann, Emily zu kitzeln, die lächelnd seine Hände abzuwehren versuchte. „Ich und eingebildet? Was kann ich dafür, wenn ich nun mal der hübscheste Junge der Schule bin, noch dazu der intelligenteste, witzigste und charmanteste.“ Er grinste.
Emily musste lachen. „Aber du bist nicht eingebildet, nein, natürlich nicht. Du hast mich Püppchen genannt am ersten Tag. Das war schrecklich arrogant. Wie ein echter Macho.“
Niclas grinste wieder und zog sie eng an sich. „Aber das bist du doch auch. Du bist mein Zuckerpüppchen.“
„Dein, was? Wehe, du nennst mich jemals so vor anderen Leuten, dann werde ich dir nie wieder eine Portion Schokoeis übriglassen und dir nie wieder Teresas Schokoladentorte backen.“
„Nie wieder?“
„Nie wieder!“
Niclas sah sie mit gespieltem Entsetzen an. „Unglaublich. Wie kann man aussehen wie ein Engel und solche knallharten Verhandlungen führen?“
Emily zog die Schultern hoch. „Ich bin eben sehr facettenreich. Vielleicht willst du es dir ja noch einmal überlegen mit mir?“
Er musterte sie und tat so, als ob er nachdenken müsste, dann sagte er grinsend: „Ach, ich behalte dich. Wo sollte ich denn sonst wieder so ein süßes Zuckerpüppchen wie dich herbekommen?“
Emily schüttelte lachend den Kopf. „Du bist wirklich unmöglich.“
Sie redeten an diesem Abend noch lange, und als Emily sich schließlich müde in Niclas‘ Arm kuschelte, hatte sie das Gefühl, der Schmerz in ihrem Herzen sei weniger geworden, und das lag alleine an Niclas. Er nahm ihre Angst und ihren Kummer ernst, schaffte es aber auch, sie zum Lachen zu bringen. Sie hatte sich noch niemals in ihrem Leben so wohl
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