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Für immer, Emily (German Edition)

Für immer, Emily (German Edition)

Titel: Für immer, Emily (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilka Hauck
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nicht richtig geschlossen hatte, fiel einiges heraus auf den Boden. „Mist.“ Sie hockte sich hin und sammelte die Hefte und Stifte ein. Die Clique um Rocco kam immer näher, und sie fühlte, wie ihr Herz in ihrer Brust heftig klopfte. Obwohl ihr klar war, dass dieser Typ nicht der war, den sie zu fürchten gelernt hatte, war die Ähnlichkeit so stark, dass ihr fast übel wurde.
    „Emily, was ist denn?“ Das war Maras Stimme.
    „Nichts, ich komme, ich hab was fallen lassen. Gleich.“
    „Hey, warte, ich helfe dir.“
    Sie zuckte zusammen und sah Niclas, der sich neben sie hockte und begann, ihre Sachen einzusammeln. Da war es wieder, dieses eigenartige Gefühl, das sie manchmal überkam, wenn sie ihn sah. Sie konnte es nicht erklären, aber jetzt war sie froh, dass er da war.
    Er hob kurz den Kopf und musterte sie forschend. „Alles okay? Du siehst aus, als ob dir grad ein Gespenst über den Weg gelaufen wäre.“
    Sie schluckte. „Ja, so ähnlich. Danke, Niclas. Das ist nett von dir“, murmelte sie.
    „Kein Problem.“
    Sie schaute an ihm vorbei. Die Clique war stehen geblieben und sah in ihre Richtung. Rocco sagte etwas zu seinen Freunden und alle lachten.
    Niclas drückte Emily den letzten Stift in die Hand. „Beachte die gar nicht, das sind Idioten.“
    „Ja, das hat Mara auch gerade gesagt.“ Sie lächelte etwas gezwungen und stopfte ihre Sachen in die Tasche. Dann standen sie auf und Emily sah aus den Augenwinkeln, dass Rocco auf sie zukam. Sie trat automatisch einen Schritt zurück. Niclas sah sie schon wieder so prüfend an. Vermutlich dachte er, dass sie nicht alle gerade sitzen hatte.
    Rocco war inzwischen vor ihnen stehen geblieben und musterte Emily mit schief gelegtem Kopf. „Hey, ich bin Rocco. Du bist neu hier, hm?“ Seine hellen Augen glitten abschätzend über sie hinweg. Emily fühlte sich unwillkürlich wie ein Stück Fleisch beim Metzger.
    „Ja.“ Ihre Stimme krächzte und ihre Hände umklammerten zitternd ihre Tasche, während sie ihr Herz bis zum Hals klopfen fühlte. Wieso sah der ihm so ähnlich?
    „Aha. Hast du auch einen Namen?“ Roccos Stimme klang nun amüsiert, aber sie hörte deutlich den ungeduldigen Unterton heraus.
    Reiß dich zusammen, reiß dich zusammen – je auffälliger du dich verhältst, desto interessanter wirst du für ihn. Das ist immer so bei diesen Typen, die riechen es geradezu, wer zum Opfer ihrer Neigung, Menschen zu demütigen oder zu terrorisieren, werden könnte.
    Sie warf einen Blick zu Niclas, der immer noch neben ihr stand, dann sagte sie so ruhig wie möglich: „Ich bin Emily. Hi.“
    Rocco grinste. „Ah, geht doch.“
    Emily wünschte, er möge sich einfach umdrehen und gehen, da fasste Niclas nach ihrem Arm. „Steig ein, deine Tante wartet sicher schon. Bis morgen.“ Seine Stimme klang ruhig, und sie stellte erstaunt fest, dass es sie nicht störte, dass er sie berührte.
    „Ja, du hast Recht. Bis morgen.“ Sie lächelte ihm dankbar zu und er lächelte zurück. Es war das erste Lächeln, das er ihr schenkte, und trotz dieser Situation, die Emily als so unangenehm empfand, fühlte sie sich plötzlich leichter. Sie drehte sich um, öffnete die Tür und stieg ein. „Alles okay?“ Mara sah sie beunruhigt an, während sie den Motor anließ und langsam losfuhr. „Du bist ganz weiß.“
    Emily nickte, während ihre Finger zitternd an dem Gurt der Tasche herumzerrten. „Ja, alles okay.“
    „Was wollte der Blödmann? Wenn er noch lange da gestanden hätte, wäre ich ausgestiegen und hätte dich weggeholt.“ Maras Augen funkelten, und Emily musste nun doch schmunzeln. „Er hat sich vorgestellt, wenn du es so nennen willst. Und er wollte, dass ich mich auch vorstelle.“
    „Aha. Was geht den das denn an?“
    Emily zuckte mit den Schultern. „Niclas war ja da, zum Glück. Weißt du, es klingt komisch, aber ich hatte das Gefühl, er ist stehen geblieben, um mich irgendwie ... ich weiß nicht ... zu beschützen. Ach Gott, das klingt blöd, ich weiß. Rocco wollte ja gar nichts Böses. Und Niclas, nun ja, er scheint mich nicht gerade zu mögen, aber eben ... ich kann es nicht erklären.“ Sie schwieg und nestelte weiter an ihrem Gurt.
    „Na ja, so blöd klingt das gar nicht. Niclas mag seine Fehler haben, er hat seine eigenen Ansichten, was Mädchen betrifft, und er kann arrogant und manchmal unausstehlich sein, aber er ist nicht wie Rocco. Er hätte dir geholfen, wenn Rocco dich blöd angemacht hätte, da bin ich mir ganz sicher. Niclas

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