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Für immer, Emily (German Edition)

Für immer, Emily (German Edition)

Titel: Für immer, Emily (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilka Hauck
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mehr, über den Tod seiner Mutter nachzudenken, und schon gar nicht über Emily. Er wollte sich jetzt mit seinen Freunden treffen und einfach ein wenig Spaß haben, so wie sonst auch.
    Er fuhr aus der Garage und sah dabei zweifelnd nach oben. Die Sonne hatte sich verzogen, es war bewölkt. Allerdings war es immer noch mild und ein leichter Wind war aufgekommen. Er klappte das Visier herunter und gab Gas. Er fuhr leidenschaftlich gerne Motorrad, es gab ihm das Gefühl von Freiheit und Unbeschwertheit.
    Zehn Minuten später betrat er Antonios kleine Eisdiele, wo Kevin und ein paar andere seiner Freunde schon an einem Tisch saßen.
    „Hey.“ Er ließ sich neben Kevin auf einen der ziemlich hässlichen orangefarbenen Stühle fallen, legte den Helm unter den Stuhl und strich sich eine Haarsträhne aus der Stirn. Die Jungs hatten ein Männermagazin auf dem weißen kleinen Tisch liegen, in dem sie blätterten und dabei abwechselnd Bemerkungen machten oder lachten. Immer wenn die Bedienung sich näherte, schob Eddie, dem das Heft gehörte, es allerdings vorsichtshalber unter den Tisch, denn Antonio hatte zwar die besten Eissorten der Stadt, aber er war auch durch und durch ein konservativer Italiener, und für solche Heftchen und Anzüglichkeiten hatte er wenig übrig.
    Niclas bestellte sich eine Cola und lehnte sich zurück, um seine Freunde zu beobachten. Normalerweise machte es ihm nichts aus, über die Mädchen in diesen Zeitschriften ein bisschen zu lästern, aber heute hatte er wenig Lust dazu.
    „Sag mal, alles okay mit dir?“ Kevin sah seinen besten Kumpel etwas ratlos an.
    Niclas zuckte mit den Schultern. „Wieso? Klar ist alles in Ordnung.“
    Kevin sah ihn skeptisch an. „Ich weiß nicht, du bist irgendwie komisch drauf in den letzten Tagen. Ich mein, komm schon, wie lange kennen wir uns? Seit fast fünfzehn Jahren? Ich merke doch, wenn dich was beschäftigt.“
    Die anderen lachten gerade laut. Niclas verdrehte leicht die Augen. „Hör zu, Kev, es ist nichts, okay? Ich sag`s dir rechtzeitig, wenn ich vorhabe, mich von der nächsten Brücke zu stürzen.“ Niclas grinste.
    Kevin schüttelte den Kopf. „Du bist ein Blödmann, Delaney.“ Er winkte der Kellnerin und bestellte sich noch eine Cola.
    Niclas und er waren schon im Kindergarten Freunde gewesen, und er war wohl der einzige Mensch, der hinter dessen coole Fassade schauen konnte. Und dass Nic irgendetwas im Kopf herumspukte, das sah er ihm über zehn Meter Entfernung an. Aber er wusste auch, dass es keinen Sinn hatte, ihn zu etwas überreden zu wollen.
    Gerade als Niclas sich zu Kevin umdrehte, um ihm zu sagen, dass er sich wirklich keine Sorgen machen müsste, ging die Tür auf und die altmodische, kleine Glocke darüber ertönte. Ihm blieb das Wort im Hals stecken. Verflixt, kaum hatte er die Gedanken an die schönen, blauen Augen in dem hübschen, zarten Gesicht einer gewissen Emily Alexander halbwegs aus seinen Gedanken verbannt, da stand sie schon wie aus dem Hut gezaubert vor ihm.
    Kevin blickte seinen Freund aufmerksam an und folgte dann seinem Blick zur Tür, wo einige Jungs und Mädchen aus ihrer Schule gerade das Lokal betraten. Nics Blick hing an dem neuen Mädchen, dann verdüsterte sich seine gerade noch heitere Miene, wurde verschlossen und abweisend. Kevin konnte eins und eins zusammenzählen. Der Grund für Niclas‘ eigenartiges Verhalten hieß Emily.
    Er kannte Niclas‘ Einstellung zu Mädchen, schließlich hatte er schon oft genug mit ihm darüber diskutiert und ihm gesagt, was er davon hielt, dass er ständig nur solche lockeren Beziehungen unterhielt, die ihn ganz offensichtlich in keinster Weise glücklich machten. Er bekam ständig mit, wie die Mädchen seinen besten Freund anschmachteten und es ihm leicht machten. Und er sah die Gleichgültigkeit in Niclas‘ Augen, wenn er mit ihnen redete.
    Doch nun stand ganz und gar keine Gleichgültigkeit in diesen Augen, und Kevin musste innerlich grinsen. Das war ja mal etwas ganz Neues, denn bis jetzt hatte es niemals ein Mädchen gegeben, das Nics Interesse wirklich geweckt hatte, was sich nun offenbar gerade änderte. Allerdings würde er sich hüten, einen Ton wegen Emily zu sagen. Jetzt noch nicht. Er kannte Niclas schließlich gut genug, um zu wissen, dass er vermutlich gerade alles daransetzte, sich selbst einzureden, dass er Emily nicht ausstehen konnte. Um es dann wohl irgendwann sogar zu glauben.
    Kevin nahm einen Schluck seiner Cola und nahm sich vor, die Sache ein wenig im

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