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Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall

Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall

Titel: Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Schlosser
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...?“
    Mechthild drehte sich um. „Natürlich. Ich komme. Roder, machen Sie weiter?“
    Sie verließ den Raum, und Roder trat mit einem energischen Schritt aus dem Halbdunkel an den Tisch heran. Jetzt war er mit seinem Auftritt an der Reihe. Er stützte seine geballten Fäuste auf die Tischplatte vor Schatz. Das Licht von oben verzerrte sein Gesicht zu einer furchteinflößenden Fratze. Schatz erschrak so sehr, dass er unwillkürlich mit seinem Stuhl zurückrückte. Aber Roder schlug kräftig mit seiner rechten Hand auf die ihm gegenüberliegende Schulter von Schatz und drückte ihn auf den Stuhl, damit er sitzen blieb. Schatz spürte den Schmerz des Schlages, aber rührte sich nicht.
    „So, du Bastard. Hast gedacht, dass du damit so einfach durchkommst? Meine Chefin magst du ja verarschen können mit deiner Scheiße. Aber mich nicht. Jetzt nehm ich dich ran. Und jetzt mach ich dich fertig!“ Roder machte eine kurze Pause und begann schwer ein- und auszuatmen. Schatz registrierte, wie Roder sich in Fahrt brachte, und er bekam einen Schweißausbruch. „Zwei Frauen, kaltblütig hingerichtet. Dafür gehst du dein Leben lang hinter Gittern!“
    Roder schob sein Gesicht mit einem grimmigen Blick direkt vor das Gesicht von Schatz. Kleine Spucketröpfchen flogen ihm beim Sprechen aus dem Mund, und Schatz konnte ihr Auftreffen auf seiner Haut spüren. Es ekelte ihn, aber er traute sich nicht, auch nur einen Mucks zu machen.
    „Du kannst jetzt auspacken. Oder ich reiß dir die Eier ab und stopf sie dir in den Arsch! Also los! Wo hast du die Frauen getroffen? Erzähl schon!“ schrie Roder ungeduldig.
    Benni Schatz wollte nichts sagen. Ihm fiel ein, dass der Rockerpräsident ihnen immer wieder eingeschärft hatte, bei der Polizei nichts zu sagen außer Namen und Adresse. Aber er hatte auch das Gefühl, als wenn er hier hereingelegt werden sollte. Und dann dieser aggressive Bulle vor ihm. Wo blieb denn nur die Frau, die ihn am Anfang vernommen hatte? Die war ganz anders. Die machte ihm keine Angst. Und die war doch die Chefin. Wenn ihm dieser Scheißbulle woanders so gekommen wäre, hätte er ihm gleich eine reingehauen. Aber das wollten sie wahrscheinlich nur. Dann würde die Tür aufgehen, und zehn Grüne prügelten ihn zusammen. Und sie hätten einen Grund, ihn einzusperren.
    Roder bemerkte mit Genugtuung, wie sich kleine, feuchte Perlen auf der Stirn von Schatz bildeten. Er hat Schiss, dachte Roder. Jetzt kriegt er noch mehr Druck.
    „Hast dir wohl gedacht, dass dir deine Gewaltvideos beim Wichsen nicht mehr genug bringen, was? Und dann wolltest du es einfach selbst mal ausprobieren, wie das ist, eine von diesen beschissenen Weibern fertigzumachen, hä?“
    In Schatz’ Kopf kam alles durcheinander. Er musste sich verteidigen, er wollte den Überlegenen spielen, dem man nichts so leicht anhängen konnte. Aber er fand keine Ruhe in sich.
    Roder setzte nach. „Hier kommst du nicht mehr raus, Schatz. Spricht doch alles gegen dich. Wir haben sogar ne Zeugin, die dich gesehen hat!“
    In Schatz’ Kopf platzte eine Bombe. Er sollte hier fertiggemacht werden. Wild sprang er auf, sein Stuhl kippte um, und Roder nahm dies als Zeichen eines bevorstehenden Angriff.
    Noch bevor zwei Schutzpolizisten und Ayse Günher in den Raum gerannt kamen, traf Roders rechte Faust exakt unter die Nasenwurzel von Schatz. Sein Kopf erschütterte, Schweißperlen und Blut spritzten von seinem Gesicht, wie bei einem Schwergewichtsboxer, der einen harten Treffer erhalten hatte, und er kam ins Taumeln. Noch im Fallen hatte die beiden Uniformierten Schatz erreicht, konnten aber nicht mehr verhindern, dass er auf den Boden aufschlug. Sofort saßen sie auf ihm und drehten seine Arme auf den Rücken, um ihn dingfest zu machen. Ein metallisches Klicken war zu hören, als sich die Handschellen um Schatz’ Handgelenke schlossen. Dann wurde er mit viel Mühe von den beiden Polizisten hochgezogen, Ayse stellte den umgestoßenen Stuhl wieder auf, und Schatz wurde wieder darauf positioniert.
    Blut lief ihm aus Mund und Nase und tropfte auf sein T-Shirt.
    Mechthild schickte Roder, Ayse und die beiden Uniformierten aus dem Raum. Sie zog eine Packung Papiertaschentücher hervor und begann, Schatz das Gesicht abzutupfen. Er ließ es ohne Widerstand über sich ergehen. Ein bisschen war er froh, dass dieser Dreckskerl von Roder nicht mehr da war und endlich seine Chefin die Vernehmung fortführen würde. Sie würde ihn bestimmt nicht so behandeln, glaubte er.

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