Für immer, Emily (German Edition)
meinen Helm, ich hab leider nur einen, ich wusste ja nicht, dass du mitfährst.“ Er hielt ihr seinen Helm hin.
Sie schüttelte den Kopf. „Du fährst mich heim? Das ist nett von dir, aber dann zieh du den Helm auf. Es ist ja deiner.“
Er legte den Kopf schief. „Emily, keine Diskussionen, okay? Nimm jetzt den Helm, oder ich nehme dich nicht mit.“ Sie öffnete den Mund, um zu einer Erwiderung anzusetzen, doch er sagte schnell: „Ich meine es ernst, wirklich.“
Sie kniff etwas die Augen zusammen und griff dann seufzend nach dem Helm. „Was ist, wenn wir einen Unfall haben und du hast keinen Helm?“Sie zögerte.
Niclas verdrehte die Augen. „Ich baue keinen Unfall. Okay? Vertrau mir, und nun setz den Helm auf.“
Sie sah ihn einen Moment noch skeptisch an, dann allerdings nickte sie und zog den Helm über.
Er grinste und stieg auf. „Komm schon.“ Er wies mit der Hand hinter sich, und sie schwang sich zögernd auf den Sozius. Sie war noch nicht gerade oft Motorrad gefahren, nur einmal mit einem früheren Nachbarssohn, als sie noch zuhause gewohnt hatte. „Wo soll ich mich denn festhalten, hinten am Sitz, oder wo?“ Sie klang etwas ängstlich.
Niclas musste wieder grinsen. „An mir, das ist sicherer, bevor du noch runterfällst.“ Er packte kurzerhand ihre beiden Arme und zog sie um seine Taille. „So geht das.“ Er lachte über ihr verlegenes Gesicht und schüttelte den Kopf. Dann startete er den Motor und bog gleich darauf auf die Straße ab.
Sie fuhren ein paar Minuten, dann fiel Emily auf, dass er nicht den Weg zu ihr nach Hause nahm. Sie zupfte ihn am Ärmel und zeigte dann in die andere Richtung, aber er schüttelte nur den Kopf. Einige Minuten später hielt er vor Antonios Eisdiele und stieg ab.
„Warte kurz hier.“
Sie sah ihm nach, wie er an das Fenster ging, und gleich darauf tauchte Maria auf. Sie lachte, und Niclas sagte etwas zu ihr, woraufhin sie in Emilys Richtung schaute und nickte. Ihrem Lächeln nach zu schließen, schien sie gerade sehr mit Niclas einer Meinung zu sein.
Er bezahlte, drehte sich um und kam zum Motorrad zurück. „So, hier, ein bisschen Nervennahrung für dich, und hm, einfach so für mich.“ Er lächelte Emily zu, und ihr Herz begann schon wieder so eigenartig in ihrer Brust zu stolpern. Sie zog den Helm ab und betrachtete ihn gerührt. „Schokoladeneis?“
Er nickte. „Ja, das magst du doch, oder?“
„Oh ja, sehr. Dass du das noch weißt.“ Sie griff nach der Waffel mit den zwei dicken Kugeln von ihrem Lieblingseis. „Danke, Niclas. Für das Eis, und ganz besonders, dass du heute für mich da warst. Ich“, sie stockte kurz und fuhr dann zögernd fort, „ich würde es dir gerne erklären, warum ich so reagiert habe, aber ich kann nicht. Ich kann nicht darüber reden.“
Sie sah plötzlich wieder unglaublich verletzlich aus, dass Niclas heftig schlucken musste.
„Schon okay, du musst mir nichts erklären. Und ich hab ja nichts groß gemacht.“ Er senkte etwas verlegen den Kopf und sie aßen schweigend ihr Eis. Danach fuhr er sie nach Hause und brachte sie bis vor die Haustür.
„Ist es okay, wenn du jetzt alleine bist? Du warst sehr durcheinander vorhin. Ruf doch Mara an, sie kommt sicher rüber zu dir.“
Emily schüttelte den Kopf. „Nein, das ist nicht nötig, wirklich. Ich kann nicht jedes Mal wenn ich Angst habe jemanden herkommen lassen, sonst würde wohl dauernd jemand hier schlafen müssen.“ Sie verzog etwas das Gesicht und fügte dann lächelnd hinzu: „Außerdem, sieh, ich bin ja gar nicht alleine.“ Sie schloss die Tür auf und Ben kam schwanzwedelnd herausgestürmt. Er begrüßte Emily, die ihm das weiche Fell zauste. „Na, mein Süßer, warst du brav? Ich war lange weg heute, was? Tut mir leid.“
Dann wandte der Hund sich zu Niclas um und schnüffelte an seinen Beinen. Der beugte sich herunter und strich sanft durch das goldene Fell. „Ja, stimmt, da hast du ja jemanden, der auf dich aufpasst. Hallo Ben, na, wie geht’s dir?“ Niclas streichelte den Hund eine Weile und sagte schließlich: „Okay, dann werde ich jetzt mal fahren. Gute Nacht.“
„Gute Nacht. Schlaf gut.“
„Ja, du auch.“
Er wandte sich ab und ging zwei Schritte, um sich dann noch einmal umzudrehen.
„Ach, Emily. Ich hab dir heute Nachmittag ja gesagt, ich bin nicht besonders gut darin, über mich zu erzählen, ich bin besser im Zuhören. Also, wenn du mal jemanden brauchst, du hast ja meine Nummer. Du kannst mich immer anrufen,
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