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Für immer, Emily (German Edition)

Für immer, Emily (German Edition)

Titel: Für immer, Emily (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilka Hauck
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Niclas hielt Emily ganz fest im Arm. Sie sah so erschöpft und elend aus, dass es ihm in der Seele wehtat. Bei der Maschine blieben sie stehen. „Kannst du überhaupt mitfahren? Nicht, dass du mir runter fällst. Wenn du denkst, es geht nicht, rufe ich Kevin an, der kann uns abholen. Was meinst du?“
    Sie überlegte kurz, dann schüttelte sie den Kopf. „Nein, das geht schon. Ich bin zwar noch ein bisschen wackelig, aber es geht mir besser.“
    Niclas nickte. „Okay, wenn du meinst. Halt dich aber gut fest, und wenn was ist, mach dich bemerkbar, dann halte ich sofort an.“
    „Klar, mach ich.“
    Er hielt ihr den Helm hin.
    „Nun gibst du mir schon wieder deinen Helm.“
    Er grinste leicht. „Ja, ich glaube, ich muss bald einen Zweithelm mitnehmen, wenn du dauernd mit mir mit fährst.“
    Er half ihr, die Tasche quer über die Schulter zu ziehen. „Soll ich dich zu deiner Tante fahren?“
    Emily sah ihn an und biss sich leicht auf die Lippen. Er bemerkte sofort, dass sie jetzt nicht mit ihren Verwandten über den Vorfall mit Rocco reden wollte. „Ach was, keine gute Idee. Ich nehm dich mit zu mir. Ich wollte dir ja schon länger mal meine Schnitzereien zeigen. Das machen wir, okay?“ Er bemühte sich, seiner Stimme einen lockeren Klang zu geben, sodass sie sich nicht noch elender und schwächer fühlte als sowieso schon.
    Sie sah ihn dankbar an und nickte. „Das wäre super.“
    Er hörte, wie sehr ihre Stimme zitterte und nickte. „Okay, dann los.“
    Sie zog den Helm über und Niclas half ihr aufzusteigen. Dann schwang er sich auf den Sitz und bog gleich darauf vom Parkplatz auf die Straße. Er fuhr sehr langsam und vorsichtig, damit es für Emily so angenehm wie möglich war. Und doch waren beide froh, als er in die Garage beim Haus fuhr und den Motor abstellte. „So, da sind wir. Hier wohne ich.“
    Sie betraten das hübsche Haus. „Hier wohnst du? Es ist schön hier.“
    „Ja. Danke.“ Niclas nahm den Helm, legte ihn auf eine Kommode und half Emily aus ihrer Jacke.
    „Ist dein Vater da?“ Sie sah ihn fragend an.
    Er schüttelte den Kopf. „Nein, er übernachtet heute bei Taylor.“
    „Taylor?“
    „Ja, das ist seine neue Freundin.“
    Sie hörte am Klang seiner Stimme, dass er nicht sehr glücklich darüber zu sein schien.
    „Oh, er hat eine Freundin? Das hast du noch gar nicht erzählt.“
    Er schüttelte den Kopf. „Nein, hab ich nicht. Komm, lass uns ins Wohnzimmer gehen, dort kannst du dich ein wenig ausruhen. Oder möchtest du erst ins Badezimmer?“
    Sie nickte. „Ja, bitte.“
    Er zeigte ihr das Gästebadezimmer, und nachdem sie die Toilette benutzt hatte, wusch sie sich die Hände und schaute sich bestürzt im Spiegel an. Sie sah tatsächlich fix und fertig aus. Sie versuchte, mit den Händen ein wenig ihre Haare zu ordnen, gab es aber schnell wieder auf.
    Niclas wartete auf sie und ging mit ihr zusammen ins Wohnzimmer. Es war ein gemütlich eingerichteter großer Raum, mit hellen Möbeln und vielen Pflanzen.
    „Wow, ihr habt aber viele Zimmerpflanzen.“
    Sie setzte sich auf die gemütliche, beige Couch. „Ja, die meisten sind noch von meiner Mutter. Mein Vater hat sie sehr gut gepflegt, denn er wusste, wie sehr meine Mutter ihre Blumenkinder geliebt hat. Sie nannte sie so.“ Er lächelte.
    Emily hatte das unbestimmte Gefühl, als ob er damit andeuten wollte, sein Vater habe sich mehr um die Pflanzen als um seinen Sohn gekümmert. „Blumenkinder. Wie süß.“ Sie lächelte Niclas zu.
    Er setzte sich neben sie. „Ja, meine Mutter hätte dir gefallen. Und sie hätte dich auch gemocht.“
    „Meinst du?“
    „Ja, ich bin mir sicher. So, und jetzt ruhst du dich erstmal ein wenig aus. Okay?“
    Sie nickte. „Okay. Niclas, ich danke dir. Wirklich. Du weißt gar nicht, wie sehr.“
    Er nickte. „Schon okay. Ich bin gerne für dich da.“ Und das war die Wahrheit. Während er so dasaß und Emily betrachtete, fiel ihm auf, dass er auch die Worte von vorhin ernst gemeint hatte. Er wollte sie beschützen und auf sie aufpassen. Nichts erschien ihm im Moment wichtiger als das.
    Er senkte den Kopf und atmete tief durch. Dann stand er fast hastig auf und murmelte: „Ich koche mal Tee. Oder magst du lieber Kakao?“
    „Nein, ein Tee wäre toll.“
    Er nickte. „Okay. Bin gleich zurück.“
    In der Küche gab er Wasser in den Wasserkocher, und während er wartete bis es kochte, ließ er die letzte Stunde noch einmal Revue passieren. In dem Moment, als er gesehen hatte, dass Rocco

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